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REVIEWS



Flashdance   

Flashdance
    
Original: Flashdance   (USA, 1983)
Laufzeit: 91 Minuten (PAL)
Studio: Paramount
Regie: Adrian Lyne
Darsteller: Jennifer Beals, Michael Nouri, Belinda Bauer, Lilia Skala u.v.a.
Format: 1.78:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Englisch DS Deutsch, Fr, Spa, It
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch u.v.a.
Extras: -
Preis: ca. 25 €
Wertung: 2-/ 2-/ 6 (Bild/Ton/Extras)


"Heavy Metal Momo als Table-Dancer"

Wie schlecht einst erfolgreiche Filme altern können zeigt sich in der feuchten Simpson/Bruckheimer Aschenputtel-Fantasie von “Flashdance”. Nicht nur das der Titel völlig sinnentleert ist (“Splash-Dance” wäre in Anbetracht der populärsten Szene des Films ein besserer Titel gewesen), sondern auch die Geschichte von Alex (Jennifer Beals) wirkt wie ein feuchter Tagtraum des Produzentenduos. Am Tage arbeitet die familienlose und gerade mal 18 Traumtänzerin als Schweißerin in einem Stahlwerk in Pittsburgh und abends verdient sie zusätzlich Geld als “exotische Tänzerin” in einem Nachtclub (ganz klar!!!Muhahaha!). Dazwischen hat sie aber eigentlich immer noch genug Zeit in Fitnessstudios mit ihren Kolleginnen ‘rumzublödeln oder auf der Straße ein paar Breakdancern zuzuschauen. Ihr eigentlicher Traum besteht aber darin, eine Karriere als professionelle Balletttänzerin anzufangen. Boah. Aber damit noch nicht genug: In ihrem alten Lagerhaus-Appartment verführt sie mit ihren großen braunen Augen und der Momo-Haarmähne zudem noch ihren Boss (Michael Nouri) vom Stahlwerk. Das die Beziehung auf dünnem Eis gebaut ist, stellt sich raus als er dafür sorgt, dass sie zum Vortanzen für die Ballettakademie eingeladen wird. Vollgestopft mit aus heutiger Sicht unspektakulären Tanzeinlagen dümpelt der Film zwischen extrem nerviger Liebesgeschichte und Modern-Day-Prinzessin-Fantasie hin und her. Auch die gut eingeführten Nebenfiguren werden in der zweiten Hälfte des Films gnadenlos fallengelassen. Zudem wirkt die aufgesetzte Moral, als Alex eine Freundin aus einem Topless-Club herausholt, einfach lächerlich bigott. Das Finale in der Tanzakademie sprengt letzlich jede Logik: Beals bzw. ihr Tanzdouble führt dem Aufnahme-Kommittee, das über den Eintritt in eine Akademie für KLASSISCHES BALLETT (!!!) entscheidet, eine labberige Jazz-Dance Nummer vor. Autsch! Einzig einige klassische 80-er Jahre Hits wie “What a Feeling” haben noch größeren Brennwert in dieser belanglosen bis peinlichen Produktion.

BILD

Flashdance

Noch lange nicht so gestylt wie spätere Simpson/Bruckheimer Produktionen gibt auch “Flashdance” als 80-er Jahre Film eine solide Vorstellung. Die Vorlage ist ziemlich sauber und enthüllt nur wenige Altersmakel. Obwohl die Schärfe in Wideshots ein wenig gelitten hat, bleibt die Detailtreue durchweg im grünen Bereich. Die Kontraste sind o.k. und die Farbwiedergabe entspricht dem noch kruden Look der frühen 80-er: Farbtöne wirken weniger grell als von aktuellen (farbkorrigierten) Produktionen und vermitteln ein etwas realistischeres Feeling. Die Kompression ist gut und sorgt für ein stabiles Bild ohne Pixelei. Auch bei dieser alten Produktion hält sich das Bildrauschen gut in Grenzen. Gut.

TON

Flashdance

Getestet wurden sowohl der englische 5.1 Ton als auch der deutsche Dolby Surroundton. Für beide Formate kann wie bei “Footloose” eine ziemlich gute Abmischung festgestellt werden. Die Musikpassagen wurden ordentlich betont und klanglich aufgemotzt. Da sich in diesem Film keine echten Surroundeffekte einschleichen werden die Surroundkanäle hauptsächlich für die energetischen Songs benötigt. Bei der Dialogspur im englischen Ton hört man aber deutlich die Herkunft des Materials: dumpf aber ohne Grundrauschen kommen die Texte aus dem Center. Die deutsche Dialogspur klingt hier wesentlich klarer und integriert sich ohne Rauschen besser in die restliche Soundkulisse, die auch in Dolby Surround sehr dynamisch klingt. Dafür sind die Musikstücke im englischen 5.1 Ton wirklich am besten abgemischt. Mit vollem Bass und Beat kommen “Maniac” und “What a Feeling” aus allen Surroundboxen gedröhnt. Toll.

EXTRAS

Auch bei “Flashdance” hat es nicht mal für einen Trailer gereicht. Arm.

FAZIT

“Flashdance” ist heute nur noch für Hardcore-Nostalgiker zu genießen. Außer einer guten Qualität hat die Scheibe nichts weiter zu bieten. Also höchstens zum Ausleihen in die Videothek abtanzen.



Kay Pinno