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DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



Starman   (BLU-RAY)

Starman
    
Original: Starman   (1984, 1984)
Laufzeit: 115 Min. (1080p)
Studio: Sony Pictures
Regie: John Carpenter
Darsteller: Jeff Bridges, Karen Allen, Charles Martin Smith u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD-True-HD 5.1 Deutsch, englisch, Fr
Untertitel: Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Holländisch, Indonesisch, Koreanisch, Thailändisch, Tür
Extras: BD-Live
Preis: ca. 20 €
Wertung: 2-/ 2 / 5 (Bild/Ton/Extras)


"Nicht von dieser Welt"

Nachdem John Carpenter 1982 mit "Das Ding aus einer anderen Welt" nicht nur einen kommerziellen Flop bei seinem ersten großen Studiofilm an der Kinokasse ablieferte, sondern über Nacht auch noch als fieser Gewaltmeier abgestempelt wurde, wollten die Hollywood-Studios ihn zunächst nicht mal mehr mit der Kohlenzange anfassen. Bereits 1983 bewies er aber mit der Stephen King Verfilmung "Christine", dass er auch Stoffe für die großen Studios kommerziell erfolgreich produzieren konnte. Mit "Starman" folgte schließlich der komplette Wiederruf seines in Hollywood angeschlagenen Images und dem "Ding"-Debakel. Fast möchte man von einem peinlichen Hofknicks vor den Studios mit dem Hinweis "Auch ich kann E.T." sprechen.
Losgelöst aus dem zeitlichen Zwang vor 25 Jahren ist "Starman" heute ein schöner Beleg dafür, dass John Carpenter eigentlich auch anders kann. Mit zwei guten Hauptdarstellern gibt sich der Film als Zwei-Personen-Drama einfühlsam ohne dabei kitschig oder prätenziös zu erscheinen.
Die junge Witwe Jenny Hayden (Karen Allen) lebt nach dem Tod ihres Mannes (Jeff Bridges) per Super-8-Film in der Vergangenheit und hat sich von der Außenwelt abgekapselt. Eines Nachts hat sie jedoch eine unheimliche Begegnung der dritten Art in ihrem Wohnzimmer. Ein Außerirdischer, der in den Wäldern hinter ihrem Haus abgestürzt ist, verwandelt sich vor ihren Augen in ihren verstorbenen Mann.
Als sich das Erlebte nicht als Alptraum herausstellt, beginnt für Jenny zunächst eine Entführung. Der "Starman" hat nur wenige Tage Zeit, um einen Rendezvous-Punkt mit seinen außerirdischen Kollegen zu erreichen. Andernfalls würde er sterben, da sein menschlicher Körper nicht länger durchhalten kann. Fasziniert und entsetzt zugleich beginnt Jenny langsam eine Beziehung zu ihrem außerirdischen Mann aufzubauen und wieder zu leben. Doch dem Star-Gast sind auch bereits Regierungshäscher auf den Fersen, die E.T. nur zu gerne aufschneiden würden!
Ohne Schnörkel und Umwege inszeniert Carpenter ein liebenswertes Drama vor dem offensichtlichen und eigentlich nicht so spannenenden On-the-Run Plot. Eigentlich handelt es sich bei beiden Flüchtigen irgendwie um "Außerirdische", die wieder bzw. zum ersten Mal zurück ins Leben finden müssen. Auch wenn Jeff Bridges seinen Starman in den ersten Szenen zu Roboter-artig anlegt, wächst das Spiel, für das er eine Oscar-Nominierung erhielt, zwischen ihm und Karen Allen, von deren Hintergrundgeschichte jenseits ihrer Witwenschaft aber fast nichts enthüllt wird. In einem Subplot gibt zudem Charles Martin Smith einen äußerst sympathischen Wissenschaftler mit Geek-Faktor, der sich gegen das Militär bei der Jagd auf den Starman durchsetzen muss. In unaufdringlichen aber schönen Bildern wird die Geschichte konsequent bis zum fast abrupten Schluss durcherzählt. Erwähnenswert sind bei Starman noch vor allem zwei Dinge: der Soundtrack von Jack Nitzsche ist absolut großartig und besitzt ein wahrlich unvergessliches "Starman"-Thema; lange vor der CGI-Revolution haben die drei großen Effekte-Magier Dick Smith, Rick Baker und Stan Winston die Klon-Geburt des Starman auf die Leinwand gezaubert, bei der es auch eine Morphing-Szene gibt, die noch von Hand hergestellt wurde! Großartig und grotesk zugleich.
Reduziert auf den wesentlichen menschlichen Konflikt ist "Starman" eine Wiederentdeckung besonders für eingefleischte Carpenter-Fans wert. Zwar ist die besonders schlanke Erzählung bei einer Laufzeit von knapp zwei Stunden schon fast unverschämt, aber Carpenter trifft mit dem "Starman" beim Zuschauer dirket ins emotionale Epizentrum. Echt außerirdisch.

BILD

Starman

Die Vorlage des anamorphen Widescreentransfers (2.35:1) ist generell in einem recht guten Zustand. Nur wenige kleine Bildpunkte tauchen hier und da mal auf. Ansonsten ist der Print durchgängig frei von Defekten oder Altersspuren. Schärfe und Kontrast sind gut, aber in den dunkleren Bereichen etwas beeinträchtig. Trotz des typischen 80-er Jahre Filmmaterials ist der gesamte Eindruck nicht so weich wie man dies vermuten könnte. Da anscheinend auf extensiven Filtereinsatz verzichtet wurde, ist der Detailgrad recht hoch. Dafür ist allerdings das leichte Filmkorn etwas präsenter, aber nicht störend. Die Farben sind dazu durchgängig kräftig. Der Schwarzlevel ist recht solide und ist nur in einigen Sequenzen detailärmer und auch mal etwas milchiger. Letzteres scheint aber auch im Filmmaterial selbst der Fall zu sein. Die Kompression arbeitet unauffällig.

TON

Starman

Der DD-True-HD 5.1-Soundtrack ist ein solider Upmix, der der Soundkulisse in den entsprechenden Szenen ordentliche Dimensionen und auch Bass verleiht. Besonders profitieren davon die große Absturzsequenz und die Helikopterszenen des Films, die die Soundstage gut ausfüllen. Auch die Musik von Jack Nitzsche wird sauber und homogen über die Surroundkanäle verteilt. Ansonsten beschränkt sich die Aktivität aber zumeist auf die Frontstage und liefert nur recht subtiles Hintergrundambiente. Die Dialoge kommen sauber und gut verständlich aus dem Centerkanal. Störende Überlappungen oder Aussetzer konnten nicht festgestellt werden. Gut.

EXTRAS

Außer einem BD-Live Zugang zum Sony Portal ist sonst nichts auf der Scheibe vorhanden. Leider wurde auch der bereits auf DVD veröffentlichte ommentar mit JOhn Carpenter und Jeff Bridges nicht übernommen. Schade.

FAZIT

John Carpenters "Starman" ist ein hübscher kleiner Film, der gekonnt das Thema von Außerirdischen auf dem Planeten Erde variiert und ergänzt. Obwohl die Geschichte zu geradlinig geraten ist, setzt Carpenter seine Akzente richtig, um den Zuschauer emotional richtig zu verwickeln. Leider ist die Blu-Ray gänzlich ohne Extras. Dafür sind Bild und Tonqualität ein gutes Upgrade gegenüber der DVD.



Kay Pinno