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REVIEWS



Infestation   

Infestation
    
Original: Infestation   (USA, 2009)
Laufzeit: 88 Min. (PAL)
Studio: Capelight
Regie: Kyle Rankin
Darsteller: Christopher Marquette, Brooke Nevin, Ray Wise u.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Extras: Kommentar, Making of
Preis: ca. 18 €
Wertung: 2 / 2 / 2 (Bild/Ton/Extras)


"Käfer-Alarm"

Was könnte einem waschechten Slacker besseres passieren, als eine Monster-Apokalypse? Richtig, gar nichts! Für Cooper (Chris Marquette) läuft es weder im Job noch privat besonders gut. Als Telefonkuli in einem Call-Center steht er kurz davor wieder einmal gefeuert zu werden. Doch noch bevor seine biestige Chefin zu einer weiter gefassten lethalen Tirade ansetzen kann, gehen bei Cooper und allen anderen Büro-Mitarbeitern die Lichter aus. Als der fast entlassene Copoper wieder erwacht, findet er sich in einem Kokon wieder. Riesige Käferwesen haben ihn und seine Kollegen anscheinend als Nahrungsquelle auserkoren. Mit seiner Degradierung zum Käferfutter unzufrieden, nimmt Cooper den Kampf auf und beginnt weitere Kokon-Opfer zu befreien. Doch die Lage ist weitaus ernster: die Käferplage scheint sich überall verbreitet zu haben.
Regisseur und Autor Ryan Rankin hat kindisches Spaß daran, das wohlbekannte Monster-Genre voll auszukosten und dem Katastrophenszenario einer bunt zusammengewürfelten Gruppe, die um's Überleben kämpft, ein paar neue und überraschende Seiten abzugewinnen. Vor allem vollbringt er das Wunder, dass der Zuschauer nie genau weiß, was tatsächlich als nächstes passieren mag. Äußerst überraschend und zahlreich wird gestorben, mutiert und abgeknallt was das Zeug hält. Ein besonders höflicher Knicks vor John Carpenters "Das Ding" gelingt ihm mit den skurilen Käferhybriden, die trotz des geringen Budgets echt unheimlich ausschauen. Erstaunlich gut hält "Infestation" dabei die Balance zwischen echtem Monsterfilm-Feeling und überzeichneter Parodie. Coopers zu Recht gestörte Beziehung zu seinem durchgeknallten Militär-Papa (Ray Wise ist herrlich auf Hochtouren!) ist einerseits tragisch, aber andererseits auch heilsam für ihn im Verlauf des Films. "Infestation" ist eine seltene Perle im heutigen B- und C-Fim-Meer, die Fans des Genres nicht verpassen sollten. Das offene Ende lässt zudem die Hoffnung auf eine vielleicht größer angelegte Fortsetzung.

BILD

Infestation

Der anamorphe Widescreentransfer (1.85:1) basiert auf einer sehr guten Vorlage, die keinerlei Rückstände oder Altersspuren aufweist. Schärfe und Kontrast sind ebenfalls sehr gut und liefern ein sehr detailreiches Bild, das allerdings hier und da ein wenig körnig wirkt. Die Farben sind sehr natürlich und wirken nicht überbetont. Der Schwarzlevel ist tief und ausreichend detailreich. Die Kompression scheint nur in einigen dunkleren Bereichen ein wenig zu kämpfen, aber lässt sonst keine weiteren Beeinträchtigungen erkennen. Gut.

TON

Infestation

Der DD5.1 Track bringt sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch die Käferplage recht lebendig ins Wohnzimmer. Mit zahlreichen direktionalen Effekten werden die Angriffe der auch fliegenden Krabbeltiere schnell zu einer hübsch horriblen Angelegenheit, da man sich tatsächlich von den Wesen "umzüngelt" fühlt. Die Musik mischt sich dazu homogen in die gesamte Soundstage, während die Dialoge zumeist sicher im Centerkanal sitzen. Störende Überlappungen oder Aussetzer konnten nicht festgestellt werden. Gut.

EXTRAS

Als Extras gibt es neben einem laufenden Audiokommentar mit Regisseur Ryan Rankin ein Standard-"Making of", das angenehm kompakt, aber ohne große Tiefe hinter die Kulissen der Produktion führt. Mehr Einsicht erhalten die Zuhörer des Audiokommentars. Rankin plaudert hier frei über die Schwierigkeiten und Vorteile einer Low-Budget Produktion, die aus Kostengründen in Osteuropa gedreht werden muss. Neben zahlreichen Anekdoten vom Set gibt der Filmemacher auch einige Regiekniffe preis und erläutert, warum bestimmte Szenen nicht ganz so realisiert wurden, wie dies ursprünglich geplant war. Besonders interessant ist dies im Falle des etwas abrupten Endes, das der Regisseur aber nachträglich absichtlich so gestaltet hat. Ein sehr solider und unterhaltsamer Track, der über das magere "Making of" locker hinwegtröstet.
Ein Trailer zum Film ist auch noch vorhanden.

FAZIT

Als klassisches B-Monster-Movie weiß "Infestation" vollauf zu begeistern. Ganz im Stil von "Arac Attack" hält der Film seine Balance zwischen echtem Krabbel-Terror und skurrilem Humor. Monstermäßige Popcorn-Unterhaltung, die das Genre unterhaltsam variiert. Der gute Transfer und die soliden Extras machen die Scheibe zu einer leichten Empfehlung.



Kay Pinno