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REVIEWS



Star Trek 4 - Zurück in die Gegenwart   

Star Trek 4 - Zurück in die Gegenwart
    
Original: Star Trek 4 - The Voyage Home   (USA, 1986)
Laufzeit: 114 Minuten (PAL)
Studio: Paramount
Regie: Leonard Nimoy
Darsteller: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelly, James Doohan, Walter Koenig u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD 5.1 Englisch DS Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch, NL, Tr u.m.
Extras: Kommentar, Making of, u.v.m.
Preis: ca. 25 €
Wertung: 2+/ 2 / 1- (Bild/Ton/Extras)


"Zurück in die Zukunft!"

Ob tatsächlich der große Erfolg von “Back to the Future” anno 1985 in Leonard Nimoy die Idee weckte, einen Film über Zeitreisen zu machen, bleibt auch im umfangreichen Bonusmaterial der DVD von “Star Trek 4” verborgen. Schließlich durfte ja schon Doc Brown alias Christopher Lloyd als Klingonen-Chef im vorangegangen Space-Abenteuer der Enterprise-Crew das Leben schwer machen. Für den vierten Trek-Film hatte Nimoy schließlich völlig freie Hand und wollte einen neuen Weg einschlagen. Nach soviel Tod und Tragödie in den ersten drei Filmen sollte endlich etwas leichtere Kost her. Das Resultat ist sicherlich der unterhaltsamste und sorgloseste Film aus dem Roddenberry-Universum. Gerade als Admiral Kirk und seine Mannschaft zur Erde zurückkehren wollen, um sich vor dem Rat der Föderation für ihre vorangegangenen Eskapaden zu verantworten, geschieht das Unfassbare. Eine außerirdische Sonde sorgt auf der Erde mit Wetterveränderungen und Stromabschaltungen für Chaos. In letzter Sekunde kann der frisch wiederbelebte Spock das Problem ergründen. Die Sonde versucht Kontakt zu Buckelwalen aufzunehmen. Leider sind diese Meeresriesen schon vor langer Zeit ausgerottet worden. Also wagt die Trek-Crew einen Zeitsprung in einem klingonischen “Bird of Prey” und landet mitten in der damaligen Gegenwart. Im San Francisco von 1986 gehen die weltfremden Raumfahrer auf die Suche nach Material zum Umbau ihres Schiffs. Schließlich wollen die Wale sicher durch die Zeit transportiert werden. Dabei stoßen sie in einem Aquarium gleich auf zwei der gesuchten Tiere und eine entnervte Meeresbiologin (Catherine Hicks).Geschrieben von Harve Bennet und “Star Trek 2”-Regisseur Nicholas Meyer bietet “Zurück in die Gegenwart” seinen Akteuren viel Raum für humoristischen Einsatz. Ganz nebenbei wird auch eine gut gemeinte wie offensichtliche Öko-Message verbreitet. Den Spaß den Shatner und Co. bei den Dreharbeiten hatten, kann man dem Endprodukt deutlich ansehen. Jedes Teammitglied hat in dieser Folge einen großen Auftritt und kann damit beim Zuschauer voll punkten. So viel augenzwinkernde Eleganz verpackt in eine Story, die ganz ohne Bösewichte oder Gewalt auskommt, sollte bei “Star Trek” nie wieder erreicht werden.

BILD

Star Trek 4 - Zurück in die Gegenwart

Wieder einmal zeigt sich eine deutliche Steigerung in der Bildqualität zum vorangegangen Star Trek Film. Auch wenn sich auf der Vorlage immer noch winzige Abnutzungsspuren befinden ist der anamorphe Transfer (2.35:1) extrem gut gelungen. Schärfe und Kontrast sind sehr gut ausbalanciert und sorgen für ein hochdetailliertes Schauvergnügen. An ganz wenigen und kleinen Stellen schleicht sich dafür ein geringfüges Zeilenflimmern ein. Nur in einer kleinen Büro-Szene drängt es sich allerdings etwas störend in den Vordergrund. Die Farben sind natürlich kräftig aber nicht überbetont. Der Schwarzlevel ist ordentlich tief und gibt dem Bild eine starke Präsenz. Milchige Sequenzen sind nicht vorhanden. Bildrauschen und Artefakte werden durch die Kompression gut verhindert. Eine sehr gute Leistung für einen Film aus den 80-er Jahren.

TON

Star Trek 4 - Zurück in die Gegenwart

Wieder einmal zieht die deutsche Tonspur den Kürzeren im “Star Trek”-DVD-Universum. Auch wenn der Dolby Surround Sound wirklich gelungen ist und für eine angenehme Räumlichkeit sorgt, ist der englische 5.1-Upmix wirklich die bessere Wahl. Hier bekommt der Zuhörer fast das Gefühl vermittelt, einen originären 5.1 Soundtrack zu hören. Mit voluminösen Basseinsatz und ständig aktiven Surroundkanälen kann der Mix voll überzeugen. Sowohl die Effekte als auch die klassische Trek-Musik legen sich voll und dynamisch über die gesamte Soundstage. Dabei kommen aber auch die Dialoge nicht zu kurz. Immer deutlich verständlich im Center-Kanal verankert, wird selbst bei lautem Hintergrund kein Gespräch verschluckt. Eine wirklich rundum gelungene Abmischung. Die deutsche Surroundspur wirkt dagegen etwas limitiert. Trotzdem bleibt auch hier ein guter Gesamteindruck bestehen. Wirklich eine Überraschung.

EXTRAS

Für Trek-Fans wird mit dieser Special Edition aus dem Hause Paramount ein lang gehegter Traum war. Endlich treffen William Shatner und Leonard Nimoy am Kommentar-Mikrofon aufeinander (Celebrity Death-Match anyone?). Leider - wie immer in solchen Fällen - kann das Ergebnis den hohen Erwartungen kaum gerecht werden. Etwas behäbiger und ruhiger gehen es die beiden Star Trek Titanen an. Zwar werden auch ein paar interessante Anekdoten ausgetauscht, aber Regisseur und Schauspieler kommen zu selten aus sich heraus. Dabei verstricken sie sich auch gerne mal in eigene Blödeleien. Das ist zwar niedlich, aber einfach nicht informativ genug. Vielleicht mag der eher dünne Kommentar aber auch an der schlichten Materie des vierten Star Trek Films liegen. Zu viel Diskussionspunkte bietet dieser Ausflug der Enterprise-Crew ins 20. Jahrhundert einfach nicht. Als Ausgleich für den bisher flachsten Audiokommentar im Trek-Universum haben sich wieder die Okudas um einen ausufernden Trivia-Track bemüht. Zwar gibt es hier geringfügige Überlappungen mit dem Audiokommentar und einigen Videospecials, aber insgesamt wurden Dopplungen gut vermieden. Von winzigen Details der Produktion bis zu übergeordneten Zusammenhängen im StarTrek-Universum können auch altgediente Trekkies hier wieder einen Hort an spannenden Informationen vorfinden.

Auf der zweiten Scheibe befinden sich die zahlreichen Videosegmente der Extras. Unter dem Kapitel “Das Star Trek Universum” befinden sich vier Videos, die sich mit einzelnen Elementen um den Film herum beschäftigen. Wie bei “Star Trek 3” gibt es auch hier wieder eine echte wissenschaftliche Diskussion. Diesmal wird natürlich statt dem “Terraforming” das Thema der “Zeitreisen” interessant beleuchtet. Diese kleine Dokumentation ist wirklich äußerst interessant und auch für Laien gut verständlich. Wer sich schon immer wunderte, wie man sich selbst in der Vergangenheit begegnen könnte, wird hier erstaunliche Anhaltspunkte finden. Zwei weitere Specials befassen sich hier mit dem “Gesang der Wale” und dem Volk der Vulkanier. Das unterhaltsamste Video ist aber sicherlich “Kirks Frauen”. Hier kommen endlich mal die Damen an der Seite des Weltraum-Charmebolzen zu Wort. Hier wird frei von der Seele erzählt, was den Mann mit dem eingezogenen Bauch für die Frauen so sexy macht(e). Ein echter Hingucker!

Unter der Rubrik “Produktion” lassen sich die klassischen “Making of”-Elemente finden. Auf 35 Minuten addieren sich dabei “Die Vergangenheit der Zukunft” und “Vor Ort”, die zusammen die Entstehung des Films dokumentieren. Hier kommen alle relevanten Mitarbeiter zu Wort und geben ein gutes Bild von der Erfahrung von “Zurück in die Gegenwart” wieder. PR-Geschwafel wird hier größtenteils ausgespart. Das achtminütige Feature “Below the Line” beschäftigt sich mit den interessanten Problemen eines Sounddesigners, der Wal-Laute verfremden muss. Was sich wirklich hinter dem Feature “Auf- und Abbau” versteckt kann nur vermutet werden. Hier gibt es unkommentiert originale Filmmuster zu sehen, die einem aber auch nichts Neues zeigen. Faszinierend!? Weiterhin gibt es drei sogenannte “Original Interviews” zu bestaunen. Hier plaudern Leonard Nimoy, William Shatner und DeForest Kelly während der Produktion zu “Star Trek 4” fleißig aus dem Nähkästchen. Diese seltenen Aufnahmen sind eine echte Offenbarung. Ungeschminkt kann man hier die Menschen hinter “Star Trek” einmal etwas losgelöster erleben.

Neben einer Bildergalerie und dem Trailer zu “Star Trek 4” lassen sich auch noch zwei spezielle Tribute finden. In “Gene Roddenberrys Scrapbook” erzählt Eugene Roddenberry seine ganz persönliche Geschichte über seinen visionären Vater. “Featured Artist: Mark Nimoy” beleuchtet Sarek-Darsteller Mark Nimoy, Leonards Vater, etwas genauer und lässt dabei auch die weitere Familie von Mr. Spock zu Wort kommen. Mit einer derart umfassenden Sammlung an Extras hat sich auch diese Special Edition wieder um die Fans verdient gemacht.

FAZIT

Auch der sicherlich Mainstream-kompatibelste Star Trek Film hat sicher seinen Weg in die Reihe der guten Special Editons gefunden. Wieder einmal mit einer sehr guten Auswahl an Extras ausgestattet, sollte dieses Abenteuer von Kirk & Co. auch für Nicht-Trekkies zum No-Brainer werden. Also: Rettet die Wale und kauft diese DVD, damit ihr’s nicht vergesst.



Kay Pinno