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REVIEWS



Kentucky Fried Movie   

Kentucky Fried Movie
    
Original: Kentucky Fried Movie   (USA, 1977)
Laufzeit: 79 Minuten (PAL)
Studio: e-m-s
Regie: John Landis
Darsteller: Jerry Zucker, Bill Bixby, Jenny Agutter, Evan Kim sowie Meister Bong Su Han u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD2.0 Deutsch, Englisch
Untertitel: -
Extras: Deleted Scene, Trailer
Preis: ca. 20 €
Wertung: 2 / 3-/ 4+ (Bild/Ton/Extras)


"Ich habe keine Unterhosen an, liebe Zuschauer!"

Unter dem spannenden Namen “The Kentucky Fried Theater” firmierten in den 70-er Jahren drei junge wie lustige Burschen: Jerry Zucker, Jim Abrahams und David Zucker (ZAZ) sollten den Leinwandhumor, wie er bis dahin bekannt war revolutionieren. Doch noch bevor sie mit dem unerwarteten Kassenknüller “Die Reise in einem verrückten Flugzeug” die Säulen des Comedy-Firnaments zum wanken bringen sollten, brach schon 1977 unter der Regie von John Landis “Kentucky Fried Movie” über das Kino herein. In Anlehnung an der Erfolg der “Saturday Night Live”-Show produzierte das ZAZ-Team einen großangelegten Lachangriff auf die damalige Fernseh- und Kinolandschaft in Form nicht zwingend zusammenhängender Sketche. Mit einem so gut wie nicht vorhanden Budget wurden die meisten Schauspieler und Mitarbeiter für freie Auftritte angeworben. Gedreht wurde nicht nur in verschiedenen Formaten sondern auch da wo es gerade mal passte. Die forcierte Anarchie des Treibens ist trotz der sichtlichen Alterung des Films immer noch ein Brüller. Besonders die filmischen Entgleisungen populärer Genres der 70-er Jahre wie “Katholische Highschool-Mädchen in Not”, “Cleopatra Schwartz” sowie natürlich der unvergessliche “Für eine Handvoll Yen” sind in ihrer absichtlich schamlosen Zurschaustellung von Sex und Gewalt sicherlich unübertroffen. Auch den restlichen Episoden fehlt es kaum an ungezügelter Kompromisslosigkeit. Ob nun Werbung für die familiäre Reintegration verstorbener Verwandter oder integrativer TV-Sex - dass ZAZ-Team unter der Leitung von John Landis schreckt einfach vor nichts zurück. Auch wenn die volle Power von “Kentucky Fried Movie” heute sciherlich nicht mehr so politisch unkorrekt wirkt wie einst, bleibt der Film immer noch ein Meilenstein im Bereich des kruden Humors und ein leicht nostalgischer Blick zurück in die amerikanischen 70-er Jahre.

BILD

Kentucky Fried Movie

Von den ersten fünf Minuten des Films sollte sich niemand schrecken lassen. Das verwaschen matschige Bild ist gewollt und soll eine TV-Bild-Atmosphäre simulieren. Ab dem Werbespot für Sicherheit im Auto geht das eigentliche “Filmmaterial” los und zeigt sich von einer äußerst erfreulichen Seite. Die Vorlage wurde ordentlich von Kratzern und Dreckspuren gereinigt, so dass der Film fast neu wirkt. Trotzdem bleiben ein leichtes Bildrauschen und Unscharfen beständig. Die Farben sind hingegen sehr kräftig und lassen das weichgezeichnete Bild sehr ordentlich erscheinen. Der Schwarzlevel ist tief und hält das Bild ebenfalls kräftig. In dunklen Bereichen ist der Kontrast dazu sehr ausgewogen und verdeckt keine wichtigen Details. Die Kompression lässt keine hässlichen digitalen Artefakte oder Verzerrungen auftreten. In Anbetracht des alten Ausgangsmaterials ist dies ein wirklich guter Transfer geworden.

TON

Kentucky Fried Movie

Der Ton liegt nur in Dolby Digital-Monoformat (2.0) vor. Die deutsche Tonspur wurde dafür ordentlich aufgeräumt. Fast etwas zu laut kommen die Dialoge relativ sauber herüber. Das ursprüngliche Monorauschen wurde auf ein absolutes Minimum reduziert. Da kann sogar der englische Ton richtig gut mithalten. Surroundaktivität gibt es freilich keine zu hören. Insgesamt hören sich die deutschen Stimmen ein wenig unnatürlich an. Dies liegt aber hauptsächlich an der Originalsynchronisation. Für einen Monotrack leistet der Ton von “Kentucky Fried Movie” ordentliche Arbeit.

EXTRAS

Neben dem Trailer wurde eine absolut lustige Deleted Scene als Bonusmaterial mit auf die DVD gepresst. Hier gibt es eine weitere Szene aus “Für eine Handvoll Yen” zu sehen. Kurz vor dem Showdown soll zwischen drei Wachen für den Kampf gewählt werden - in Form einer “Herzblatt”-Show. Wirklich ein echter Brüller. Leider wurde der Audiokommentar (mit Landis und dem kompletten ZAZ-Team) der US-DVD von Anchor Bay nicht übernommen. Das ist schade, da der Kommentar den potentiellen Kaufanreiz doch erheblich gesteigert hätte.

FAZIT

“Kentucky Fried Movie” ist ein Film, den man kennen sollte. Wenngleich nicht ganz so leichtfüßig und harmlos wie “Reise in einem verrückten Flugzeug” bietet der anarchische Trip ins Kino- und TV-Land der 70-er immer noch genügend zeitlose Lacher. Die DVD von e-m-s dürfte DVD-Sammlern trotz fehlendem Audiokommentar auch ein strahlendes Lächeln verpassen. Die Qualität ist wirklich gelungen. Empfohlen.



Kay Pinno