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REVIEWS



Leben des Brian, Das   

Leben des Brian, Das
    
Original: The Life of Brian   (GB, 1979)
Laufzeit: 90 Minuten (PAL)
Studio: Columbia Tristar
Regie: Terry Jones
Darsteller: Graham Chapman, John Cleese, Eric Idle, Terry Gilliam, Michael Palin, u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Englisch, Ungarisch DD-Mono Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Extras: Python-Dokumentation, Trailer
Preis: ca .25 €
Wertung: 3-/ 3-/3+ (Bild/Ton/Extras)


"Er ist der Messias!"

Es ist einer der größten Comedy-Erfolgsgeschichten: als Graham Chapman, John Cleese, Michael Palin, Eric Idle, Terry Jones und Terry Gilliam die Gruppe “Monty Python’s” ins Leben riefen, konnten sie nicht ahnen, dass ihr “Monty Python’s Flying Circus” zu einem echten Kulturphänomen mutieren würde. Weg von der klassischen Sketch-Form zu einem anarchischen wie oft unvollständigen Humor war den Komikern nichts zu peinlich. Auch wenn sich der Erfolg ihrer TV-Serie erst etwas später richtig formieren sollte, sorgte ein Zusammenschnitt teils nachgefilmter Sketche ihrer Show unter dem Titel “And now for something completely different”(auf Deutsch “Monty Python’s wunderbare Welt der Schwerkraft”) für Furore. 1975 folgte der sensationelle Kinoerfolg von “Die Ritter der Kokosnuss”. Nach vier weiteren Jahren kamen die Pythons schließlich auf die Idee, wie man die obskure Geschichte von König Artus noch toppen konnte. Natürlich mit der “Größten Geschichte aller Zeiten” - sprich die Geschichte von Jesus. Oder genauer gesagt, der Geschichte von einem seiner Zeitgenossen, der ein ähnliches Schicksal erleidet. Brian Cohen (Graham Chapman) lebt als Bastard eines Römers bei seiner alleinerziehenden Mutter Mandy (Terry Jones) und verkauft Häppchen im örtlichen Colloseum. Als er auf die Anhänger der Volksfront von Judäa trifft, wird er zum Revolutionskollaborateur und kämpft gegen die Römer. Durch einen dummen Zufall muss sich Brian vor römischen Häschern zwischen einigen Markt-Propheten verstecken. Durch sein zusammenhangloses Geschwafel wird Brian von den Zuhörern schnell als neuer Messias gefeiert. Jetzt auch noch auf der Flucht vor seiner unfreiwilligen Glaubensgemeinschaft stolpert Brian von einem Fettnäpfchen ins nächste. Der schräge Blick auf die Bibelgeschichte brachte dem Film in einigen Ländern echte Schwierigkeiten ein. In Norwegen und Italien lief “Das Leben des Brian” erst Jahre später an. Die deutsche Synchronisation hat immer noch absoluten Kultstatus und schlägt das Original noch um Längen. Der wahrlich zeitlose Brachialhumor ist ein biblisches “Best of” vom Können der Pythons.

BILD

Leben des Brian, Das

Auch der neue anamorphe Bildtransfer (1.85:1) kann das Alter der Vorlage nicht verstecken. Dropouts und seichte Dreckspuren ziehen sich durch den kompletten Film. Der leicht grieselige Look lässt sich zwar auch auf die preiswerten Produktionsumstände schieben, konnte aber durch moderne Technik nicht auf ein Minimum reduziert werden. Die Schärfe kommt auch nicht ganz so gut weg. Dies liegt aber auch an dem typischen End-70-er Jahre Weichzeichnungslook des Films. Hier konnte wohl auch nicht mehr aus der angegriffenen Vorlage herausgekitzelt werden. Zudem sind auch einige Außenaufnahmen wie im Collosseum schlechter in Form als der Rest des Films. Die hellen wie staubigen Ockerfarbtöne werden gut wiedergegeben. Der matte leicht ausgewasche Look wird durch den neuen Transfer etwas kompensiert und sorgt für soliden Glanz in Judäa. Der Schwarzlevel hat eine leicht milchige Tendenz kann aber insgesamt den Bildschirm ordentlich dunkel halten. Die Kompression arbeit sauber und verhindert Artefaktbildung oder Ruckeleien. Am Grundrauschen im Bild kann sie aber auch nichts ändern. Trotz der aufgezählten Mängel sieht “Das Leben des Brian” sicherlich so gut wie noch nie aus. Trotzdem hätte man dem Toptitel der Pythons wie bei “Die Ritter der Kokosnuss” eine vollständige Restauration spendieren können.

TON

Leben des Brian, Das

Erstaunlicherweise liegt der DD5.1 Upmix nur auf Englisch und Ungarisch vor. Doch der kann auch nur unweit mehr beeindrucken als der deutsche Monoton. Die alte Synchronspur wurde nämlich äußerst gut bearbeitet und zeigt sich vom Rauschen befreit. Sicherlich sind einige Soundeffekte deutlich altersschwach aber die Dialoge sind kräftig und deutlich verständlich. Eine Surroundaktivität gibt es natürlich nicht. Bei den Upmixen beschränkt sich die Aktivität fast ausschließlich auf die Frontstage. Die Musik darf sich aber zum Teil auf die Surroundkanäle verteilen. Hier darf auch der Subwoofer, der ansonsten kalt bleibt, zum Einsatz kommen. Bei einigen Dialogen wie bei der Steinigung hat man aber auch versucht etwas Räumlichkeit in die Sprache zu bekommen. Hier lässt sich ein leichter Hall feststellen, der einem ganz seicht suggeriert, selbst mit auf dem Platz zu stehen. Warum es für die deutsche Tonspur keinen Upmix gibt bleibt allerdings ein Rätsel.

EXTRAS

Leider hat Columbia Tristar nicht die Extras der vollgepackten Criterion Edition (mit 2 Audiokommentaren der Pythons und Deleted Scenes) aus Amerika erhalten können. Dafür darf man sich an der 50-minütigen BBC-Dokumentation “The Pythons” erfreuen. Gefilmt am tunesischen Set von “Das Leben des Brian” gibt es einen interessanten Eindruck von der Arbeit am Film, während sich die Dokumentation eher um das bisherige Schaffen der Python-Mitglieder kümmert. Neben alten Ausschnitten gibt es auch ungeschminkte Interviews von allen Pythons am Set. Diese Doku ist auch für eingefleischte Python-Fans absolut sehenswert und eine echte Überraschung, da man neben den Infos zur Python-Karriere auch das Leben am Set von “Brian” unzensiert präsentiert bekommt. Ansonsten gibt es noch einige Trailer von “Brian” und anderen Titeln zu bewundern. Ein echtes Highlight ist der Trailer zu “Die Ritter der Kokosnuss”, den man sich wirklich nicht entgehen lassen sollte. Der Python Humor bleibt eben der Grundpfeiler zu modernen Komödien.

FAZIT

Auch wenn “Brian” nicht so sauber restauriert wurde wie “Die Ritter der Kokosnuss” zeigt sich der Film von seiner besten Seite. Auch wenn Columbia-Tristar leider nicht die Extras der Criterion-Edition übernommen hat, bietet die Dokumentation “The Pythons” eine sehr gute Alternative. Der Film selbst gehört schließlich zum Pflichtprogramm. Also schnell kaufen oder ab zur Steinigung!!!!!!



Kay Pinno