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REVIEWS



Untergang des römischen Reiches, Der   

Untergang des römischen Reiches, Der
    
Original: The Fall of the Roman Empire   (USA, 1963)
Laufzeit: 172 Minuten (PAL)
Studio: e-m-s
Regie: Anthony Mann
Darsteller: Alec Guiness, Sophia Loren, Stephen Boyd, Christopher Plummer, James Mason, u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD-Mono Deutsch, Englisch
Untertitel: -
Extras: Trailer
Preis: ca. 20 €
Wertung: 3-/ 4+/ 5- (Bild/Ton/Extras)


"Hörst du die Götter lachen? Muhahahaha!"

Lange bevor sich Ridley Scott aufmachte, um den Sandalenfilm mit “Gladiator” wiederzubeleben, hatte sich schon Anno 1963 der frisch von “Spartacus” gefeuerte Regisseur Anthony Mann an die epische Geschichte der letzten Tage von Rom gemacht. Mit einem prächtigen Staraufgebot und wahrscheinlich mit der Auflage, keine Szene mit weniger als einer Millionen Statisten zu füllen, zauberte er in epischer Länge die letzten Tage des Kaisers Marcus Aurelius (Alec Guiness) an der Nordgrenze im Kampf gegen die Germanen und die Machtergreifung seines skrupellosen Sohnes Commodus (Christopher Plummer in seiner besten Form!) auf die Leinwand. Vor dem Hintergrund der unerfüllten Liebe des Militärtribun und besten vertrauten des Kaiser, Livius (Stephen Boyd), zu der Kaisertochter Lucilla (Sophia Loren) wird ein Familiendrama zum Schicksal über die mächtige Nation. Im Gegensatz zu Scotts Gladiator stehen in dieser Geschichte mehr die politischen und familiären Ereignisse im Vordergrund. Auch entwickelt sich die Geschichte ein wenig anders als in dem modernen Remake. Für Fans des Sandalenepos wird der Blick auf “Der Untergang des römischen Reiches” mit Sicherheit nochmal ein Augenöffner sein. Besonders Christopher Plummer als wahnsinniger Commodus zieht hier alle Register des guten Schauspielerns. Mitleidvoll wie angewiedert begleitet der Zuschauer sein ruchloses Treiben und seine Hassliebe zu Livius. Nur an ganz wenigen Stellen wirkt der Streifen aus heutiger Sicht altbacken. Neben “Ben Hur” und “Sparatcus” bleibt “Der Untergang des römischen Reiches” eben der Eckpfeiler des Monumentalfilms. Das Label “Black Hill” im Vertrieb von E-M-S präsentiert den Film zudem in einer restaurierten 172-minütigen Fassung, in der einige Sequenzen ob fehlender deutscher Dialoge im Original mit deutschen Untertiteln.

BILD

Untergang des römischen Reiches, Der

Zum ersten Mal in anamorpher Widescreenpracht (2.35:1) auf den Bildschirm gebannt ist leider von der Restaurationsarbeit nur wenig zu entdecken. Die Vorlage weist zahlreiche Defekte und Dreckspuren auf und auch der Gesamteindruck des Bildes wird durch die Vorlage geschmälert. Farben wirken an manchen Stellen ausgeblichen, während andere Szenen wieder in vollem Glanz erblühen. Ein leichtes Bildrauschen zieht sich durch alle Bereiche des ansonsten recht ruhigen Bildes. Schärfe und Kontrast sind eigentlich nur in Nahaufnahmen richtig akzeptabel. Ansonsten sind die vielen Panorama Aufnahmen als leicht schwammig zu bezeichnen. Die Kompression versucht sich tapfer zu halten und verhindert grobe Schnitzer. Das leichte Bildrauschen kann sie aber nicht verhindern. Trotz all dieser Mankos hat “Der Untergang des römischen Reiches” bisher nie besser ausgesehen. Mehr Sorgfalt bei der Restauration hätte allerdings walten müssen. Die Defekte hätten digital entfernt werden können und eine ordentliche Farbkorrektur hätte auch eingesetzt werden können. Trotz allem ist das Bild für einen fast 40 Jahre alten Film noch ordentlich.

TON

Untergang des römischen Reiches, Der

Der Monoton wird in beiden Sprachfassungen ordentlich wiedergegeben. Alte Übel wie Grundrauschen oder Verzerrungen wurden entfernt und geben die Dialoge immer verständlich wieder. Viel Dynamik im engagierten Soundtrack von Dimitri Tiomkin bleibt dem Zuschauer leider erspart. Surroundeffekte finden natürlich auch nicht statt. Das Signal wurde im DD2.0-Format aufgespielt und ermöglicht eine gute DD-Wiedergabe. Ordentlich.





EXTRAS

Als einziges Extra befindet sich der Kinotrailer auf der DVD. Dies ist wirklich schade, denn eine Dokumentation über die gigantische Produktion wäre sicherlich eine wichtige und interessante Ergänzung gewesen.

FAZIT

Obwohl es schön ist, dieses Meisterwerk zum ersten Mal in einem anamorphen Widescreen-Format zu betrachten, bleibt einem der mangelhafte Restaurationsaufwand (trotz Widerherstellung der Originallänge!) und die Abstinenz von relevanten Extras quer stecken. Schade, denn diese DVD hätte sicherlich ein Meisterstück werden können. So bleibt es leider gerade mal durchschnittlich.



Kay Pinno