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REVIEWS



Suspect Zero   

Suspect Zero
    
Original: Suspect Zero   (USA, 2004)
Laufzeit: 95 Minuten (PAL)
Studio: Columbia Tristar
Regie: E. Elias Merhige
Darsteller: Aaron Eckardt, Ben Kingsley, Carrie Ann Moss u.v.a.
Format: 1.78:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Tr
Extras: Trailer
Preis: ca. 18 €
Wertung: 3- / 2 / 5- (Bild/Ton/Extras)


"Alles auf Null!"

Schon der nur äußerst mäßig gelungene Thriller „Gothika“ spielte mit dem Grenzgang zwischen Wahn und Sinn auf der Suche nach einem nebulösen Killer, der anscheinend nur in der Fantasie einiger Irrer existierte. In „Suspect Zero“ wollten die Filmemacher sogar noch einen Schritt weiter gehen, aber landen dank der uninspirierten Regie von E. Elias Merhige selbst in einer Gummizelle aus Klischees und mysteriöser Langeweile. Merhige ist eben hauptsächlich ein visuell interessierter Filmemacher, dem die Geschichte nur als dürftige Unterlage für gekonnte visuelle Spielereien dient. Dies zeigte er schon in „The Begotten“ und „Shadow of the Vampire“. Auch „Suspect Zero“ ist voll mit stimmungsvoll verfremdeten wie mysteriösen Bildern und Collagen, die die zerrissene Gedankenwelt eines Serienkillers (Ben Kingsley) für den Zuschauer erfahrbar machen sollen. An dessen Fährte klebt jedoch schon FBI-Agent Mackelway (Aaron Eckhart), der von dem Killer sogar Faxe mit kryptischen Hinweisen zu seinen Opfern bekommt. Bei der Auflösung des scheinbar komplexen Puzzlespiels macht Mackelway schließlich eine Entdeckung, die seine Ermittlungen vollkommen auf den Kopf stellen. Was sich hier noch vage nach Spannung anhört, gerinnt im Film zu einer langatmigen wie vorhersehbaren Soße aus fast zusammenhanglosen Einzelepisoden. Trotzdem besitzt „Suspect Zero“ sicherlich einen der interessantesten Kniffe des Serienkiller-Genres, der den Zuschauern aber viel zu früh und ohne Konsequenz vor Augen geführt wird. Während die Hauptgeschichte genügend Stoff für die Länge einer „Akte X“- oder „C.S.I.“-Folge gehabt hätte, schafft es Merhige nicht, den Film mittels der Nebenhandlungen sinnvoll auf Kinolänge auszufüllen. Die Beziehung zwischen Mackelway und seiner FBI-Kollegin (Carrie-Ann Moss) bleibt so dröge wie der braune Wüstenstaub an den Tatorten in New Mexico. Auch sein Klinsch mit dem restlichen Ermittler-Team versandet schließlich im völligen Nichts. Wenn es schließlich zur vermeintlich dramatischen Begegnung zwischen Killer und Cop kommt, ist die Luft aus dem Katz- und Mausspiel schon längst raus.

BILD

Suspect Zero

Der anamorphe Transfer ist in dem Konsumenten-freundlichen Format 1.78:1 gehalten, was leider etwas ins Auge fällt. Die Seiten des Bildes wirken bei genauerer Betrachtung ganz seicht abgeschnitten, was allerdings nur bei wenigen Szenen wirklich auffällt. Problematischer gestaltet sich das sehr starke Hintergrundrauschen, das sich sehr deutlich störend bemerkbar macht. Unklar ist, ob dies durch das ansonsten gute Ausgangsmaterial entstanden ist oder erst beim Transfer entstanden ist. Die Farben sind relativ satt, wenngleich die dunklen Braun-und Grautöne absichtlich teilweise überhöht und anderen Stellen reduziert sind. Der Schwarzlevel kommt ebenfalls gut mit und wird nur durch das starke Bildrauschen beeinträchtigt. Die Kompression verhindert zwar die Artefaktbildung, aber kann gegen das übermäßige Rauschen nichts ausrichten. Die Bildschärfe variiert deshalb recht deutlich, wobei selbst eigene Close-Ups - besonders am Anfang - durch das Rauschen etwas matschig wirken. Ein verhältnismäßig schwacher Transfer.

TON

Suspect Zero

Der Dolby Digital 5.1 on leistet im Gegensatz zum Bild solide Arbeit. Besonders die obskure, atmosphärische Musik gewinnt durch die geschickte Abmischung über die Surroundkanäle an Wirkung. Ansonsten befinden sich relativ gut gesetzte ambiente Effekte wie vorbeifahrende Wagen im Surroundfeld. Die Dialoge sitzen fest und gut verständlich im Center. Störende Überlappungen finden nicht statt. Ein solider Track, der besonders auf den effektiven Musikeinsatz ausgerichtet ist.

EXTRAS

Als Extras sind bloß Trailer zu “Suspect Zero” und weiteren Columbia-Titeln vertreten - ebenfalls eine Nullrunde.

FAZIT

Als interessanter kleiner Thriller ist “Suspect Zero” sicherlich einen Blick wert. Dennoch hätte ein besserer Regisseur hier deutlich mehr aus dem Material herausholen können. Ähnlich ergeht es auch der DVD. Ohne Extras und mit einem recht mageren Bild kann hier höchstens der Gang in die Videothek empfohlen werden.



Kay Pinno