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REVIEWS



Godzilla - Tokyo SOS   

Godzilla - Tokyo SOS
    
Original: Gojira tai Mosura tai Mekagojira   (Japan, 2003)
Laufzeit: 91 Minuten (PAL)
Studio: Splendid
Regie: Masaaki Tezuka
Darsteller: Noboru Kaneko, Miho Yoshioka, Mitsuki Koga, Masami Nagasawa, Chihiro Otsuka u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch DD2.0 Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer
Preis: ca. 14 €
Wertung: 3-/ 2+/ 5- (Bild/Ton/Extras)


"Motten-Party!"

Nachdem Godzilla in seinem vorangegangenen Abenteuer “Godzilla versus Mechagodzilla” ordentlich “Fubak” von Ultra-Kühlschrank Mecha-Godzilla einstecken durfte, macht Lurchi erstmal zur Erholung ein ausgedehntes Nickerchen. Nach getanem Schönheitsschläfchen drückt aber der Magen, weshalb erstmal ein paar naheliegende Snacks eingeworfen werden. Was dem Bär der Lachs ist Gozi eben das nächstbeste Atom-U-Boot. Danach geht’s aber wieder zum überfälligen Arschaufriss in Richtung Insel-Großstadt Tokyo. Da schrauben die emsigen Japaner aber wieder an ihrem stark ramponierten Bionic-Blechkameraden herum. Für die Wiederherstellung von Mechagodzillas tödlicher Kühlschrankfunktion “Absolute Zero” fehlt dem Staat aber die Kohle, da auch die Monsterschäden im City-Bereich vom letzten Gozi-Angriff erstmal geflickt werden wollen. Nach dem verdächtigen Verschwinden einiger U-Boote riecht das Militär aber Lunte und drängt auf eine vorzeitige Fertigstellung des Riesen-Roboters. Unerwartete Unterstützung kommt plötzlich von der seltsamen Insel Infant-Island. Die Zwillingshohepristerinnen des dort befindlichen Mothra-Kults suchen ihren alten Kontaktmann Dr. Shinichi Chujo (Godzilla-Urgestein Hiroshi Koizume übernimmt tatsächlich nochmal seine Rolle aus “Mothra bedroht die Welt”) auf. Ihre Motten-Göttin Mothra wittert Gefahr. Die ist allerdings nicht grün und schuppig sondern ein metallener Koloss: die Überreste des getöteten Godzillas von 1954 im Monstercyborg Mechagodzilla locken nämlich den aktuellen Riesenlurch immer wieder in dessen Nähe. Deshalb fordern die Priesterinnen die Zerstörung Mechagodzillas, damit die Toten wieder in Frieden ruhen können und die Natur ihre Balance zurückerhält. Als Hilfe für die Menschen wirft sich dafür Riesenmotte Mothra schließlich in die Bresche.
Mit “Godzilla Tokyo SOS” liefert Regisseur Tezuka den seltenen Fall einer direkten Fortsetzung eines Godzilla-Films. Technisch bleibt er damit allerdings hinter seinem Vorgänger zurück, denn die Monsterfights sehen hier wieder deutlich mehr nach Amoklauf im Playmobil-Land aus. Der vordergründigen Geschichte von Wissenschaftsskepsis - diesmal in Sachen Gentechnik - und technischem Außenseitertum wird leider auch nicht wirklich etwas Neues abgerungen. Die Rivalitäten in der Mechagodzilla-Einheit halten aber den roten Faden des Films ganz gut aufrecht. Interessant ist diesmal die persönliche Dimension der Einmischung durch die Politik: ein hochrangiger Minister unterstützt heimlich das Eingreifen Mothras, damit Mechagodzilla nicht eingesetzt werden muss. Andernfalls müsste sein Sohn an der vordersten Monsterfront kämpfen müssen.

BILD

Godzilla - Tokyo SOS

Der anamorphe Widescreentransfer (2.35:1) bleibt bei “Tokyo SOS” leider deutlich hinter seinen Vorgängern zurück. Die Vorlage ist zwar generell in einem guten Zustand, aber zeigt deutliche Rauschmuster, die nicht nur auf den Transfer zurückgeführt werden können. Die Schärfe geht noch in Ordnung, aber zeigt sich dennoch weichgezeichnet. Gerade in Wideshots fällt die Matschigkeit deutlich auf. Der Kontrast und der Schwarzlevel schwanken in einige Szenen ebenfalls deutlich. Bei den Nachtflugsequenzen wird der Hintergrund deutlich milchig und grieselig. Ansonsten geben sich die Farben ziemlich solide, aber niemals überkräftig. Die Kompression kann zwar größeres Artefaktauftauchen verhindern, aber das sporadisch auftretende Hintergrundrauschen bleibt evident.

TON

Godzilla - Tokyo SOS

Wie bei seinem Vorgänger macht der deutsche DD5.1-Track ordentlich viel Lärm. Dynamisch wird die gesamte Soundstage bedient, während der Subwoofer für ein ordentliches Rumpeln sorgt. Schon die ersten Godzilla-Angriffe sorgen für ein wohliges Beben. Auch die schönen direktionalen Effekte kommen wieder zum Einsatz: die Flieger der Mechagodzilla-Einheit und die zahllosen Raketen des Metallbiest donnern über alle Surroundkanäle. Die deutsche Synchronisation ist stimmig und sitzt mit den Dialogen fest im Centerkanal. Der japanische Ton ist leider nur im Stereo-Surroundformat gehalten, der nicht ganz so frontlastig wie seine Vorgänger auf den bisherigen Millenium-Godzilla-Scheiben wirkt. Hier und da werden die Surroundkanäle auch deutlicher betont als sonst üblich. Ein Vergleich zum DD5.1-Track ist das aber trotzdem nicht. Der japanische Track ist zudem nur mit festen deutschen DVD-Untertiteln (entsprechen der deutschen Synchro) anwählbar.

EXTRAS

Als Extra gibt’s wieder nur eine Trailer-Sektion, in der Vorschauen für alle Millienium-Godzilla-Filme zu finden sind.

FAZIT

Als direkte Fortsetzung zu “Godzilla versus Mechagodzilla” macht “Tokyo SOS” trotz fehlender Überraschungen und deutlichem Technikrückstand Spaß. Mothra und die Zwillingspriesterinnen bringen nochmal kurzfristig eine seichte Brise in den Godzilla-Franchise, der danach mit “Godzilla Final Wars” vorerst bombastisch zur Ruhe gebettet wurde. Die DVD hat leider einen schwachen Bildtransfer. Dafür rockt der Sound. Extras sind wieder mal der atomaren Strahlung zum Opfer gefallen. Für Fans und Komplettisten dennoch sicher kein Grund, die Scheibe im Regal zu lassen.



Kay Pinno