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REVIEWS



Star Trek 8 - Der erste Kontakt   

Star Trek 8 - Der erste Kontakt
    
Original: Star Trek 8 - First Contact   (USA, 1996)
Laufzeit: 106 Minuten (PAL)
Studio: Paramount
Regie: Jonathan Frakes
Darsteller: Patrick Stewart, Jonathan Frakes, Brent Spiner, Levar Burton, Michael Dorn u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS Deutsch DD 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, NL, Tr u.m.
Extras: 2 Kommentare, Dokus u.v.m.
Preis: ca. 24 €
Wertung: 1-/ 2+/ 1- (Bild/Ton/Extras)


"AusgeBorgt!"

Nach dem etwas enttäuschenden filmischen Übergang von der klassischen “Star Trek”- zur “Next Generation”-Crew wird im achten Teil der Serie die Handbremse wieder gelöst und auf die interstellare Tube gedrückt. “Der erste Kontakt” ist sicherlich der unumstritten Beste der “Next Generation”-Filme geworden. Zu verdanken hat man dies dem erfahrenen Triumvirat aus den beiden “Next Generation”-Autoren Brannon Braga und Ronald Moore sowie der lockeren Regie von Jonathan “Nummer Eins” Frakes, der mit “Star Trek 8” sein Spielfilm-Debüt gab. Storytechnisch knüpft der Film an die Borg-Folgen der “Next Generation”-Serie an. Sechs Jahre sind vergangen, seitdem Captain Picard (Patrick Stewart) von den Borg, einem Kollektiv von kybernetischen Mischwesen, die die gesamte Galaxis unterjochen wollen, entführt und beinahe assimiliert worden wäre. Jetzt dringen die außerirdischen Tunichtgute in das Gebiet der Föderation ein, um der Erde den Kampf anzusagen. Die mit allen Wassern gewaschenen Bionic-Monster landen schließlich durch einen gemeinen Trick in der Vergangenheit und assimilieren die Erdbevölkerung noch vor ihrem Aufstieg zu einer interstellaren Raumfahrt-Macht. Diesen hingeworfenen Handschuh wollen sich Jean-Luc und Co. natürlich nicht anziehen und donnern geistesgegenwärtig ebenfalls ins 21. Jahrhundert. Nur dort können die Borg noch gestoppt werden, damit der erste Warp-Flug eines Menschen stattfinden und damit der erste Kontakt zu einer außerirdischen Rasse stattfinden kann. “Star Trek 8” spielt wunderbar auf zwei verschiedenen Erzählebenen: während ein Teil der Besatzung im All damit beschäftigt ist, den zombiehaften Borg Feuer unter ihren blanken Metallhintern zu machen, muss sich das Außenteam mit dem eigenwilligen Warpantrieb-Erfinder Zefram Cochrane (ein herrlich ausgeflippter James Cromwell! Großartig!) auseinandersetzen. Der Held aus den Geschichtsbüchern der Zukunft kommt in der Realität des 21. Jahrhunderts aber ein wenig weniger heldenhaft herüber. Neben den gut gestrickten Konflikten, bei denen Jonathan Frakes seinen Schauspielkollegen viel Freiraum für Witz und Drama gibt, donnert einem der Film - für “Star Trek” ungewöhnlich - eine ordentliche Portion Action um die Ohren. Dank der hervorragenden, aber leider auch letzten ILM-Effekte im Kino-Trek-Universum bekommt der Zuschauer einen echten Augenschmaus geboten. Besonders verführerisch wie tödlich: die Anführerin der Borg (Alice Krige) dürfte den männlichen Zuschauern sicher gut im Gedächtnis bleiben.

BILD

Star Trek 8 - Der erste Kontakt

Das anamorphe Widescreenbild (2.35:1) erfreut sich einer guten Vorlage, die nur in einigen Außenaufnahmen ein wenig grieseligen Hintergrund aufweist. Ansonsten strahlt der Film fehlerfrei - ohne Dreckspuren, Spratzer oder Bildpunkte - über die Mattscheibe. Schärfe und Kontrast sind sehr gut und lassen auch die detaillierten Hintergründe bei den Borg sehr deutlich erkennen. Die Farben sind sehr kräftig und geben besonders den Szenen an Bord der Raumschiffe vielleicht einen etwas zu künstlichen Look. Der Schwarzlevel ist ebenfalls sehr tief aber trotzdem sehr detailreich. Bildelemente werden in dunklen Szenen nicht verschluckt. Die Kompression arbeitet ebenfalls tadellos und lässt weder Artefakte noch übermäßige Bildunruhe aufkommen. Ein sehr guter Transfer.

TON

Star Trek 8 - Der erste Kontakt

Auch der zweite “Next Generation”-Film bekommt einen deutschen DTS-Track spendiert, der das Wohnzimmer ordentlich durchschüttelt. Allein die Eröffnungsschlacht gegen den Borg-Würfel sorgt dabei für ein herrliches 360-Grad-Erlebnis, das mit kräftigem Basseinsatz in jeder Explosion überzeugen kann. Ebenfalls beeindruckend sind die zahlreichen Hintergrundgeräusche bei den Borg, die geschickt über die gesamte Soundstage verteilt sind. Auch der Phaser-Einsatz erfreut sich eines gezielt direktionalen Einsatzes. Die Dialoge - fest im Center - und der große orchestrale Soundtrack mischen sich gut verständlich und ohne Überlappungen in diese gelungene Soundkulisse. Im Vergleich können die DD5.1 Tracks da nicht ganz mithalten. Da fehlt es einfach an Punch!

EXTRAS

Auf der ersten Filmdisc befinden sich neben dem für die Star Trek Special Editions obligatorischem wie ausführlichem Text-Kommentar der Experten Michael und Denise Okuda gleich zwei Audiokommentare: Track Nr.1 bietet den Soloflug von Regisseur Jonathan Frakes, der eher augenzwinkernd amüsiert das Geschehen kommentiert und viel zu lachen hat. Für Trek-Fans ist dieser Kommentar sicherlich eine Genugtuung, da Frakes das “Star Trek”-Universum als spaßigen Unfug hinnimmt, aber trotzdem große Integrität gegenüber den Figuren beweist. Dennoch ist dieser Track nur wegen seiner entspannten Atmosphäre zu genießen, da Frakes leider nicht so viel spannende Dinge über die Produktion zu erzählen hat und oft nur herzlich lustige Bemerkungen zum Onscreen-Geschehen abliefert. Den Mangel an Inhalt macht dafür der zweite Track mit den Drehbuchautoren Brannon Braga und Ronald Moore wett. Mit vielen Hintergründen über ihre Arbeit bei der “Next Generation”-Serie erläutern die Autoren zahlreiche Story-Elemente und wie sich die Geschichte von “Der erste Kontakt” bei der Produktion verändert hat. Auch einige nette Setanekdoten werden hier zum Besten gegeben. Ein genialer Kommentar, den man nicht verpassen sollte.

Auf der zweiten Scheibe des Sets befinden sich wie üblich die verschiedenen Dokumentation. Hinter der Abteilung “Produktion” versteckt sich ein in sechs Kapitel geteiltes “Making of” (81 Minuten), das so ziemlich alle wichtigen Bereiche der Entstehung des Films abdeckt. Besonders bedacht werden hier die Designs und die Storyentwicklung, denen genügend Zeit eingeräumt wird. So ziemlich alle Beteiligten kommen hier zu Wort und bestätigen die Vermutung, dass der Dreh wirklich unglaublichen Spaß gemacht. Besonders hübsch sind auch die Aufschlüsselungen der Drehorte des Raketensilos der “Phoenix” (tatsächlich in einem echten Silo mit einer echten Rakete gedreht!) und der Sendeschüssel der Enterprise. Vorbildlich! Hinter “Anatomie einer Szene” verstecken sich drei kurze Clips, die die Entwicklung von drei großen Effekte-Szenen (Borg-Queen, Rettungskapseln und das Ende der Borg-Queen) zeigen und erläutern. Knapp aber präzise wird hier die aufwendige Arbeit bei der Effekthascherei gewürdigt. In “Das Star Trek Universum” beschäftigt man sich mal wieder mit etwas abseitigen Themen: ein Special über die Figur von Zefram Cochrane, eine 20-minütige Meditation über den Mythos von Begegnungen zwischen Außerirdischen und Menschen sowie eine ultimative Lobhudelei (18 Minuten) über den leider schon verstorbenen “anderen” Großmeister der orchestralen Kinomusik, Jerry Goldsmith. Hinter dem Kapitel “Das Borg Kollektiv” befinden sich drei Video-Features, die den uneingeweihten Zuschauer mit dem Phänomen der Borg aus den “Star Trek”-Serien bekannt macht. Zusätzlich plaudert hier auch Schauspielerin Alice Krige ausführlich über ihre Rolle als Borg-Queen, während der dritte Clip nochmals die Designs der Borg genauer unter die Lupe nimmt. Storyboards, eine Bildergalerie und verschiedene Trailer zu “Star Trek: Der erste Kontakt” sind schließlich die Schlusslichter im Bonus-Kollektiv.

FAZIT

Mit “Der erste Kontakt” setzt “Star Trek” wieder zu einem unterhaltsamen Höhenflug an. Action, Drama und Komödie sitzen dank Jonathan Frakes Gespür am richtigen Platz und lassen die Enterprise-Mannschaft zur Bestform auflaufen. Verzückt darf man ebenfalls über die gute Qualität von Technik und Extras der Doppel-DVD aus dem Hause Paramount sein. Diesen ersten Kontakt sollte niemand verpassen. Dringend empfohlen.



Kay Pinno