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DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



Futureworld   (BLU-RAY)

Futureworld
    
Original: Futureworld   (USA, 1976)
Laufzeit: 103 Min. (PAL)
Studio: Koch Media
Regie: Richard T. Heffron
Darsteller: Peter Fonda, Blythe Danner, Arthur Hill, Yul Brunner u.a.
Format: 1.77:1 Widescreen (16:9)
Ton: PCM-Stereo Deutsch, Englisch
Untertitel: -
Extras: Super-8-Fassung (ca. 45 Minuten), Original Kinotrailer, 4-seitiges Booklet, Making of, Bildergalerie
Preis: ca. 13 €
Wertung: 3-/ 4+/ 3+ (Bild/Ton/Extras)


"Robot Wars"

Nachdem Science Fiction Autor Michael Crichton seinen eigenen Stoff über einen Androiden Vergügungspark mit "Westworld" erfolgreich verfilmte und die Grundlage für weitere Roboterspektakel lieferte, wurde zunächst drei Jahre später eine offizielle Fortsetzung produziert, die als klassisches Beispiel für billige Cash-Ins von erfolgreichen Filmen gelten kann.
Allein der Look von "Futureworld" hat kaum etwas kinohaftes mehr und erinnert eher an eine TV-Produktion, was sicher auch Regisseur Richard Heffron zu verdanken ist, der nunmal auch aus dem Fernsehdunstkreis stammt und auch später für zahlreiche Serien und TV-Filme verantwortlich war.
Da Crichtons "Westworld" eigentlich alles zu seinem Thema von Amok-laufenden Androiden erzählt hatte und man die erwachsene Rollenspiel-Fantasie hinter dem Vergügungspark-Konzept schon komplett ausgelotet hatte, standen die Produzenten vor dem schwierigen Problem, wie man das Publikum für die gleiche Geschichte nochmals in die Kinos locken sollte. Ihre Lösung: einfach (und ohne Zusammenhang) wird einfache das populäre Thema Weltraum bedient und Yul Brunner (ebenfalls ohne Zusammenhang) für einen Gastauftritt bemüht, damit auch eine populäre Verbindung zu "Westworld" entstehen möge: eben der böse Killer-Roboter ist wieder da.
Doch nichts da! Alles fängt erstmal ganz langweilig an. Der schmierige Pressefritze Chuck Browning (Peter Fonda mit lustiger Brille) soll mit seiner zänkigen Kollegin/Freundin Tracy (Blythe Danner) eine Pressetour durch den neu eröffneten Vergügungspark der Androiden machen, um zu zeigen, dass dort alles wieder ordentlich läuft. Brownings Sensationssinn schlägt aber Alarm als bereits im Vorfeld einer seiner Informanten, der ihm wichtige Details über den Park zukommen lassen wollte, auf mysteriöse Weise ums Leben kommt. Im Park angekommen scheint alles friedlich, doch der technische Leiter Dr. Schneider (der immer strenge John P.Ryan) scheint etwas im Schilde zu führen.
Wie lieblos der Film, trotz einer großartigen wie wegweisenden Auflösung, zusammengewürfelt wurde, zeigt der Umgang mit den Nebenfiguren, die zunächst in klassischer Katastrophenfilm-Manier eingeführt werden, aber nach dem ersten Drittel eigentlich überhaupt keine Rolle mehr spielen. Zu den komödiantischen Highlights gehören schließlich ein tollpatischiger Gewinner einer TV-Show und ein (kein Scherz) boxender Japaner im Kettenhemd samt dauerknipsendem Assistenten. Ein Großteil des Films scheint zudem nur in einem älteren Maschinenkomplex gedreht worden zu sein, da einfach ewig in Verrsogungsgängen und monotonen Maschinenhallen herumgerannt wird.
Am unverschämtesten wird schließlich der Gastauftrtitt von Yul Brunners Gunslinger abgefeiert, der tatsächlich nur in einer völlig albernen Traumsequenz vorkommt, da ja die originale "Westworld" in dem Park geschlossen wurde. Auch der vermeintlich versprochene Ausflug in die "Futureworld" entpuppt sich als lahme Ente: abgesehen von einem fingierten Raketenstart und einer Bar-Szene mit zwei "virtuellen" Spielen, zeigt der Film eigentlich gar nichts fantastisches. ACHTUNG SPOILER!
Selbst die gelungene wie unheimliche Auflösung des seltsamen Treibens im Vergnügungspark, die prominenten Gäste werden durch progranmierte Roboter-Pendandts ersetzt, wird nicht wirklich ausgelotet. Haben die Maschinen bereits ein eigenes Bewusstsein erlangt und wollen die Weltherrschaft oder steht tatsächlich ein korrupter Großkonzern hinter dem Plan?
SPOILER ENDE!
So bleibt am Ende nur ein ziemlich fader Eindruck hängen, der höchstens noch nostalgisch mit Erinnerungen an alte TV-Ausstrahlungen aus Zeiten, in denen solch phantastische Filmware im Fernsehen noch Mangelware war, verklärt werden kann.

BILD

Futureworld

Entsprechend des älteren Ursprungs und des nicht so guten Ausgangsmaterials sieht der anamorphe Transfer (1.77:1) 70-er Jahre typisch ein wenig matschig und nicht so detailreich aus. Insgesamt wirkt der gesamte Film technisch eher wie eine TV-Produktion statt wie ein Kinofilm. Zusätzlich versehen mit einer guten Portion seichten Filmkorns hat der Film stark mit Schärfe und Kontrast zu kämpfen. Die Farben bleiben immerhin solide, aber können auch aufgrund der gewählten Farbpalette kaum glänzen. Der Schwarzlevel ist zudem auch nur durchschnittlich und liefert eher ein undifferenziertes Dunekl. Die Kompression bleibt immmerhin sauber.

TON

Futureworld

Der Ton liegt nur im unkomprimierten PCM 2.0 Format vor und liefert eine solide Darstellung des originalen Monotracks ab. Dieser wurde anständig entrauscht und bietet ein imerhin noch solides Maß an Dynamik. Ohne viel Schnickschnack stehen bei "Futureworld" die Dialoge im Vordergrund, die gut verständlich aber trotzdem mit etwas Audio-Patina versehen sínd. Aussetzer oder andere Beeinträchtigungen konnten nicht festgestellt werden. Ein solider Monotrack.

EXTRAS

Als Extras gibt es einen originalen Trailer und eine alte Vintage-PR-Featurette über den Dreh des Sequels zu sehen, die ganz nett, aber nicht wirklich informativ ist. Eine Bildergalerie sowie die 45-minütige Super-8 Fassung des Films sind ebenfalls enthalten.

FAZIT

"Futureworld" ist einer dieser Kindheits-Klassiker, die nach Jahren doch ihre Schwächen zu offensichtlich zeigen. Abgesehen von einem wirklich genialen und später oft kopierten Konzept, bleibt "Futureworld" doch ein verhälotnismäßig billig heruntergekurbelter Cash-In, bei dem das Teuerste der überflüssige Gastauftritt von Yul Brunner ist. Für Nostalgiker und Sammler geht die Scheibe (auch aufgrund des niedrigen Preises) in Ordnung.



Kay Pinno