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REVIEWS



Hellraiser 5 - Inferno   

Hellraiser 5 - Inferno
    
Original: Hellraiser Inferno   (USA, 2001)
Laufzeit: 96 Minuten (PAL)
Studio: Kinowelt
Regie: Scott Derrickson
Darsteller: Craig Sheffer, Nicholas Turturro, James Remar, Doug Bradley, u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Interview mit Doug Bradley, Trailer
Preis: ca. 20 €
Wertung: 3 / 2 / 5 (Bild/Ton/Extras)


"Polizisten haben’s höllisch schwer!"

“Hellraiser: Inferno” ist ein Film, den man am besten völlig unbelastet von klaren Fan-Erwartungen sehen sollte. Wer Pinhead hoch 20 braucht, sollte den Film in jedem Fall meiden, denn die Ikone der Hellraiser-Saga hat nur zwei kleine Auftritte. Der Rest gehört Craig Sheffer (Anm. der Red. ein Clive Barker Veteran aus dem Film “Nightbreed”!) in der Rolle des Polizisten Joseph, dem eine Mordserie zu schaffen macht. Der erste Tote ist ein ehemaliger Mitschüler, den Joseph seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat. Bei der bestialisch zugerichteten Leiche befindet sich auch ein seltsamer Würfel, den unser Polizist einsteckt. Dass das ein nicht unerheblicher Fehler war, ist dem geneigten Kenner der Serie natürlich klar und es dauert nicht lange bis eine zweite Tote zu beklagen ist. Dabei handelt es sich pikanterweise um eine Prostituierte, die Joseph in der Nacht zuvor für längere Liebesdienste eingekauft hatte. Also schnappt er sich seinen Partner und überzeugt diesen davon, seine Fingerabdrücke abzuwischen, da er nicht der Mörder ist. Um seinen Partner später erpressen zu können , falls der dem Polizeichef alles beichten möchte, platziert Joseph falsche Beweise, die auf eine Täterschaft des Partners hindeuten. In Ruhe ermittelt Joseph weiter, muss aber feststellen, dass ein unheimliches Spiel begonnen hat, in dem ein Mann mit dem Spitznamen “Der Ingenieur” seine Finger drin hat. Die Morde und seltsamen Ereignisse rücken immer näher an Joseph heran, je mehr er dem Ingenieur auf der Spur ist. “Hellraiser: Inferno” ist ein guter Horrorthriller mit einem kleinen Schwachpunkt. Der Schwachpunkt besteht zum einen in der schauspielerischen Leistung Craig Sheffers, der keinen Bezug zur Rolle entwickelt und statt dessen ziemlich emotionslos durch den Film wandert, zum anderen in der Einführung des Polizisten Joseph. Der Film zeigt zwar die aus Frau und Kind bestehende Familie Josephs, aber darüber hinaus versäumt es das Drehbuch Szenen vorzusehen, die die Beziehung innerhalb der Familie über die oberflächliche Tatsache hinaus charakterisieren würden, dass Joseph seine Frau mit Prostituierten betrügt. Vor allem fehlt ein positives Licht auf das Kleingefüge, so dass einen der Polizist wenigstens ein wenig am Herzen liegt. Hat man sich damit erst einmal abgefunden, kann man sich wirklich auf einen erfreulichen Horrorthriller einstellen. Was zunächst als harmloser Polizeifilm mit einer Routine-Ermittlung beginnt, nimmt immer fantastischere und erschreckenden Formen an. Regisseur Scott Derrickson versteht sich durchaus auf das Erzeugen einer unheimlichen, irritierenden Atmosphäre, welche stetig ein Stück der Filmrealität übernimmt. Joseph sieht sich Visionen von Zenobiten und verschiedener Morde ebenso ausgesetzt, wie er hilflos der unheimlichen Macht des Ingenieurs gegenüber steht. “Hellraiser: Inferno” ist zu gleichen Teilen Psychogramm eines korrupten, abgehalfterten Cops, wie auch schaurige Manifestation der persönlichen Hölle eines Menschen. Am Ende wird der Film richtig moralisch.

BILD

Hellraiser 5 - Inferno

Über weite Strecken bleibt die Bildqualität auf einem mittleren Niveau. Die Schärfe könnte besser sein hält sich aber noch ganz anständig. Verschmutzungen oder Defekte der Vorlage sind nicht auszumachen. Etwas seltsam erscheint der recht harte Kontrast, welcher den Film in einigen Passagen wie ein DV-Produkt aussehen lässt. Vermutlich geht das aber weniger auf Kosten des DVD-Transfers, sondern liegt wohl eher an der künstlerischen Gestaltung des Kameramanns. In dunklen Passagen bleibt man von Rauschmustern verschont, die dafür jedoch viele der hellen Flächen umso deutlicher heimsuchen. Da bewegen sich einzelne Wände schon fast. Zum Glück kommt das aber nur selten vor, so dass eine durchschnittliche Wertung noch angebracht ist.

TON

Hellraiser 5 - Inferno

Die Musik und einige schöne Geräuscheffekte tragen zum Raumklang der DVD bei. Dabei geht die deutsche Tonspur etwas knackiger zu Werke als die englische Originalabmischung. Die unterschiede sind aber nur marginal. Ansonsten sind beide Tonspuren rauschfrei und klar verständlich.










EXTRAS

Die schmalen Extras beinhalten ein kleines Interview mit Doug Bradley, dem Pinheaddarsteller, dass nur wenig informativ ist. Daneben kann man sich noch den Trailer auf deutsch und englisch ansehen.

FAZIT

Der gelungene Horrorthriller überzeugt durch atmosphärische Qualitäten. Die vorliegende DVD-Edition hat zwar ihre Schwächen, aber das sollte niemanden davon abhalten, sich den Film zuzulegen. Nur Bonusmaterial-Liebhaber werden enttäuscht sein.



Stefan Dabrock