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REVIEWS



Rabid - Der brüllende Tod   

Rabid - Der brüllende Tod
    
Original: Rabid   (Kanada, 1977)
Laufzeit: 87 Minuten (PAL)
Studio: Splendid
Regie: David Cronenberg
Darsteller: Marylin Chambers, Joe Silver, Frank Moore, Howard Ryshpan, Patricia Cage, u.v.a.
Format: 1.78:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, DD-Mono Deutsch
Untertitel: -
Extras: Cronenberg-Biographie
Preis: ca. 20 €
Wertung: 2-/ 2-/ 6 (Bild/Ton/Extras)


"Codename: Cronenberg"

Irgendwo zwischen George A. Romeros “Crazies” und seinem Klassiker “Dawn of the Dead” kam David Cronenbergs “Rabid”. Was als seltsam harmloses “Emergency Room”-Abenteuer beginnt entwickelt sich langsam zu einer apokalyptischen Vision von süchtigmachender Degeneration. Nach einem schlimmen Motorad-Unfall landet Rose (Marylin Chambers) in der chirurgischen Schönheitsklinik von Dr. Dan Keloid, der an ihr eine neue Form der Gewebetransplantation vornimmt. Das Resultat hat jedoch eine unangenehme Nebenwirkung: Rose entwickelt mittels eines neu gewachsenen Organs einen unstillbaren Durst auf menschliches Blut. Ihre Opfer entwickeln sich nach ihren Angriffen zu rasenden Bestien, die durch ihren erhöhten Stoffwechsel auch bald das Zeitliche segnen. Leider übertragen auch sie den tollwutartigen Virus weiter. Nur Rose’ Freund Heart Read (Frank Moore) glaubt, dass er das Unheil stoppen kann. Als gelungene Mischung aus “Crazies” und Cronenbergs “Shivers” erforscht der Film Cronenbergs alte Motive weiter: mutierte Formen von Sexualität und ihre Auswirkugen. Während “Shivers” jedoch eigentlich eine sexuelle Utopie als Lösung anbietet, wendet sich “Rabid” dem genauen Gegenteil zu und nähert sich damit auch der modernen Aids-Thematik an: Sexualitat als destruktiver und degenerativer Virus, der Angst, Schrecken und Wahnsinn verbreitet.

BILD

Rabid - Der brüllende Tod

Ganze Arbeit, Splendid! Wer den Schreck nach den ersten zwei Minuten überwunden hat, bekommt ein echt sauberes Bild geliefert. Obwohl man der Vorlage des sicherlich preiswert produzierten Film ansieht, das sie schon ein wenig älter ist, wurde fleißig Aufräumarbeit geleistet. Die ersten zwei Minuten des Films wirken zwar so wie ein besserer Super-8 Film, aber danach geht es steil bergauf: Dropouts und Dreckspuren wurden auf ein Minimum reduziert. Das anamorphe Bild bietet eine ordentliche Schärfe und die pastelltonartige Farbpalette entspricht dem originalen Look des Films. Ein Bildrauschen ist kaum vorhanden und die gute Kompression sorgt für ein stabiles Bild. Digitale Artefakte oder stehende Rauschmuster sind nicht vorhanden. Für einen kleinen alten Film ist das wirklich eine meisterliche Leistung.

TON

Rabid - Der brüllende Tod

Leider hat Splendid wohl nur die Rechte für die deutsche Fassung von “Rabid” erworben. Der englische Originalton ist auf der DVD leider nicht vorhanden. Dafür hat man sich die Mühe gemacht aus dem originalen Monoton, der in gut aufgeräumter Fassung auch mit auf die Scheibe gepresst wurde, einen neuen Dolby Digital 5.1 Mix anzufertigen. Dieser neue Track kann zwar auch nur wenig Dynamik entwickeln. Vornehmlich spielt sich die Action ebenin der Frontstage ab. Trotzdem darf sich die Musik und einige ganz seichte Surroundeffekte in den anderen Kanälen tummeln. Da der Film selbst nicht allzuviel Anlass für Effektemätzchen gibt, ist die Enttäuschung nicht groß. Die Dialoge sind komplett aufgeräumt und ohne Rauschen sehr gut verständlich. Auch hier wurde sehr ordentlich gearbeitet.

EXTRAS

Jetzt kommen wir leider zu dem großen und sicherlich einzigen Minuspunkt der “Rabid”-DVD: Die Extras sind leider nicht existent. Auf vier dürftigen Texttafeln kann eine Kurzbiographie und die Filmographie von David Cronenberg abgerufen werden. Nicht einmal ein Trailer des Films ist vorhanden.

FAZIT

Cronenbergs sicherlich unterschätztester Film zeigt sich auf dieser DVD von seiner besten Seite. Ungeschnitten zeigen sich Bild und Ton in sehr guter Qualität. Leider gibt es keine Extras außer vier Texttafeln zu Cronenberg.



Kay Pinno