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REVIEWS



Deep End, The   

Deep End, The
    
Original: The Deep End   (USA, 2001)
Laufzeit: 97 Minuten (PAL)
Studio: Twentieth Century Fox
Regie: Scott McGehee & David Siegel
Darsteller: Tilda Swinton, Goran Visnjic, Jonathan Tucker, Raymond Barry, Josh Lucas u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, NL
Extras: -
Preis: ca. 25 €
Wertung: 1-/ 2-/ 6 (Bild/Ton/Extras)


"Trügerischer Unsinn!"

Es gibt Filme, da weiß man einfach nicht, welcher arme Tropf sein Geld so in den Sand setzen konnte. Wie kann überhaupt im gestrengen Studiosystem eine solche Fehleinschätzung des von Filmemachern eingereichten Materials überhaupt zustande kommen? Eine einfache Antwort: Abschreibungsproduktion! Schließlich müssen die finanzkräftigen Filmstudios auch kräftig Kohle ’rausdonnern, damit der Fiskus am Jahresende nicht zu fleißig abkassiert. Das viele Köche zudem den Brei verderben ist nur eine alte Bauernweisheit sondern trifft leider auch aufs Filmemachen zu. Scott McGehee und David Siegel zeichnen sich nämlich sowohl für Drehbuch, Produktion und Regie verantwortlich. Weia! Die Kombination aus ungewöhnlichem Thriller, Familien- und Erpresserdrama kommt einfach nicht aus dem Quark. Zudem wirken alle Beteiligten so unsympathisch und gefühlskalt, dass selbst die emotionalste Heulsuse nicht ein Taschentuch verschwenden würde. Der zufällige Unfalltod des erwachsenen Liebhaber ihres Teenager-Sohnes bringt für die einsam lebende Mutter Margaret Hall (Tilda “The Beach” Swinton) ein Problem mit sich. Sie muss die Leiche verschwinden lassen, damit der Ruf ihrer Familie und insbesondere ihres Sohnes in der Öffentlichkeit keinen Schaden nimmt. Doch kurze Zeit später taucht der mysteriöse Alek Spera (Goran Visnjic) mit einem Video von ihrem Sohn und seinem Liebhaber bei der zerrütteten Mutter auf. Er verlangt 50 000 Dollar Schweigegeld, denn die Polizei hat die Leiche des toten Lovers schon gefunden. Margaret Hall versucht alles um das Geld aufzutreiben, während Spera immer mehr unter Druck von seinem fiesen Kumpan Carlie Nagel gerät. Statt knisternder Spannung gibt es nur halbgare Versuche ein Beziehungsgeflecht zwischen den Figuren zu entspinnen. Zudem propagiert der Film eine fast ekelhaft stereotype Homophobie, dass es rauscht. Natürlich muss der älteste sohn ohne Vaterfigur ein Schwuler werden! Au weia!!!! Trotzdem bleibt “The Deep End” wenigstens auf technischer Seite auf dem Teppich. Ausgesprochen hübsche Bilder rahmen den lustlosen Reigen aus konservativer Propaganda und Spannungsarmut.

BILD

Deep End, The

Der anamorphe Widescreen Transfer (2.35:1) von “The Deep End” kann sich wirklich sehen lassen. Glasklar ist die makellose Vorlage und bietet einen ungetrübten Sehgenuss ohne störende Abnutzungsspuren oder Spratzer. Die Schärfe der külhen Filmbilder ist hervorragend und zeigt eine enorme Detailtiefe. Die Inneneinrichting des Hall-Hauses wirkt vollkommen plastisch. So sind auch die Farben gut getroffen. Der hypernaturalistische Look überzeugt ohne künstliche Filter und entfaltet die Künste des Kameramanns hervorragend. Nur der Kontrast ist in einigen hellen Szenen etwas zu stark. Der Schwarzlevel bleibt tief ohne zu viele Details zu schlucken. Die Kompression zeigt sich von ihrer besten Seite und unterdrückt alle Formen von hässlichen Artefakten oder Bildrauschen. Sehr gut.

TON

Deep End, The

Wie wichtig die Musik bei dialoglastigen Filmen ist, zeigt auch das Beispiel von “The Deep End”. Ohne großere Effekteinlagen konzentriert sich der Dolby Digital 5.1 Track auf Deutsch und Englisch ganz auf die präzisen Musikeinsätze, die über die Surroundkanäle zum Ohr des Zuschauers dringen und die Stimmung der ilder manipulieren. Die Dialoge bleiben sicher im Center platziert. Nur ganz leicht werden ab und an sehr geringe ambiente Umweltgeräusche im Surroundfeld ausgestrahlt. Dies täuscht aber nicht über Fakr hinweg, dass sich der Löwenanteil der Soundkulisse in der Frontstage abspielt. Eine solide Arbeit ohne Makel.

EXTRAS

Nicht mal ein Trailer oder Texttafeln sind als Extras vorhanden. Da gibt’s halt nur eine Note: Ungenügend!

FAZIT

Selbst experimentierfreudige Naturen könnten sich an diesem Film die Zähne ausbeißen. Bei Interesse am Besten auf eine TV-Ausstrahlung warten. Eine DVD-Ausstattung gibt es nämlich nicht!



Kay Pinno