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REVIEWS



Starsky & Hutch - Serienstaffel 1   

Starsky & Hutch - Serienstaffel 1
    
Original: Starsky & Hutch   (USA, 1975)
Laufzeit: 1059 Minuten (PAL)
Studio: Columbia Tristar
Regie: Reza Badiya, Earl Bellamy u.v.a.
Darsteller: David Soul, Paul Michael Glaser, Antonio Fargas, Michael Lerner u.v.a.
Format: 1.33:1 Vollbild (4:3)
Ton: DD-Mono Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Fr, It, Spa, Tr
Extras: Pilotfilm, Making of, Patzer u.m.
Preis: ca. 44 €
Wertung: 2 / 4 / 3 (Bild/Ton/Extras)


"Der originale 70-er Flashback!"

Die 70-er Jahre waren die Blütezeit für amerikanische Polizei-Fernsehserien, die den damals in Deutschland eher steif ermittelnden Fernsehfahndern den Rang abliefen. Die US-Cops hatten einfach ein besseres Flair und vermittelten wenigstens den deutschen Zuschauern einen Hauch von großer, weiter Welt. Besonders “Die Straßen von San Francisco” - die US-Version von “Derrick” mit einem krumpelgesichten Alt-Ermittler und seinem jüngeren Assistenten - und “Einsatz in Manhattan” lieferten aufgrund ihrer Umgebung das Gefühl, dem knallharten Leben der US-Cops vor dem Fernseher ein wenig näher zu rücken. “Starsky & Hutch” nahmen zwischen diesen Serien als dynamisches Duo mit einem heißen Gefährt eine ähnlich wegweisende Rolle ein, wie Crockett und Tubbs bei “Miami Vice” in den späten 80-ern. David Starskys rot-weißer Grand Ford Torino wurde nicht nur ein Markenzeichen der Serie sondern auch ein echter Verkaufsschlager. Mit Herz und Schnauze legten sie den wichtigsten Grundstein für das Buddy-Cop-Genre. Gegenseitig spielten sie sich die teilweise recht provokanten Bälle mit einer kräftigen Portion Humor zu, wodurch die wichtigen Themen aber nicht ins Lächerliche rutschten. Die liebenswerten Nebenfiguren Huggy Bear (Antonia Fargas) und der grimmige Captain Dobey (Bernie Hamilton) sind ebenso ein wichtiger Bestandteil der Serie, wie die oft liebevoll charakterisierten Einzelfiguren in den Episoden. Zahlreiche bekannte Leinwandgesichter tummeln sich zudem in hübschen Nebenrollen (u.a. John Ritter, Richard Kiel, Robert Loggia und Richard Lynch) und auch der “Miami Vice”-Erfinder und Hitregisseur Michael Mann schrieb einige Folgen der Serie. Auf den insgesamt fünf DVDs der ersten Staffel (22 Folgen) befindet sich als große Überraschung der in Deutschland nie gezeigte Pilotfilm (deshalb nur auf Englisch mit deutschen Untertiteln vorhanden!), der tatsächlich schon die Messlatte für die Serie ziemlich hoch anlegt. Auf Starsky und Hutch wurde ein Auftragskiller angesetzt - die beiden Cops haben bloß keinen blassen Schimmer von wem oder warum. Während ihrer Jagd nach den Tätern führt die Spur anscheinend ins eigene Polizeipräsidium zurück. Äußerst clever bekommt der Zuschauer eine wirklich überraschende und gut erzählte Krimigeschichte geliefert, die den beiden Hauptfiguren genügend Platz einräumt, sich selbst und ihre Macken vorzustellen. Extrem positiv fällt auch auf, dass sämtlich Episoden ungeschnitten sind, weshalb einige Passagen, die für die damalige TV-Ausstrahlung weichen mussten, nur in Englisch mit deutschen Untertiteln vorhandnen sind. Besonders heftig hat es hierbei die Episode erwischt, in der Hutch von Verbrechern absichtlich von Drogen abhängig gemacht wird. Dass war eben in den 70-ern noch zuviel für’s deutsche Fernsehen.

BILD

Starsky & Hutch - Serienstaffel 1

Es ist wirklich erstaunlich wie gut alte TV-Serien, die damals noch auf Film gedreht wurden, für ihre DVD-Auswertung aussehen können. Im originalen Vollbildformat (4:3) sieht die Serie auch im Vergleich zu den TV-Ausstrahlungen noch um Lichtjahre besser aus. Die Vorlage ist in Topzustand und wurde fast gänzlich von lästigen Spratzern und Bildpunkten befreit. Trotzdem darf man hier natürlich keine Wunder erwarten. Der typische etwas ausgewaschene 70-er Jahre Look hat sich natürlich gehalten, was sich bei der Schärfe nicht ganz optimal auswirkt. Dennoch ist das Bild erstaunlich detailreich, wenngleich ein wenig weichgezeichnet. Der Kontrast ist gut ausbalanciert, aber zeigt in dunklen Szenen, das der Schwarzlevel für das alte Material ein wenig zu tief geraten ist. Die Farben sind sehr solide und geben den naturalistischen Look der Serie sehr gut wieder. Die Kompression arbeitet ebenfalls sauber und hält das Bild artefaktfrei und stabil. Ein wirklich erstaunlich guter Transfer für diese alte Serie.

TON

Starsky & Hutch - Serienstaffel 1

Der deutsche und englische Monoton reißt natürlich keine Bäume mehr aus. Der deutsche Track wurde relativ ordentlich rauschbereinigt und liefert immer gut verständliche Dialoge, die aber wie damals üblich sehr stark in den Vordergrund gemischt sind. Dadurch klingt die restliche Klangkulisse ein wenig dumpfer und undynamischer, soweit dies bei einem Monotrack überhaupt gesagt werden kann. Die englischen Dialoge sind etwas leiser und besser in die gesamte Klangkulisse integriert, aber dennoch gut verständlich. Fans von O-Tönen sollten auf jeden Fall den Unterschied bei den Dialogen von Huggy Bear beachten. Hier wurde bei der deutschen Fassung absichtlich ein wenig auf Blödelkasper gemacht, um den kriminellen Aspekt der Figur deutlich abzumildern.

EXTRAS

Neben dem schon oben erwähnten Bonus des Pilotfilms gibt es tatsächlich noch auf der fünften Disc ein paar “richtige” Extras, die sich mit der Serie und dem Phänomen “Starsky und Hutch” auseinandersetzen. Die 27-minütige Dokumentation “Wer steckt hinter der Erfolgsmarke Starsky und Hutch?” bringt Licht in die Entstehungsgeschichte der erfolgreichen Doppel-Cop Saga. Autoren, Produzenten und die Stars erläutern die Schritte von der ersten Konzeption der Serie namens “Night Sight” bis zum essentiellen Casting von Glaser & Soul, die die Serie erst populär machten. Auch Antonia Fargas kommt hier über die Serie und seine Figur Huggy Bear zu Wort. Ein wirklich gelungener Round-Up für Fans und Neueinsteiger. “Es ist komplizierter als man denkt” (ca. 6 Minuten) ist eine wunderschöne Patzer-Kompilation der ersten Staffel. Von wechselnden Funkgeräten im Wagen von Starsky und Hutch bis zu störrischen Taxi-Türen sind die Hoppalas mit einem hübsch übertriebenen Kommentar unterlegt. “Der dritte Star” ist natürlich die “rot-weiße Tomate” von David Starsky - der Grand Ford Torino. Ein Fan der Serie hat zwei originale Wagen der Serie gekauft und informiert den Zuschauer über die kultigen wenngleich sperrigen motorisierten Untersätze. “Starsky und Hutch: Der Kinofilm” ist schließlich ein 3-minütiger Promo-Clip für den Kinofilm mit Ben Stiller und Owen Wilson. Neben einer klitzekleinen Bildergalerie gibt es auch noch einige originale Promotionspots für die Serie, die anscheinend nach der ersten Episoden bei der Erstaustrahlung im US-Fernsehen liefen.

FAZIT

Die originale Serie “Starsky und Hutch” ist einfach 70-er Jahre Kult pur. Die erste Staffel liefert sehr viel hochwertige Krimi-Unterhaltung und setzt den Standard für dieses archetypische Buddy-Cop-Duo. Die Bildqualität der Serie ist erstaunlich gut geraten und kann voll überzeugen. Sogar eine Dokumentation mit den altgewordenen Stars ist auf dem 5-er Disc Set vorhanden. Nicht zuzugreifen wäre hier glatt eine Straftat.



Kay Pinno