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REVIEWS



Star Wars Episode III: Die Rache der Sith   

Star Wars Episode III: Die Rache der Sith
    
Original: Star Wars Episode III   (USA, 2005)
Laufzeit: 134 Minuten (PAL)
Studio: Twentieth Century Fox
Regie: George Lucas
Darsteller: Ewan McGregor, Natalie Portman, Hayden Christensen, Ian McDiarmand u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, NL, Tr u.m.
Extras: Kommentar, Making of, Deleted Scenes u.v.m.
Preis: ca. 20 €
Wertung: 1+/ 1+/ 1 (Bild/Ton/Extras)


"Vader-Tag!"

Mit “Episode III” bringt George Luca$ nun endlich doch noch den Krieg der Sterne zurück in “Star Wars” - will heißen epische Raumschlachten und gigantische Lasergefechte, die einem das Gefühl geben, tatsächlich wieder einen “Star Wars” Film zu schauen. “Es ist so nah an Star Wars dran, dass es schon nicht mehr lustig ist”, schrieb ein pfiffiger Internet-Kritiker ganz passend. Denn trotz des großartigen Finale, in dem der nun zum Jedi aufgestiegene Anakin Skywalker (Hayden Christensen) sich endlich in die diabolische Maschine Darth Vader verwandelt, lassen einem bestimmte Kniffe einfach aufstöhnen. Doch dazu später. Seit “Episode II” ist schon wieder etwas Zeit im Universum verstrichen und die Klon-Kriege befinden sich in der kritischen Phase. Unter der Führung des chronisch hustenden Cyborgs General Grievious hat die Separatisten-Armee den Regierungsplaneten Coruscant überfallen und Kanzler Palpatine (Ian McDiarmid) entführt. Über dem Planeten tobt nun eine gigantische Raumschiffschlacht, in der Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi (Ewan McGregor) und Anakin Skywalker das geraubte Oberhaupt des Senats aus den Klauen der Separatisten befreien sollen. Nach der erfolgreich absolvierten Mission sehen sie sich aber dem Problem gegenüber, dass Grievious entkommen ist und der Krieg in eine unerfreuliche Verlängerung gehen muss. Unterdessen gehen auch auf Coruscant die Machtgeplänkel zwischen dem Rat der Jedi, Anakin Skywalker und dem Kanzler weiter. Zudem plagen Anakin wieder einmal schreckliche Visionen. In seinen Träumen sieht er seine geliebte Padme (Natalie Portman) sterben, die zudem auch noch von ihm schwanger ist. Als Kanzler Palpatin ihn in einem Gespräch auf die große Macht der bösen Sith aufmerksam macht, sieht er endlich eine Chance, den möglichen Tod Padmes aufzuhalten. Doch dazu müsste er sich auf den dunklen Pfad der Macht begeben. So kommt es, wie es natürlich kommen muss: Anakin wechselt flugs die Seiten und wird zum Henker der Jedi. Doch hier stolpert Luca$ mal wieder über seine flache Liebesgeschichte, die auch in dieser Folge wieder zu den unerträglichsten Dingen gehört. Die Angst um den möglichen und sogar äußerst wahrscheinlichen Verlust eines geliebten Menschen (wie es eben schon in “Episode II” passierte) sind der eigentlich einzige Antrieb für Anakins doch so tiefen Fall. Seine Zweifel und der leichte Frust gegenüber den Jedi sind hier gar nicht ausschlaggebend, wenngleich sich auch hier die Hüter des Friedens als ziemlich unversöhnliche und menschenverachtende Bande outet. So empfiehlt Yoda, als Anakin ihm von seinen Visionen erzählt, den Tod doch als freudigen Teil des Lebens zu begrüßen und nicht zu trauern, sondern alles mal einen guten Mann sein zu lassen. Hossa!!! Welcher gefühlsamputierte Riesenhirni kommt denn auf sowas? Dennoch gibt’s auch zahlreiche gute Dinge, die in “Episode III” funktionieren. So sieht der Zuschauer endlich Obi-Wan und Anakin als echtes Team und in Freundschaft zusammen, was Anakins Fall und sein finales Duell mit Obi-Wan wirklich zu einem Herzensbrecher macht. Dazu kommt überhaupt die gigantische Action auf den verschiedenen Schlachtfeldern der Klonkriege (u.a. auf dem Wookie-Planeten Kashyyk) und die gelungenen Laserschwert-Duelle. Das alles wird nur noch übertroffen von Ian McDiarmids großartiger Vorstellung als böser Sith-Lord, der Anakin Skywalker so genial manipuliert, dass einem wirklich der Mund offen stehen bleibt. Auch wenn die finalen Übergänge zu “Episode IV” ein wenig dahingeschustert wirken, dürften sie doch jedem Star Wars Fan ein wohliges Lächeln ins Gesicht zaubern. Und sei es auch nur in der Gewissheit, dass danach das alte Star Wars Universum wieder beginnt.

BILD

Star Wars Episode III: Die Rache der Sith

Wie die Zeit rennt. Der zweite Komplett-Digital Transfer eines “Star Wars”-Films macht tatsächlich alles besser, was noch bei dem Transfer von “Episode II” vermurkst wurde. Kurzum hat das Luca$-Imperium mit dem anamorphen Transfer (2.35:1) von “Episode III” eine Referenzscheibe gepresst, die wohl erst von echten hochauflösenden Formaten getoppt werden dürfte. Die Vorlage ist ob ihres digitalen Charakters perfekt und hat keine Fehler aufzuweisen. Waren die eingesetzten Schärfefilter in “Episode II” noch überdeutlich störend, wirkt hier alles harmonisch geschärft und detailreich, dass man fast schon meint, einen 3D-Film zu schauen. Die Farben springen förmlich vom Bildschirm und sind durchgängig stark. Die Farbenpracht dürfte besonders bei der Sequenz auf dem Blumen-Planeten für offene Münder sorgen. Die Kompression arbeitet ebenfalls tadellos. Näher an “Perfekt” geht’s mit einer normalen DVD wohl nicht.

TON

Star Wars Episode III: Die Rache der Sith

Die DD5.1-EX Tracks der Scheibe gehören natürlich ebenfalls mal wieder zum Besten, was man aus seinem eigenen Heimkino herauskitzeln kann. Allein schon das Dauerfeuer der Eröffnungsschlacht lässt die heimische Anlage auf allen Kanälen erbeben. Hierbei erstaunt vor allem der Vorbeizieh-Effekt, bei dem sich die Soundausrichtung ebenfalls mit dem Bild zu drehen scheint. Die Soundauflösung ist dabei eine echte Wuchte. Selbst kleinste Details wie das Trippeln der Buzz-Droiden lassen sich noch gut orten. Dazu ertönt noch John Williams kraftvolle Musik, während die Dialoge trotz des Umgebungslärms gut verständlich aus dem Center tönen. Der Tiefbass darf bei den zahlreichen Explosionen und besonders im Finale auf dem Vulkanplaneten Mustafar einen anstrengenden Dauerlauf absolvieren. Auch für “Die Rache der Sith” wurde nun wirklich jeder Trick aus dem Soundmixer-Buch verwendet. Eben Heimkino at its best. Bei vielen Fachhändlern durfte sich diese Scheibe deshalb oft im Demoplayer und am Beamer im Einsatz befinden.

EXTRAS

Wieder einmal Randvoll mit Extras bietet das 2-er Disc Set eine gute Kombination aus verschiedenen Dokumentationen, die sowohl im Vorfeld des Films als auch exklusiv für die DVD hergestellt wurden. Der begleitende Audiokommentar mit George Luca$ und seinem Produzenten Rick McCallum und dem Effekte-Team ist diesmal ein echter Volltreffer. Besonders Luca$ plaudert hier wirklich erstmals frei über seine Konzeption der “Star Wars”-Prequels und wie sich nun alles in “Episode III” zu dem dramatischen Finale entfaltet. Dazu nennt er auch die zahlreichen Einschübe und Veränderungen in letzter Minute. Selbst Rick McCallum bestätigt, dass er letztlich nie ein fertiges Script von Luca$ in der Hand gehalten hat!!! Überhaupt stellt sich Luca$-Filmprozess (un)dankbarer Weise als äußerst flexibel und schwammig dar, da durch die digitale Technik alles im nachhinein manipuliert werden kann und eigentlich nichts vorab entschieden werden muss. Sicherlich bringt ein wenig digitale Flexibilität Vorteile für den Regisseur, aber diese Möglichkeit zum allgemeinen Filmprinzip zu erklären ist schon irgendwie ziemlich daneben. Dass Luca$ inhaltlich deutlich ins schleudern kommt, zeigt besonders die klobig am Reissbrett zusammengezimmerte Liebesgeschichte zwischen Anakin und Padme. Dennoch vermittelt Luca$ in seinem Kommentar einige interessante Standpunkte zu seiner Konstruktion, die auch Skeptikern einige Runzeln auf die Stirn zaubern dürften. Von der Technik-Abteilung gibt’s zusätzlich einige interessante Kommentare hauptsächlich zur Animation der digitalen Figuren und Stuntdouble im Film zu hören. Leider wird man dabei auch ein wenig desillusioniert: Christopher Lee wurde z.B. bei seiner Kampfsequenz fast komplett gedoubelt. Dem Stuntman wurde nachher digital Lees Gesicht übergestreift. Ein wirklich sehr guter Track, der eigentlich als Kompendium zum Film - gerade in bezug auf die Anmerkungen von George Luca$ - unverzichtbar ist.

Auf der zweiten Scheibe geht der Zauber erst richtig los. Die große Dokumentation “Innerhalb einer Minute” (ca. 80 Min.) ist wirklich ein sehr gelungener wie innovativer Einblick in die kolossale Arbeit eines modernen, großen Spektakelfilms wie “Episode III”. Am Beispiel einer Filmminute aus dem Lichtschwert-Duell zwischen Anakin und Obi-Wan auf Mustafar werden hier tatsächlich sämtliche Film-Abteilungen durchlaufen, die letztlich an der Entstehung dieser einen kleinen Szene beteiligt sind. Kurzum - ein gigantischer Marathon, bei dem vor allem die vielen Gesichter auftauchen, die man sonst nirgendwo sieht, aber ohne die letztlich nichts laufen würde. Besonders interessant ist hier, dass endlich mal die Verknüpfungen unter den verschiedenen Abteilungen verdeutlicht werden. Einziger kleiner Nachteil dieses großen Überblicks ist der Wunsch, von einigen Arbeitsbereichen noch genauer etwas über ihre spezielle Tätigkeiten erfahren zu haben, da einige Stationen etwas zügig abgehakt werden. “Der Auserwählte” (ca. 15 Minuten) behandelt speziell Anakin Skywalkers langsame Wandlung in Darth Vader. Ausführlich sprechen George Luca$ und Schauspieler Hayden Christensen über die schwere Aufgabe, die diabolische Maschine der originalen “Star Wars”-Filme in einen tragischen (Anti-)Helden zu verwandeln. In “Alles echt: die Stunts in Episode III” (ca. 11 Min.) plaudert der renommierte Stunt- und Schwertmeister Nick Gillard über die extensive Arbeit mit den Schauspielern an den Lichtschwertduellen. Dazu erläutert er noch die Schwierigkeit, nicht auf den richtigen Sets oder vor Greenscreen proben zu müssen. Leider kommt hier die eigentliche Erstellung und Choreographie der Kämpfe aber auch nicht deutlich herüber. Dennoch gibt es zahlreiche erstaunliche Behind-the-Scenes-Aufnahmen mit Christensen und McGregor zu sehen, die wirklich heftig aufeinander eindreschen. Noch mehr Behind-the-Scenes Infos befinden sich in den 15 “Webisodes” (zusammen ca. 80 Minuten), die während der Produktion chronologisch den Verlauf der Dreharbeiten beobachteten und schon auf starwars.com veröffentlicht wurden. Worauf sicher viele gespannt gewartet haben, sind die sechs geschnittenen Szenen, die hier in anamorphen Widescreen und mit vollem DD5.1 Sound gezeigt werden. Eigentlich hätten fünf der sechs Szenen (eine befindet sich nämlich schon alternativ im Film) in den Film gehört, da hier so ziemlich der komplette Subplot um die Gründung der Rebellion zu finden ist. Außerdem wird in einer Szene General Grievious viel besser eingeführt, da er hier als echter Schuft einen Jedi vor Anakins und Obi-Wans Augen hinrichtet. Für Spiele-Freaks gibt’s weiterhin zwei Trailer zu den Games “Battlefront II” und “Empire at War” so wie eine spielbare X-Box-Demo für “Battlefront II”. Sämtliche Film- und TV-Trailer zu “Episode III” sowie ein Musikvideo zu dem Score von John Williams sind ebenfalls vorhanden. Eine extensive Galerie mit Produktionsbildern sowie zwei weitere Bildergalerien mit Werbematerialien beschließen die Extras von “Episode III”.

FAZIT

Der sicherlich beste Teil der “Star Wars”-Prequels bekommt auch tatsächlich die beste DVD-Umsetzung spendiert. Bild und Ton reizen das Medium der Standard-DVD gänzlich aus, während die Extras diesmal wirklich als durchweg gelungen betrachtet werden können. Da kann Mr. Luca$ endlich mal wieder mit gutem Gewissen abka$$ieren.



Kay Pinno