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REVIEWS



Farben der Nacht, Die   

Farben der Nacht, Die
    
Original: Tutti i Cilori Del Buio   (Italien, 1972)
Laufzeit: 91 Minuten (PAL)
Studio: Marketing
Regie: Sergio Martino
Darsteller: Jorge Hilton, Edwige Fenech, Ivan Rassimov, u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen
Ton: DD5.1 Deutsch, DD2.0 Deutsch, Mono Englisch
Untertitel: -
Extras: Trailer, Slideshow, Filmographien
Preis: ca. 19 €
Wertung: 4-/ 3-/ 5+ (Bild/Ton/Extras)


"Geburten-Paranoia!!"

In früheren Zeiten, als es noch ein italienisches Genre-Kino gab, entstand auch Sergio Martinos Thriller “Die Farben der Nacht”. Und wie so oft im Horrorkino entwirft auch Martino einen bildgewaltigen Einblick in eine von Angstzuständen geplagte Psyche. Nach einem schweren Unfall, bei dem sie ihr ungeborenes Kind verlor, leidet eine junge Frau unter beängstigenden Alpträumen. Ihr Mann, ein Vertreter für Arzneimittel, gibt ihr Aufbaupräparate, damit sie sich wieder erholt und die Träume ein Ende haben. Doch der Zustand der jungen Frau wird immer schlimmer, als sie schließlich glaubt, einen Mann, der sie in ihren Träumen bedroht, auch in der Realität zu treffen. Völlig verzweifelt lässt sie sich erst zum Besuch eines Psychiaters überreden und landet schließlich auf Empfehlung einer Nachbarin bei einer seltsamen Sekte. Sergio Martino findet eindringliche Bilder für seinen Thriller, der über 90 Minuten hinweg die filmische Umsetzung eines paranoiden Angstzustandes ist. Schnell verwischen die Grenzen zwischen Traum und Realität, um mit Hilfe von teilweise surrealen Exzessen, welche von einer bedrohlichen Musik kongenial untermalt werden, der Hauptfigur endgültig den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Heraus kommt dabei ein ungemein spannender Film, der zusätzlich eine intelligente Reflexion über die Traumatisierung einer unschuldigen Seele ist. Die Reinheit der jungen Frau wird von der Bösartigkeit ihrer Umgebung versucht. So ist “Die Farben der Nacht” nicht nur die gelungene Umsetzung einer permanenten Bedrohung, sondern auch ein faszinierender Kampf der Tugend gegen ihre Zerstörung.

BILD

Farben der Nacht, Die

Leider gab es als Vorlage für diesen sehenswerten Film nur ein arg ramponiertes Positiv. Schwere Bildfehler (z.B. bei 0:04:33) sind deswegen ebenso die Folge wie immer wieder auftretende Dreckspuren und Verregnung. Außerdem gibt es den ganzen Film über diverse Rauschmuster, wobei hier auffällt, das vor allem helle Hintergründe und Landschaften bzw. Himmelaufnahmen am stärksten betroffen sind. Am besten ist das Bild immer dann, wenn es durch viele, kleine dunkle Flächen geprägt ist. Da erreicht es einen akzeptablen Standard. Eine digitale Bearbeitung, welche für die kleine Firma Marketing aber wohl zu kostspielig gewesen wäre, hätte sicherlich noch Verbesserungen bringen können.

TON

Farben der Nacht, Die

Der Ton fällt auf den drei vorhandenen Spuren sehr unterschiedlich aus. Der englische Monoton ist stark verrauscht und außerdem sehr dumpf. Mehr als Videoqualität wird hier nicht erreicht. Zwar sind die Dialoge och zu verstehen, aber im atmosphärischen Bereich ist das Vergnügen stark eingeschränkt. Deutlich besser fällt da schon der deutsche DD 2.0-Ton aus. Nachdem sich das anfängliche Grundrauschen wenige Minuten nach dem Beginn des Films verabschiedet, erklingt der Film in gut verständlicher Qualität. Neben einem helleren Ton sind hier auch Hintergrundgeräusche wie Weckerticken zu hören, die beim englischen Ton gänzlich untergehen. Am besten ist aber der DD 5.1 Upmix. Hier ist es gelungen, dem Thriller eine größere Raumwirkung zu geben. Die klaren Stimmen der Darsteller fügen sich mit der angenehmen Abmischung der Nebengeräusche und einer satteren Musikwidergabe zu einem guten Track zusammen.

EXTRAS

Kaum Zusatzmaterial hat Marketing für seine Edition zusammen getragen. Lediglich die üblichen Verdächtigen wie Trailer, Slide-Show, Bio- und Filmographien sind vorhanden. Besonders ärgerlich ist aber, das bei letzteren die Texttafel so schnell verschwindet, das man auf Pause schalten muss, um die Informationen lesen zu können. Dabei ist die Darstellung aber deutlich getrübt, so dass auch das schwierig ist. Außerdem befindet sich mit einer Zusammenstellung von Trailern aus dem zukünftigen Marketing-Programm noch ein große Werbesektion auf der Scheibe.

FAZIT

Nur beinharten Fans kann der Kauf dieser DVD angeraten werden. Die schlechte Bildqualität und fehlende relevante Extras sorgen dafür, das der Preis von 19 EUR nicht angemessen ist. Auch der Gang in die Videothek lohnt sich nur, wenn man außer einem hochwertigen Film qualitativ kaum etwas erwartet. Die gute Tonqualität des DD 5.1 Upmixes kann die übrigen Schwächen nicht ausgleichen.



Stefan Dabrock