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REVIEWS



Razorback - Kampfkoloss der Hölle   

Razorback - Kampfkoloss der Hölle
    
Original: Razorback   (Australien, 1984)
Laufzeit: 89 Minuten (PAL)
Studio: e-m-s
Regie: Russel Mulcahy
Darsteller: Gregory Harrison, Arkie Whiteley, Bill Kerr, Chris Haywood u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD-Mono Deutsch DS Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Biographie
Preis: ca. 13 €
Wertung: 3+/ 3-/ 5 (Bild/Ton/Extras)


"Schwein gehabt!"

Bevor der australische Regisseur Russel Mulcahy mit seiner originellen Fantasy-Mär “Highlander” 1985 in den Olymp der filmischen Popkultur aufsteigen sollte, drehte er ein Jahr zuvor einen Film über ein Schwein - ein sogenanntes “Razorback”, eben eine verwilderte Outback-Art des handelsüblichen Wildschwein. Nur größer, gemeiner und mit einem ordentlichen Appetit auf Menschen- und sonstiges Fleisch. In dem verwanzten australischen Wüstennest Gamulla treffen dabei noch zwei degenerierte Jagdbrüder namens Baker auf eine naseweise und ziemlich naive New Yorker Reporterin, die sich den Tierschutz groß auf ihre Fahne geschrieben hat. Doch Mutter Natur beißt der Blondine bald schonungslos in den Allerwertesten. Auf der Suche nach der vermissten Reporterin begibt sich ihr Mann Carl (Gregory Harrison) ebenfalls in das Wüstenkaff. Dort trifft er auf den alten Kauz Jake (Bill Kerr), der das riesige Schwein ebenfalls zur Sau machen will, da er noch eine persönliche Rechnung mit dem Tier offen hat. Doch die kranken Baker-Brüder sind ebenfalls auf der Jagd und machen die Outback-Hatz noch gefährlicher als ohnehin schon. “Razorback” hat im Bereich des Tierhorrorfilms eigentlich nur eine Daseinsberechtigung: seine äußerst stimmungsvolle Atmosphäre, die Dank des guten Videoclip-Gespürs von Mulcahy und der extrem guten Bilder von Kameramann Dean Semler dem Film eine ganz eigene Note geben. Stylisch ausgeleuchtet und mit einer guten Bildkomposition lässt “Razorback” das australische Outback zu einem ganz eigenen Charakter im Film werden. Der Plot löst sich aber bei der Jagd nach dem Schwein leider schneller auf als der Zuschauer “Stampede” rufen könnte. Trotz der kurzen Laufzeit muss man deshalb in der Mitte des Films eine ziemliche Durststrecke überstehen, bis die Sau zum Schluss endlich durchs Dorf und abschließend zur Hölle gejagd wird. Eine Schweinerei ist allerdings, dass e-m-s nur eine leicht geschnittene Fassung des Films präsentiert, bei der der Überfall der Baker-Brüder auf die Reporterin ein wenig entschärft wurde. Im Gegensatz zum Schnittbericht der alten Videofassung (siehe hier) ist dies wohl aber der einzige Schnitt, dessen Ende allerdings auch noch vorhanden ist.

BILD

Razorback - Kampfkoloss der Hölle

Der anamorphe Widescreen-Transfer (2.35:1) macht einen recht soliden Eindruck. Die Vorlage zeigt zwar noch Spuren von Bildpunkten und kleinen Spratzern auf dem Filmmaterial, aber diese wirken niemals störend. Ein seichtes Bildrauschen konnte aus der Vorlage aber nicht entfernt werden. Darunter leidet auch die Schärfe bei verschiedenen Aufnahmen ein wenig. Der Kontrast ist dagegen gut ausbalanciert. Die Farbintensität schwankt ebenfalls in einigen Szenen, aber hält sich generell recht gut. Besonders die farblich ausgeleuchteten Sequenzen kommen sehr gut zur Geltung. Der Schwarzlevel ist tief, aber ein wenig schwammig. Details werden in dunklen Sequenzen aber nicht verschluckt. Die Kompression arbeitet stabil. In Ordnung.

TON

Razorback - Kampfkoloss der Hölle

Der deutsche Monoton wurde ordentlich aufgeräumt und deutlich rauschbefreit. Das Ergebnis kann sich hören lassen. Die Dialoge sind gut verständlich und auch die Soundkulisse des DD2.0 Tracks lässt die Frontstage ganz gut arbeiten. Surroundaktivität gibt’s natürlich keine. Dynamischer hört sich der englische Stereotrack an, der sogar mit sehr gut verständlichen Dialogen daherkommt, die sehr viel besser in die Soundkulisse eingearbeitet sind. Ein klarer Vorteil ist auch die bessere räumliche Verteilung der Geräusche, die die Frontstage in Stereo natürlich lebendiger wirken lässt.

EXTRAS

Als Extra gibt es nur einen Trailer sowie eine Bio-/Filmographie zu Regisseur Russel Mulcahy.

FAZIT

Für Tierhorrorfans ist “Razorback” ein atmosphärischer Klassiker, der mit einem ungewöhnlichen Setting aufwarten kann. Abgesehen davon bleibt der Film heute sicherlich nur noch eine Fußnote. Die DVD von e-m-s ist zudem leicht geschnitten und hat keine nennenswerten Extras. Maximal ein Fall für die Videothek oder den Grabbeltisch.



Kay Pinno