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REVIEWS
Beyond Re-Animator SE
Original:
Beyond Re-Animator (Spanien, 2003)
Laufzeit:
92 Minuten (PAL)
Studio:
e-m-s
Regie:
Brian Yuzna
Darsteller:
Jeffrey Combs, Jason Barry, Elsa Pataky, Santiago Segura u.v.a.
Format:
1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton:
DTS Deutsch DD5.1/DS Deutsch, Englisch
Untertitel:
Deutsch
Extras:
2 Dokumentationen, Interviews u.v.m.
Preis:
ca. 20 €
Wertung:
2 / 1 / 2 (Bild/Ton/Extras)
"Der Tod steht ihm gut!"
Es kam, wie es kommen musste. Dr. Herbert West (Jeffrey Combs spielt seine Lieblingsrolle hier zum dritten Mal) ist in “Beyond Re-Animator” schließlich doch im Knast gelandet. Der erfindungsreiche Mad Scientist lässt sich dadurch aber kaum von seinen Experimenten um die Ergründung von Leben und Tod abhalten. Findiger als McGuyver bastelt sich West ein Miniatur-Labor in seiner Zelle, um weiter forschen zu können. Aber erst als der neue Gefängnisarzt Howard (Jason Barry) seinen Job antritt, kommen Wests Experimente wieder so richtig in Schwung. Howard ist nämlich selbst besessen von Dr. Wests Re-Animationen und hilft seinem Idol nach dem finalen Schlüssel der Wiederbelebung von Leichen zu suchen. Der steckt anscheinend in einer elektrischen Bewusstseinsmatrix, die sterbenden Lebewesen abgesaugt und gespeichert werden kann. Erst durch die Dreingabe dieses Elementes verwandeln sich Wests wiederbelebte Leichen nicht mehr in rasende Zombies. Doch wieder einmal sind die Wissenschaftler vom Pech - diesmal in Gestalt eines brutalen Gefängnisdirektors - verfolgt. Schon bald wandeln deshalb mehr reanimierte Leichen durch die Zellentrakte als allen Beteiligten lieb ist. Leider sieht man dem dritten Eintrag der “Re-Animator”-Serie sein verschwindend geringes Budget an. Der Produktionsaufwand kann nicht mal mit einer durchschnittlich schlechten RTL-TV-Produktion mithalten. Darunter leidet nicht nur der Look des Films sondern auch die Entwicklung der Knasthandlung außerhalb von Wests Experimenten. Dies sind aber auch schon die einzigen wirklichen Kritikpunkte, die Brian Yuznas Low-Budget Horrorfilm aushalten muss. Jeffrey Combs spielt seinen West sicherer als Anthony Hopkins jemals den Hannibal Lecter und mit Jason Barry bekommt er einen hervorragenden Ersatz für seinen ehemaligen “Re-Animator”-Partner Bruce Abbott. In Sachen Splatter hat Effekte-Veteran Screaming Mad George wieder alle Hände voll zu tun, aber kann nicht wirklich an die völlig überdrehten Effekte-Feuerwerke der Vorgängerfilme anknüpfen. Auch der Humor taucht hier eher in deutlich trashigere Regionen ab und sorgt für einen weniger gruseligen Splatterspaß. Wohl auch deshalb hat der Film die FSK ungeschnitten passiert. Trotzdem kann die zentrale Geschichte um den verblendeten Schüler und seinen nicht minder spritzigen Lehrer voll überzeugen und kommt zu einem grandiosen und wesentlich besseren Ende als Yuznas “Bride of Re-Animator”.
BILD
Der anamorphe Bildtransfer (1.85:1) von “Beyond Re-Animator” ist gut gelungen. Die Vorlage des Films ist natürlich in perfektem Zustand. Keine Spratzer oder Dreckspuren verunzieren das Bild. Trotzdem ist ein ganz seichtes Grundrauschen und ein ebenfalls ganz seichter Nachzieh-Effekt bei Bewegungen im Bild festzustellen. Schärfe und Kontrast sind gut, aber könnten sicherlich besser sein. Zudem ist das Bild ein bisschen dunkler geraten als im Vergleich zur US- oder NL-Fassung. Der starke Schwarzlevel hält sich aber noch ganz knapp an der Grenze zum Detailverschlucken. Die Farben sind kräftig aber nicht überbetont. Die Kompression verhindert die Bildung von digitalen Artefakten, aber das Grundrauschen und eine seichte Treppchenbildung an Konturen sind feststellbar aber nicht störend im Vordergrund. Insgesamt ein guter Transfer für eine Low-Budget Produktion.
TON
Dem deutschen Ton wurde ein hübsch aktiver DTS-Track spendiert. Sowohl die Musik als auch zahlreiche Soundeffekte verteilen sich großartig über die komplette Soundstage. Besonders beim Gefängnisaufstand ist aus jeder Ecke Krawall zu hören. Die Abmischung ist dabei gut gelungen. Die Dialoge kommen immer verständlich aus dem Center, während Musik und Soundeffekte sich nicht das Wasser abgraben. Ein großer Unterschied zum normalen DD5.1 Ton konnte nicht festgestellt werden. Nur der Bass rummst wie üblich an einigen Stellen etwas heftiger. Die deutsche Synchronisation von “Beyond Re-Animator” ist im Gegensatz zu seinen Vorgänger sehr gut gelungen. Der Einkauf von Vollpreissprechern zahlt sich eben aus. Sehr gut.
EXTRAS
Alle Extras befinden sich auf der zweiten Scheibe des Doppeldisc-Sets. Das 17-minütige “Making of” bietet einen guten Blick hinter die Kulissen, aber kommt inhaltlich nicht wirklich aus dem Quark. Die Interviewaussagen von Yuzna und seinen Schergen beschränken sich eher auf inhaltliche Beschreibungen von Figuren und Situationen. Gähn. Unter der Abteilung “Interviews” kann man sich auch die Interviews aus dem “Making-of” in kompletter Länge sehen. Zudem gibt es hier noch drei Interviews (Brian Yuzna, Santiago Segura und Jeffrey Combs) vom Festival in Sitges 2002 und einen Zusammenschnitt der Pressekonferenz zur Ankündigung der Filmproduktion. Auch hier gibt es nicht zu viel Spektakuläres zu erfahren. Als Dreingabe gibt es auch noch zwei alternative Interviews mit Yuzna (absolut nervig und überflüssig, da es sich hier nur um den Inhalt dreht und Yuzna alles auf Spanisch erzählt und dann von einer Übersetzerin alles auf Deutsch wiederholt wird!!!) und Santiago Segura (absolut cooles Interview auf Englisch. Santiago ist einfach der Mann und ein echter Filmfan). Das beste Fundstück auf der Extras-Scheibe ist die Dokumentation “In Prison with the Dead”. In 25 Minuten bekommt der Zuschauer einen wirklich ungeschminkten Blick hinter die spanische Produktion und Effekte-Meister Screaming Mad George darf hier richtig aus dem Nähkästchen plaudern. Das sollte sich niemand entgehen lassen. Unter dem Eintrag “Behind the Scenes” befinden sich schließlich 12 Minuten an unkommentierten Aufnahmen vom Set während des Drehs, bei denen man Yuzna bei der Arbeit beobachten darf. Mit einer Bildergalerie, einigen Biographien und dem originalen Trailer ist das Bonusmaterial auch schon am Ende.
FAZIT
Ein “Re-Animator”-Film ungeschnitten in Deutschland auf DVD? In guter Qualität und mit einem Haufen Extras? Bis vor Monaten noch undenkbar. e-m-s hat es jedoch geschafft. “Beyond Re-Animator” ist eine absolut empfehlenswerte Doppelscheibe geworden. Genrefans können bedenkenlos zugreifen. Alle anderen sollten vielleicht erstmal mit den beiden (weniger trashigen) ersten Teilen anfangen.