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REVIEWS



Heiße Katzen   

Heiße Katzen
    
Original: Deadlier than the Male   (GB, 1966)
Laufzeit: 94 Minuten (PAL)
Studio: Koch Media
Regie: Ralph Thomas
Darsteller: Richard Johnson, Elke Sommer, Sylvia Koscina, Nigel Green u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD2.0 Deutsch, Englisch
Untertitel: -
Extras: Fotogalerie, Trailer
Preis: ca. 20 € (Ladenpreis
Wertung: 3+/ 2-/ 5+ (Bild/Ton/Extras)


"Bikinis und Harpunen!"

Seit es die James Bond-Filme gibt, existieren auch ihre Epigonen und Parodien. Nicht zuletzt belegte die Austin Powers-Reihe, dass die komödiantische Bearbeitung des Agenten-Genres hoch im Kurs steht. Im Jahr 1968 war die humorvolle Variante jedoch noch neu, so dass man nicht darauf angewiesen war, die Handlung in reiner Nummernrevue zu vergessen. Stattdessen erzählt “Heiße Katzen” eine Geschichte, die in ihrer Einfachheit direkt aus einem Bond-Spektakel stammen könnte. Ein internationales Verbrechersyndikat versucht, selbstverständlich die Weltherrschaft an sich zu reißen. Ihre Methoden schrecken vor Leichen nicht nur nicht zurück, sondern sie werden gerne produziert. Das ist ein Fall für den Top-Agenten Hugh “Bulldog” Drummond. Bei seinen turbulenten und wie könnte es anders sein gefährlichen Ermittlungen stößt er vor allem eins: Tödliche Frauen, die im Dienst des Syndikat-Chefs stehen. Ralph Thomas inszeniert, und das ist die große Stärke des Films, eine in sich geschlossenen Geschichte. Die Ermittlungsarbeit, die Gefahr für die Welt und die Figuren werden durchaus noch ernst genommen, so dass man mit Ihnen leiden kann. “Heiße Katzen” versucht nicht, alles lächerlich zu machen oder mit Hilfe von Clownsnummern einen zappeligen Humor zu etablieren, wie es Mike Myers in Austin Powers gemacht hat. Alles steht im Dienste einer faszinierenden Pulp-Atmosphäre, in der verschiedene Klischees zu wunderbaren Szenen gebündelt werden. Frauen in Bikinis tauchen mit Harpunen bewaffnet durch das Meer, entsteigen diesem fast wie einst Ursula Andress im ersten Bond und töten einen Gegner des Syndikats. Das Konzept heißt Wiedererkennungswert und Überraschung. Die leichte Verschiebung sorgt für den Aha-Effekt. Einer der schönsten Einfälle ist übrigens eine Zauberschachpartie auf Leben und Tod, die bis zu ihrem Ende perfekt inszeniert wurde. Spannung und Design treffen sich zu einem Zweiklang, in dem Beides seine wohlverdiente Berechtigung hat: Parodie und Handlung.

BILD

Heiße Katzen

Der alte Look mit seiner ganz speziellen Farbwiedergabe, die den Film in ein buntes Gewand kleidet findet sich auf der DVD wieder. So gelingt es, die Atmosphäre des Films perfekt einzufangen. Altersgemäß kommt die Vorlage nicht ohne Rauschen aus, dass jedoch nur bei einigen Aufnahmen im Freien mal stärker zu Tage tritt. Die innen spielenden Szenen weisen fast durchgehend ein ordentliches Bild auf. Der Schwarz-Level ist kräftig und der Kontrast in einem angenehm mittleren Bereich. Die Bildschärfe ist nicht ganz einheitlich. Während sie meistens gut ist, gibt es ein paar Totalen, die einen leicht verwaschenen Eindruck machen. Vor dem Hintergrund des Filmalters handelt es sich um einen guten Transfer.

TON

Heiße Katzen

Der Ton liegt in einem englischen sowie einem deutschen 2.0-Format vor. Beide Spuren machen eine gute Figur. Die englische weist gegenüber der deutschen ein leichtes Grundrauschen auf, das jedoch nie störend wirkt. Die Musik kommt wunderbar swingend zur Geltung und die Dialoge sind klar und verständlich.





EXTRAS

Das Bonus-Material ist eher bescheiden. Außer dem Trailer, einer Fotogalerie und einem Trailer für die Fortsetzung ist nichts enthalten.

FAZIT

Mit “Heiße Katzen” liefert Koch Media einen gelungenen Einstand in das DVD-Geschäft. Der ebenso rasante wie humorvolle Film sollte nicht in den Läden liegen bleiben.



Stefan Dabrock