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REVIEWS



Great Balls of Fire   

Great Balls of Fire
    
Original: Great Balls of Fire   (USA, 1989)
Laufzeit: 103 Minuten (PAL)
Studio: MGM
Regie: Jim McBride
Darsteller: Dennis Quaid, Winona Ryder, Alec Baldwin, Lisa Blount u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD2.1 Deutsch, Englisch, Fr, It, Spa
Untertitel: Deutsch, Englisch, Fr, It u.m.
Extras: Trailer
Preis: ca. 14 €
Wertung: 2-/ 2+/ 5 (Bild/Ton/Extras)


"Schießen sie nicht auf den Pianisten!"

“Great Balls of Fire” ist der dritte Film aus Jim McBrides großer Phase während der 80er Jahre (die anderen sind “The big Easy” und “Breathless”) und gehört zu den besten Musikfilmen, die je gedreht wurden. “Great Balls of Fire” zeichnet den Beginn der Karriere der Rock’n’roll-Legende Jerry Lee Lewis nach, welcher sich in den 50er anschickte Elvis Presley vom Thron zu stoßen, bis ihm private Eskapaden einen Strich durch die Rechnung machten. Er heiratete seine 13jährige Großcousine, ein Umstand, der vor allem in der britischen Öffentlichkeit, aber auch in Amerika nicht besonders positiv aufgenommen wurde. Dennis Quaid spielt Lee Lewis als draufgängerischen, arroganten Musiker, der von seinem Talent in einer Weise überzeugt ist, die ihm einen unerschütterlichen Glauben an den eigenen Erfolg verlieh. Er entwickelt sich in McBrides Portrait zu einem Magier der Noten, welcher aus einer anderen Dimension zu kommen scheint. Visuell unterstützt McBride den Film durch knallbunte Farben, die seine zunächst euphorische Erfolgsstory perfekt unterstützen. Der Film ist mehr die persönliche Innensicht eines von sich selbst überzeugten Menschen, als ein historischer Abriss. Das Starsein erzeugt eine Glitzerwelt, die sehr erstrebenswert erscheint. Zu den Stärken McBrides gehört es, dass er auch den Karriereknick Lee Lewis’ in sein visuelles Konzept umzusetzen vermag. Die Trauer und Wut des gefallenen Musikers fängt er mit intensiven Bildern ein, die mehr als einmal einen melancholischen Schauer produzieren. “Great Balls of Fire” wird Dank seines undistanzierten Ansatzes selbst ein Stück Rock’n’roll. In schnellen Schnittfolgen imitiert der Film die unvergleichliche Rasanz seines musikalischen Gegenstandes und wird zu einer mitreißenden Huldigung an die Musikgeschichte.

BILD

Great Balls of Fire

Nur wenige Bildpunkte und Dreckspuren trüben das Sehvergnügen. Dennoch kommt “Great Balls of Fire” nicht ohne Rauschmuster aus, die sich vor allem im Hintergrund und bei Himmelsaufnahen zeigen. Auch vereinzelt auftretende Nebel oder Rauchszenen weisen Bildbewegung auf. Die Schärfe des Bildes leidet darunter aber nicht. zu den größten Stärken der DVD gehört die hervorragende Farbwiedergabe, welche kontrastreich das bunte Panoptikum auf den Fernsehschirm zaubert. Der Schwarz-Level bleibt ab und an doch ein wenig milchig. Alles in allem liefert MGM aber eine sehr ordentliche Übertragung auf die DVD.

TON

Great Balls of Fire

Der Ton liegt in verschiedenen 2.0-Spuren vor. Qualitätsunterschiede zwischen der deutschen Synchronisation und der englischen Originalfassung konnten beim Vergleich nicht festgestellt werden. Ohne Rauschen sind die Dialoge klar und verständlich. Die Abmischung mit den Nebengeräuschen wurde hervorragend gewählt. Vor allem die zahlreichen Musikstücke erklingen in einer brillanten Qualität, die zu einem Großteil die peppige Wirkung des Films ausmacht.

EXTRAS

Das Bonus-Material besteht lediglich aus dem Trailer.

FAZIT

In einer Grundausstattung hat MGM einen der besten Musikfilme auf DVD herausgebracht. Wer sich auch nur entfernt für Rock’n’roll interessiert kommt an Jim McBrides Heldenverehrung für Jerry Lee Lewis nicht vorbei.



Stefan Dabrock