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REVIEWS



Dungeons and Dragons 2   

Dungeons and Dragons 2
    
Original: Dungeons and Dragons 2   (USA, 2005)
Laufzeit: 101 Minuten (PAL)
Studio: Universum
Regie: Gerry Lively
Darsteller: Mark Dymond, Bruce Payne, Clemency Burton-Hill, Dawn Akemi u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Extras: Making of, D&D-Featurette, Trailer
Preis: ca. 15 €
Wertung: 2+/ 3+/ 3- (Bild/Ton/Extras)


"Ein zusammengewürfelter Haufen!"

Seit Peter Jacksons “Herr der Ringe”-Verfilmungen steht das Fantasy Genre wieder ganz hoch im Kurs. Kurz bevor dessen erster Teil aber in die Kinos schwappte, versuchte schon Regisseur und Produzent Courtney Solomon mit “Dungeons & Dragons” einen lukrativen Cash-In auf den wachsenden Hype. Basierend auf den fantastischen Hintergründen des “D&D”-Rollenspiels entsponn sich aber eine hanebüchene Geschichte um einen bösen Zauberer namens Profion, der eine Armee von Drachen benutzte, um ein schönes Königreich einzuäschern. Klingt toll, war’s aber trotz Jeremy Irons leider nicht. Eine Fortsetzung dieses Debakels schien deshalb eher unwahrscheinlich. Trotzdem bekommen wir nun “Dungeons & Dragons 2 - Die Macht der Elemente”. Sinnvollerweise räumte Solomon den Regiestuhl für Gerry Lively, der mit dem Material anscheinend mehr anzufangen weiß. Allein die Zusammenstellung der Abenteurer-Bande, die diesmal auszieht, um Profions aus Teil 1 übriggebliebenen Schergen Damodar (Bruce Payne gibt wie immer alles) zur Strecke bringen, macht Spaß. Bestehend aus einem Dieb, einer Elfen-Magierin, einem Priester, einem Barbaren-Babe und natürlich dem Ideal-Standard-Kämpfer Marke Alrik geht die Gruppe zwischen Goblins und plündernden Horden dem magischen Schurken an den Kragen. Der hat sich aber ein uraltes Artefakt unter den Nagel gerissen, das ihm nicht nur größere Kräfte verleiht, sondern auch noch die Macht gibt, einen untoten schwarzen Drachen zu erwecken. Die Zeit wird für die Helden also knapp. Auch wenn man ständig das Gefühl hat, einer Live-Rollenspielgruppe beim wochenendlichen Abenteuertrip über die Schulter zu schauen, kann sich niemand, der schon mal ein virtuelles Schicksal mit einem Würfel bestimmt hat, dem groben Charme der Inszenierung von “Dungeons & Dragons 2” entziehen. Bekannte Situationen aus langen Rollenspielabenden tauchen immer wieder auf: von der obligatorischen Namensrätsel-Lösung einer geheimen Eingangspforte bis zur gefährlichen Fallen-Entschärfung ist alles dabei. Angenehm verteilt der Film seine Handlung auf zwei Erzählstränge, die das Schicksal der Abenteurer begleiten und parallel die wichtige Hintergrundarbeit der örtlichen aber größtenteils unfähigen Mitglieder der Magiergilde zeigen. Die Helden wachsen dabei zwar nicht über ihre Stereotypen heraus, aber entwickeln untereinander eine ganz eigene Dynamik, die sie einem sympathisch machen. Ihr Verlust von Körperteilen und Leben (!) wird für den Zuschauer deshalb umso schmerzlicher. Visuell bewegt sich der Film auf dem Standard einer durchschnittlichen “Xena”-Folge, was vor allem an den preiswerten Digitaleffekten und den überschminkten Darstellerinnen auffällt. Wem der dünne aber geschickt eingefädelte Plot keine größeren Kopfzerbrechen macht, darf sich aber über nebenwirkungsfreie Fantasy-Unterhaltung freuen.

BILD

Dungeons and Dragons 2

Das anamorphe Widescreentransfer (1.85:1) steht gut im Futter und basiert auf einer sehr guten Vorlage. Dreckspuren, Spratzer oder Bildpunkte sind nicht auszumachen. Schärfe und Kontrast sind gut, wenngleich eine leichte Weichzeichnung das gesamte Bild durchzieht. Die Farben sind kräftig, aber nicht übertrieben stark. Der Look der Fantasywelt wird dadurch auf ein reales Niveau geholt, dass poppige Farbkontraste vermeidet. Der Schwarzwert ist sehr tief und trotzdem detailreich. In den dunklen Filmsequenzen gehen keine Bildelemente verloren. Die Kompression ist absolut sauber und hält das Bild stabil. Artefakte und Hintergrundrauschen treten nicht auf.

TON

Dungeons and Dragons 2

Der DD5.1-Ton leistet auf Deutsch und Englisch solide Surroundarbeit und liefert eine anständig atmosphärische Soundkulisse, die besonders das Auftreten der Drachen groß in Szene setzt. Wenn die Biester herumwirbeln oder durch die Luft fliegen, sind deren donnernde Bewegungen sehr gut ortbar. Die Dialoge sitzen sicher im Centerkanal und verteilen sich nur bei den “Visionen” mal über die gesamte Soundstage. Die unauffällige Musik kleistert an einigen Stellen die restliche Klangkulisse aber leider etwas zu. Zum Schluss des Films kommt auch noch der Tiefbass bei einigen Flammenexplosionen ordentlich zum Einsatz.

EXTRAS

Das 22-minütige “Making of” führt den Zuschauer tatsächlich zunächst in die Welt des D&D Rollenspiels, um anschließend zu verdeutlichen, wie viel von dem Spiel tatsächlich im Film gelandet ist. Dazu erzählen Regisseur und Drehbuchautor über die Arbeit an diesem speziellen Projekt, das komplett in Litauen gefilmt worden ist. Mit einigen sehr schönen Set-Aufnahmen und Interviews wird gezeigt, dass alle beteiligten wirklich tief in die D&D-Welt eingetaucht sind. Ein sehr schönes wie kompaktes “Making of”. Leider lässt sich dies über die Featurette “Alles über das Spiel” (ca. 17 Min.) nicht sagen. Hier kommt zwar D&D-Erfinder Gary Gygax zu Wort, aber darf sich nur zu den Figuren und der Geschichte des Films im Vergleich zum Spiel äußern. Dazu beschreiben die Schauspieler in knappen Statements noch mal ihre Rollen im Film. Zum eigentlichen Rollenspiel gibt’s hier nicht viel zu erfahren. Abschließend ist auch noch ein Trailer vorhanden.

FAZIT

Als netter Fantasy-Mischmasch auf “Xena”-Niveau, der entfernte Rollenspiel-Erinnerungen weckt, ist “Dungeons & Dragons 2” eine angenehme aber überraschungslose Kurzweil, die glücklicherweise wesentlich besser als der grottige erste Teil geraten ist. Die DVD ist technisch solide und mit Standard-Extras ausgestattet.



Kay Pinno