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REVIEWS



xXx 2 - The next Level   

xXx 2 - The next Level
    
Original: Triple X: State of the Union   (USA, 2005)
Laufzeit: 119 Minuten (PAL)
Studio: Sony Pictures
Regie: Lee Temahori
Darsteller: Ice Cube, Willem Dafoe, Exzibit, Samuel L. Jackson u.v.a.
Format: 2.40:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
Extras: Kommentar, Deleted Scenes, Making of u.m.
Preis: ca. 25 €
Wertung: 1-/ 1-/ 1 (Bild/Ton/Extras)


"Fight the Power!"

Mit Xander Cage alias „Triple X“ durfte sich Actionstar Vin Diesel in „xXx“ als lässiger James Bond einer neuen Generation beweisen. Krasser Extremsportler, Videospielliebhaber, Metal-Fan und coole Sau vom Dienst – die Diesel-Power sorgte mit augenzwinkerndem Charme für eine treffsichere Renaissance des Agentenfilms. Für die Fortsetzung „xXx – The next Level“ wurde deshalb auch ein Mann verpflichtet, der schon Erfahrung mit dem echten 007 gemacht hat. Regisseur Lee Temahori schickte Mr. Bond in „Stirb an einem anderen Tag“ auf’s Eis. Auf selbiges wurde dann leider auch Xander Cage gelegt, da Vin Diesel terminlich für den Dreh nicht zur Verfügung stand. Ein echtes Problem für den NSA-Agenten Augustus Gibbons (Samuel L. Jackson), der nämlich wieder einmal dringend hochexplosive wie unkonventionelle Verstärkung braucht. Eine gefährliche militärische Splittergruppe hat die amerikanische Regierung ins Visier genommen, um ihre eigenen Weltherrschaftspläne durchsetzten. „Diese Jungs sind auf einen Krieg vorbereitet“, erkennt Gibbons denn auch recht schnell. Deshalb lautet seine Maxime für einen neuen „Triple X“: noch gefährlicher und noch gemeiner! In dieses scharf umrissene Profil passt anscheinend der eingeknastete Ex-Navy-Seal Darius Stone (Ice Cube). Als schwarze Mischung aus Rambo und Snake Plissken soll sich der Außenseiter an die Arbeit machen, um den bösen Jungs ordentlich Zunder zu geben. Doch Stone hat auch selbst noch eine Rechnung mit dem System offen, das ihn verknackt hat. „Er ist bloß ein Mann. Was kann ein Mann schon tun?“ Spätestens bei dieser brillanten Fehleinschätzung seitens des Anführers der bösen Militärs ist klar, dass „xXx 2“ den innovativen Weg seines Vorgängers nicht weiterverfolgt. Ganz in der Tradition von einsilbigen Steven Segal-Actionklassikern wie „Alarmstufe Rot“ lässt die Pyrotechnik ihre explosiven Muskeln spielen, damit sich Ex-Rapper Ice Cube mal so richtig als Actionheld fühlen darf. Die charakteristischen Härten der wurden hier allerdings seitens des Filmstudios aber zugunsten einer teenagerfreundlichen Freigabe wieder auf ein Minimum reduziert. Zudem kann die aufgesetzt wirkende Black Power Nummer des „Eiswürfels“ die echte Diesel-Power eben nicht ersetzen. Dennoch muss dem Sequel ein Lob ausgesprochen werden: die hintergründige Kritik am US-Militär und der Regierung sowie der Darstellung der kriminellen Black-Community als moderne Robin Hoods, die sich letztlich doch für die Freiheit in die Bresche schmeißen, ist nicht nur keck sondern auch äußerst amüsant.

BILD

xXx 2 - The next Level

Der anamophe Widescreen-Transfer (2.40:1) sieht absolut hervorragend aus. Das neue Master ist fehlerfrei und zeigt keine störenden Rückstände. Schärfe und Kontrast sind sehr gut, wenngleich der Kontrast an wenigen Stellen ein wenig zu stark eingestellt ist. Leicht überscheinende Konturen und extreme dunkle Bildpartien sind die Folge. An keiner Stelle fallen diese Überbetonungen aber ablenkend oder wirklich störend ins Auge. Die Farben sind satt und geben dem Film teilweise einen recht künstlichen Look, der uns daran erinnert einen Hollywood-Sommerblockbuster-Film zu sehen. Der Schwarzlevel ist sehr tief, aber hält sich gerade noch an der Grenze des Bildverschluckens. Die Kompression lässt keine Artefakte aufkommen und hält das Bild dauerhaft stabil. Ein Top-Transfer für einen neuen Film.

TON

xXx 2 - The next Level

Tontechnisch wird der Soundtrack aufgemonstert, soweit die Ohren reichen. Krachend röhrt der DD5.1-Track von der ersten bis zur letzten Sekunde auf allen Surroundkanälen. Die Dialoge kommen dabei immer verständlich aus dem Centerkanal. Auch Musik und Soundeffekte kommen sich nicht störend in die Quere. Das Soundfeld ist teilweise wie in den Hubschrauberszene 360-Grad aktiv. Zusätzlich sind sämtliche Schießereien herrlich im Raum verteilt. Auch gute gezielt direktionale Elemente, wie die fliegenden Gadgets bei dem Überfall auf die XXX-Zentrale, zeigen, was in der heimischen Surroundanlage so alles steckt. Der Tiefbass wird dabei ebenfalls zu einem dauerhaften Workout herangezogen, das sowohl die Musik als auch die Effekte betrifft. Stark.

EXTRAS

Obwohl weitaus weniger erfolgreich als sein Vorgänger wurde auch für “xXx 2” ein gutes Füllhorn an Extras ausgeschüttet. Den Film begleiten gleich zwei Audiokommentare. Auf dem ersten Track sind Regisseur Lee Temahori und Drehbuchautor Simon Kinberg zu hören, die aber anscheinend separat aufgenommen und erst später zusammengeschnitten wurden. Beide sprechen sehr detailliert über ihre spezifische Arbeit an dem Projekt und besonders die Veränderungen die der Film durchlaufen hat. Temahori zeigt sich dabei äußerst geschickt im Ausbalancieren der Analyse zwischen produktionstechnischen und formalen Aspekten seiner Inszenierung. Besonders gelungen ist seine schnelle “Live”-Besprechung einzelner Actionszenen, bei der er auf die unterschiedliche Funktionalität von Kampf- und Fluchtelementen eingeht. Kinberg äußert sich dafür detaillierte über die Anforderungen, die ihm seitens der Filmemacher abverlangt wurden und wie er diese Story-gerecht umsetzen konnte. Dieser Track ist ein Paradebeispiel für gute Audiokommentare zu einem großen Actionfilm. Auf dem zweiten Track sprechen die Spezialeffekt-Experten des Films, Scott Farrar und Lindy De Quattro, über ihre Arbeit an dem Film. Entspannt gehen die beiden ohne zu viel Technik-Gebrabbel auf die unterschiedliche praktische wie digitale Bearbeitung einzelner Szenen ein. Dabei wird vor allem auf die neue Technik des virtuellen Setbaus von Originalschauplätzen eingegangen, auf denen normalerweise nicht gedreht werden kann. Leider zeigt sich hier natürlich die typische Schwäche eines technischen Audiokommentars: eine visuelle Demonstration dieser Technik fehlt. Trotzdem vermittelt der Track gut den enormen Aufwand, den Special Effects Leute heutzutage für den Zuschauer betreiben.

Das zweiteilige “Making of” (ca. 48 Minuten) ist ebenfalls ein hervorragendes Beispiel, wie ein vernünftige Dokumentation auszusehen hat. Gut strukturiert wird zunächst das schwere inhaltliche Anknüpfen an den ersten Teil ohne Vin Diesel beleuchtet, während anschließend die Schauspieler und Filmemacher ausgiebig über das Projekt Auskunft geben. Dabei stehen besonders die Action-Aspekte, die Stunts und Spezialeffekte im Vordergrund. Detailliert wird mit vielen On-Set-Aufnahmen und schönen Effektesimulationen demonstriert wie der Film aus einzelnen Elementen komponiert wird. Alle Beteiligten kommen dabei zu Wort ohne das viel überflüssige PR-Statements in die Kamera erzählt werden. Ein wirklich gelungenes Stück Infotainment. Zusätzlich sind noch drei weitere Info-Clips bei den Extras zu finden. Die “Filmsequenz Schnellzug” (ca. 6 Min.) ist ein hübscher Multi-Angle-Vergleich zwischen Storyboards, Pre-Visualisation, den real gefilmten Sequenzen ohne Effekte und dem fertigen Film. Dazu gibt’s auch eine Einführung von Lee Temahori. Hinter “Top Secret Militär Equipment” verbirgt sich ein neunminütiger Clip, in dem die Design-Leute von “xXx 2” die Gadgets und Vehikel des Films noch einmal genau vorstellen und erklären, dass es sich dabei keineswegs um Science Fiction handeln muss! “Ice Cube ist xXx” (ca. 5 Min.) ist schließlich eine allgemeine Lobhudelei auf den Rapper und Rebellen namens Eiswürfel, der sich auch noch ein wenig über die Arbeit an seiner Rolle auslassen kann. Die drei geschnittenen Szenen (optional mit Kommentar von Temahori) sind kurz und werden im Film absolut nicht vermisst. Zusätzlich sind noch drei Trailer zu anderen Sony Filmen abrufbar, während ein Trailer zu “xXx 2” nicht vorhanden ist.

FAZIT

Auf den zweiten Blick erweist sich “xXx 2 - The next Level” unterhaltsamer als man zunächst annehmen konnte. Dennoch ist der Film eine 180-Grad-Drehung zum Original. Sony hat trotz eines mageren Box-Office-Resultats eine wirklich starke DVD für den Film produziert, die für Actionfans den Kauf mehr als lohnt. Alle anderen sollten für die Scheibe auf jeden Fall den Gang in die Videothek antreten.



Kay Pinno