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REVIEWS



Django, ich will ihn tot   

Django, ich will ihn tot
    
Original: Lo voglio morto   (Italien / Spanien, 1967)
Laufzeit: 85 Minuten (PAL)
Studio: Koch Media
Regie: Paolo Bianchi
Darsteller: Craig Hill, Lea Massari, José Manuel Martin, Andrea Bosic u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD-Mono Deutsch, Italienisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Fotogalerie
Preis: ca. 15 €
Wertung: 2-/ 3+/ 5+ (Bild/Ton/Extras)


"Privat- statt Bürgerkrieg!"

“Django – Ich will ihn tot” heißt im Original nur “Ich will ihn tot” und selbstverständlich handelt es sich nicht um einen “echten” Django-Film. Die deutschen Verleiher waren mit die fleißigsten, wenn es darum ging, aus einem Italo-Western einen Django-Reißer zu machen. Das Booklet der DVD informiert darüber, dass es hierzulande über 50 solche Filme gibt, obwohl in Italien/Spanien nur etwa 19 Werke produziert wurden, in denen eine Figur namens Django vorkommt. Der Django des vorliegenden Italo-Westerns hört eigentlich auf den Namen Clayton und ist übel gelaunt, da zwei schmierige Typen seine Schwester vergewaltigt und getötet haben. Als er die Leiche entdeckt, sind die Burschen über alle Berge. Seine persönlichen Nachforschungen beim örtlichen Sheriff ergeben nur, dass der mit den Übeltätern befreundet ist und Django erst einmal brutal zusammen schlagen lässt. Nachdem Django dank seiner überragenden Fähigkeiten den feigen Gesetzeshüter düpiert hat, macht er sich an die Verfolgung der Schurken. Sein Weg führt durch ein Land, das der Bürgerkrieg an den Rand der Zerstörung gebracht hat. Während Django die Missetäter jagt, arbeiten die im Auftrag eines widerlichen Waffnhändlers an einem schändlichen Anschlag. Der geplante Friedensschluss zwischen den Nord- und Südstaaten soll sabotiert werden, da der Waffenhändler noch schnell seine Lager profitorientiert leeren will. Plötzlich befindet sich Django unfreiwillig mitten in einer politisch brisanten Intrige. Der Film selbst überzeugt stärker durch seine Themenstellung, als durch seine besondere Inszenierung. Es wäre sicher falsch “Django – Ich will ihn tot” als pazifistisches Werk zu bezeichnen, dennoch fällt auf Seiten des Helden eine deutlich reduzierte zynische Grundhaltung auf, die meist den Italo-Western durchsetzt. Django hat ein geradezu biederes und bürgerlich-friedliches Ziel: Er möchte sich als Rancher zur Ruhe setzen. Bevor ihm der wohlverdiente Wunsch erfüllt wird, muss er in Erfüllung seines Privatkrieges den amerikanischen Bürgerkrieg beenden. Dabei ist Django nicht politisch motiviert, seine Handlungstriebfeder ist die Rache. Als unfreiwilligem Mittler kommt ihm eine Sonderstellung unter den Italo-Western-Helden zu. Das macht “Django – Ich will ihn tot” interessant. Auch dieser Italo-Western besitzt Stellen, die bislang in Deutschland unveröffentlicht waren und deswegen nur auf Italienisch mit deutschen Untertiteln vorliegen.

BILD

Django, ich will ihn tot

Das vorliegende Ausgangsmaterial für diese DVD ist sogar noch besser, als bei “…Und Santana tötet sie alle”. Das Alter hat zwar auch hier Dreckspuren und Bildpunkte hinterlassen, Laufstreifen oder etwas stärkere Verregnung gibt es jedoch nicht. Die Farben des Films sind kaum ausgebleicht und die Schärfe ist gut. Rauschmuster sucht man hier vergeblich, lediglich an einigen wenigen Stellen ist das Bild leicht körnig. Das kann den positiven Gesamteindruck aber nicht trüben.

TON

Django, ich will ihn tot

Der Mono-Ton liefert eine ordentliche Qualität. Die Musikwidergabe erstrahlt in ihrer ganzen Schönheit. Der Score besitzt bei der deutschen Tonspur eine gelungene Dynamik und gute Klangfarbe. Hört man sich den italienischen Ton an, dann fällt das Ergebnis vernehmlich dumpfer aus. Im Gegensatz zu “…Und Santana tötet sie alle” erweist sich die deutsche Synchronisation als wesentlich ernsthafter. Sie gibt den Ton des Films gut wieder.

EXTRAS

Die DVD beinhaltet den Trailer und eine Bildergalerie.

FAZIT

“Django – Ich will ihn tot” gehört zu den thematisch interessantesten Italo-Western. Die Inszenierung kann zwar das Niveau nicht ganz halten, das ändert aber nichts daran, dass der Film für einen jeden Fan des Genres sehenswert ist.



Stefan Dabrock