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REVIEWS



Keinen Cent für Ringos Kopf   

Keinen Cent für Ringos Kopf
    
Original: Massacro al Grand Canyon   (Italien, 1965)
Laufzeit: 86 Minuten (PAL)
Studio: Koch Media
Regie: Sergio Corbucci (als Stanley Corbett)
Darsteller: James Mitchum, Jill Powers, Milla Sannoner, Giorgio Adrisson u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (4:3)
Ton: DD-Mono Deutsch, Englisch
Untertitel: -
Extras: Bildergalerien, Trailer
Preis: ca. 15 €
Wertung: 2 / 3 / 4- (Bild/Ton/Extras)


"Im Canyon ist die Hölle los!"

Bevor Sergio Corbucci mit “Django” die Inkarnation des Italo-Western drehte entstand auch “Keinen Cent für Ringos Kopf”, der deutliche Züge eines klassischen amerikanischen Westerns trägt. Nicht zuletzt die Besetzung James Mitchums – der Sohn von Robert Mitchum – gibt einem das Gefühl, einen amerikanischen Film zu sehen. Erzählt wird die ebenso klassische wie bewährte Geschichte des einsamen Reiters, der nach erfolgreicher Rache an den Mördern seines Vaters in die Heimatstadt zurückkehrt und feststellen muss, dass dort ein Rancher mit einem anderen in blutiger Fehde für Tote sorgt. Darüber hinaus ist ausgerechnet die Frau, die er einst liebte, mit dem Sohn des fiesen Ranchers verheiratet. Als einziger aufrechter Bürger, versucht der einsame Reiter die Situation möglichst unblutig in den Griff zu bekommen. Doch die Ereignisse laufen gnadenlos auf den Showdown hinaus. Es ist eine Freude, James Mitchum anzuschauen, der seinem berühmten Vater wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Sein schauspielerisches Talent ist zwar nicht ganz so groß, aber durchaus völlig ausreichend für einen soliden Western. Die relativ geleckte Optik sowie die klassische Geschichte um Landstreitigkeiten verorten “Keinen Cent für Ringos Kopf” in den Mythen des amerikanischen Westerns, der immer auch ein Familienfilm gewesen ist. Dementsprechend spielen die beiden streitenden Familienverbände als Keimzelle der Gesellschaft die entscheidende Rolle. Inszenatorisch erweist sich Corbucci als fähiger Regisseur, der einige schöne Einstellungen eingebaut hat. “Keinen Cent für Ringos Kopf” ist ein gelungener Western, der als Fußnote zu Corbuccis späterem Werk interessant ist.

BILD

Keinen Cent für Ringos Kopf

Die Vorlage des Films befindet sich in einem guten Zustand. Die Bildpunkte halten sich angesichts des Filmalters in Grenzen. Sehr starke Verregnung gibt es an keiner Stelle des Films. Zwischendurch gibt es einige wenige Einstellungen, die scheinbar von einem anderen Master stammen und in der Bildqualität spürbar abfallen. Das betrifft aber nur einige wenige Stellen. Die Farben sind voll auf der Höhe und der Kontrast überzeugt auf der ganzen Linie. Die Schärfe des Bildes ist wunderbar. Leichte Schwächen zeigt die Kompression, die das Bild nicht immer stabil hält. Kleinteilige Strukturen neigen zur Bewegung und es gibt in Schwenks leichte Nachzieheffekte. Zusammengefasst ein guter Transfer.

TON

Keinen Cent für Ringos Kopf

Die deutsche Tonspur ist dem Originalton unterlegen. Sie ist zwar rauschärmer, aber ganz offensichtlich hat man seinerzeit bei der Synchronisation Schindluder getrieben und einfach mal auch den ganzen Soundtrack durch einen anderen ersetzt. Das, so möchte man sagen, gehört sich einfach nicht. Natürlich kann Koch Media dafür nichts. Der englische Ton (auf dem Cover der DVD nicht angegeben, aber vorhanden) weist etwas mehr Rauschen auf und ist auch dumpfer, aber auch noch sehr gut zu verstehen. Hier kommt man auch in Genuss der schönen Originalmusik.

EXTRAS

Das Bonusmaterial besteht aus einer Bildergalerie mit altem Werbematerial und einer Bildergalerie mit Aufnahmen vom Drehort. Zusätzlich ist ein Trailer enthalten.

FAZIT

“Keinen Cent für Ringos” Kopf ist für Westernfans eine Kaufinvestition wert. Allerdings darf man bei dem gelungenen Film keinen Italowestern erwarten, wie man ihn kennt, die wurden erst wenig später erfunden.



Stefan Dabrock