Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die weitere Nutzung erklären Sie sich damit einverstanden. Mehr Informationen  
DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



Bomber, Der   

Bomber, Der
    
Original: Bomber   (Italien, 1982)
Laufzeit: 96 Minuten (PAL)
Studio: e-m-s
Regie: Michele Lupo
Darsteller: Bud Spencer, Kallie Knoetze, Jerry Cala, Mike Miller, Valeria Cavalli u.v.a.
Format: 1.78:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD2.0 Deutsch
Untertitel: -
Extras: Trailer, Biographien, Bildergalerie, Easter Egg
Preis: ca. 20 €
Wertung: 2+/ 4+/ 3- (Bild/Ton/Extras)


"Ein Bulldozer namens Rocky!"

Als 1978 der Buddy-Film “Sie nannten ihn Mücke” ein enorm großer Publikumserfolg wurde, war eigentlich schon klar, dass es irgendwie eine Fortsetzung dieser fluppigen Mischung aus Sportfilm, “moderner” Italo-Nostalgie und Klopperkomödie mit pädagogischem Prädikat geben musste. Unter der Regie von Michele Lupo feierte Bud Spencer zunächst noch weitere Erfolge mit den zwei “Außerirdischen”-Filmen und seiner vorerst letzten (und sehr gelungenen!) Rückkehr zum Western mit “Eine Faust geht nach Westen”. Für “Der Bomber” versammelte Michele Lupo wieder einen Großteil des “Mücke”-Teams um sich, während Buddy seine Rolle aus dem Erfolgsfilm wiederholt. Als abgetakelter Schiffskapitän Bud Graziano landet er im Hafen von Neapel, nur um festzustellen, dass sein Schiff von der Reederei zur Verschrottung freigegeben wurde. Im Hafen walgt der Dicke ahnungslos in das Plappermaul Jerry (Jerry Cala), dem er prompt mit seinen Fäusten aus der Patsche helfen muss. Jerry erkennt dabei die Qualitäten des Dampfhammers, den er sofort für seine Boxschule als Trainer anheuert. Innerhalb von sechs Tagen soll er nämlich einen Kampf gegen den Boxer der amerikanischen Soldaten der nahegelegenen Kaserne organisieren. Dessen Trainer Roscoe (Kallie Knoetze wird wunderbar von Rainer Brandt gesprochen) hat außerdem bei Buddy noch eine fette Rechnung offen. Doch Jerrys Boxer sind leider ziemliche Nieten. Erst bei einer zünftigen Kneipenschlägerei mit den Amis entdeckt Buddy ein großes Talent: Giorgo Desideri (Mike Miller) hat jedoch nur Frauen und Kohle im Sinn. Den jungen Hüpfer bringt der alte Seebär aber zügig auf Trab. Nach bewährtem “Mücke”-Muster strickt Lupo seine Geschichte ab, die diesmal durch die Konzentration auf hauptsächlich einen Sportler etwas unattraktiver ist. Als Racheengel mit einem Dampfhammer in der Faust kämpft Buddy auch diesmal wieder für Fairness im Sport. Haue gibt’s dabei reichlich, wobei “Der Bomber” sicherlich einer der absurdesten Momente in einem Spencer-Hill Film liefert. In einer italienischen Kneipe tritt eine SCHUHPLATTLER-Gruppe in bayerischer Lederhosen-Tracht auf. Dabei sorgen Roscoe und Buddy für die richtig heißen Ohren in der Abklatschnummer. Das muss man sehen, um es zu glauben. Für den “Bomber” liefern außerdem Guido und Maurizio de Angelis eines ihrer absoluten Meisterstücke ab. Das Titellied “Fantasy” dudelt in unzähligen Variationen durch den gesamten Film und wird nur mal kurz von einem bei “Rocky” geklauten Synthie-Thema abgelöst. Das haut einen wirklich aus den Schuhen.

BILD

Bomber, Der

Beim Bild wird diesmal auf eine überflüssige Vollbildfassung verzichtet. In anamorphen Widescreen (1.78:1) strahlt “Der Bomber” förmlich in neuem Glanz. Die Vorlage ist in sehr gutem Zustand und zeigt auf dem Filmmaterial fast keine Bildpunkte und Spratzer mehr. So erreichen auch Schärfe und Kontrast einen echten Höhepunkt in der Spencer-Hill Reihe von e-m-s. Trotz eines äußerst geringfügigen Grundrauschens sind alle Details auch in Wideshots gut auszumachen. Die Farben sind leuchtend kräftig und der Schwarzlevel ist tief. Dunkle Sequenzen fallen nicht ins Milchige ab. Die Kompression hält das Bild stabil und hässliche Artefakte fern. Ein sehr gelungener Transfer, der unter Berücksichtigung des Ausgangsmaterials voll überzeugen kann.

TON

Bomber, Der

Tonal tut sich auf der Audiospur im Vergleich zu den bisher erschienen Spencer-Hill nichts. Nur der deutsche Ton liegt im Dolby Digital 2.0 Monoformat auf der Scheibe vor. Sehr gut aufgeräumt zeigt sich der Mono-Ton von seiner besten Seite. Mit wenig Rauschen und gut verständlichen Dialogen, lässt der Track fasst vergessen, dass der Ton schon so alt ist. Nur nach dem Vorspann und beim Übergang zum Abgang gibt es jeweils einen asynchronen Knackser zu hören. Surround-Aktivität findet natürlich nicht statt. Im normalen Stereomodus kann der Film gut angehört werden.

EXTRAS

Neben der standardmäßigen Packung von “Extras” in Form von Biographien, einer Bildergalerie und Trailern (diesmal englisch und italienisch) befindet sich auf der Scheibe ein phänomenales Easter Egg. Es handelt sich um das “Musikvideo” zu “Fantasy”, das die Gebrüder de Angelis singnd und spielend im Tonstudio zeigt. Großartig.

FAZIT

Auch wenn “Der Bomber” nicht an die Qualitäten von “Sie nannten ihn Mücke” heranreicht, so ist der Boxerstreifen ein Buddy-Klassiker, der einfach in jede Sammlung gehört. Allein der Song “Fantasy” rechtfertigt den Kauf dieser Scheibe, die bisher die beste Bildqualität in der Spencer-Hill Reihe von e-m-s besitzt. Pflichtkauf!



Kay Pinno