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REVIEWS



1000 Augen des Dr. Mabuse, Die   

1000 Augen des Dr. Mabuse, Die
    
Original: Die 1000 Augen des Dr. Mabuse   (brd, 1960)
Laufzeit: 99 Minuten (PAL)
Studio: Polyband
Regie: Fritz Lang
Darsteller: Peter van Eyck, Gert Fröbe, Dawn Addams, Wolfgang Preiss, u.v.a.
Format: 1.78:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD-Mono Deutsch
Untertitel: -
Extras: Interview, Trailer
Preis: ca. 20 €
Wertung: 3+/ 3-/ 3 (Bild/Ton/Extras)


"Gert Fröbe hat seinen Preiss!"

Der diabolische Verbrecher Dr. Mabuse ist zurück. Unter der Regie von Fritz Lang, der 1922 bereits im Stummfilm und 1932 im Tonfilm Geschichten um den Superverbrecher erzählte, erwacht Dr. Mabuse zu neuem Leben. Nach dem mysteriösen Tod eines Journalisten in seinem Auto übernimmt Kommissar Kras die Ermittlungen. Die Spur führt in das altehrwürdige Hotel Luxor, mit dem laut Interpol eine Reihe von ungeklärten Todesfällen verknüpft ist. Zurzeit residieren dort unter anderem ein amerikanischer Millionär, der sich zu geheimen Geschäftszwecken in der Stadt aufhält, und eine wohlhabende Frau, die mehrere Selbstmordversuche hinter sich hat. Während der Polizist versucht, das Netz aus undurchsichtigen Ereignissen sowie weiteren Morden aufzulösen, wird er auf nebulöse Weise von dem Hellseher Cornelius mit Hinweisen unterstützt. Selbstverständlich reicht die Qualität des Filmes nicht an Fritz Langs vorige Arbeiten über Dr. Mabuse heran. Aber die Vision eines geradezu allmächtigen Verbrechers, der sich die Menschen zum Spielzeug für seine skrupellosen Herrschaftspläne macht, hat auch 1960 bzw. heute nichts von seiner Faszination verloren. Die Manipulation zum Zwecke der Durchsetzung egoistischer Vorstellungen verdüstert den Blick auf das menschliche Miteinander. Effektiv lässt Lang die sichtbar handelnden Personen lange Zeit relativ machtlos durch das rätselhafte Geschehen wandern, so dass sich die Bedrohung zu einer verhängnisvollen Allmacht steigert. Während auf diese Weise ein spannender Thriller entsteht, sorgt die thematische Konstruktion auf einer übergeordneten Ebene für ein latentes Gesellschaftsmisstrauen. Die Möglichkeit einer Unterwanderung des freien Zusammenlebens erscheint sehr leicht möglich. Dr. Mabuse wirkt nicht zufällig wie ein Diktator, der sich sowohl psychologische Mittel als auch Gewalt zu Nutze macht.

BILD

1000 Augen des Dr. Mabuse, Die

Die Vorlage ist in einem recht akzeptablen Bereich für einen Film von 1960. Über die komplette Lauflänge machen sich einige Verregnungsstellen bereit, ohne das dies Überhand nehmen würde. Hervorragende Arbeit wurde allerdings bei der Behandlung dieser Vorlage geleistet. Da Schwarz-weiß erstrahlt in einem wundervoll scharfen sowie kontrastreichen Bild. So gut sieht nicht jeder Film aus dieser Zeit auf DVD aus.




TON

1000 Augen des Dr. Mabuse, Die

Der Ton Liegt in einer deutschen Monospur vor. Obwohl er über die gesamte Länge deutlich hörbar verrauscht ist, lassen sich die Dialoge sehr gut verstehen. Auch die klassische Spannungsmusik dieser Zeit entfaltet ihre effektive Wirkung. im Vergleich mit dem Bild schneidet der Ton zwar schwächer ab, aber Grund zu großer Kritik liefert auch er nicht.





EXTRAS

Das Bonus-Material ist sehr schmal. Neben drei Trailern und einer Bildergalerie gibt es ein Interview mit dem im letzten Jahr verstorbenen Mabuse-Darsteller Wolfgang Preiss. In knapp 15 Minuten wird ein wenig die Arbeit am Mabuse-Film beleuchtet. Darüber hinaus erzählt Preiss etwas über seine Karriere und Fritz Lang. Trotz der meist sehr kurzen Antworten des mimen handelt es sich um ein interessantes Interview.

FAZIT

Ein Stück deutsche Filmgeschichte erfährt eine sehr ordentliche Aufbereitung, die einen Kauf locker wert ist.



Stefan Dabrock