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REVIEWS



Doc West   

Doc West
    
Original: Doc West   (Italien/USA, 2009)
Laufzeit: 93 Min. (PAL)
Studio: Sunfilm
Regie: Terence Hill
Darsteller: Terence Hill, Paul Sorvino, Alessio de Clemente, Clare Carey u.m.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS Deutsch DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer
Preis: ca. 15 €
Wertung: 2 / 2 / 5 (Bild/Ton/Extras)


"Nobody does it better"

Dass sich tatsächlich die de Angelis Brüder (alias Oliver Onions), die heute vor allem große TV-Produzenten in Italien sind, noch einmal auf machen, um mit Terence Hill wie in den guten alten Tagen einen Western zu produzieren, das hätte wohl kaum jemand erwartet. Dass Hill zusätzlich noch die Co-Regie übernimmt und Oliver Onions sogar noch einen in bekannten Tönen gefassten Song dazu abliefert, darf man als Sahnehäubchen mitnehmen.
"Doc West" wurde schließlich sogar in den USA co-produziert und nicht wie sonst üblich in Spanien sondern tatsächlich in New Mexico in den USA gedreht! Dies verleiht dem Film schließlich einen Look, der doch eher an klassische als an Italowestern erinnert. Auch die Grundstimmung ist eher locker und gutmütig gehalten. Flappsige Späße und Sprüche a la "Nobody" oder "Vier Fäuste für ein Halleluja" sind bei "Doc West" erstmal nicht zu finden. Dafür gibt es aber mit dem US-Schauspieler Paul Sorvino einen interessanten Bud Spencer Ersatzmann, der als dicklicher Sheriff seine liebe Not mit Doc West (Hill) und einer Familienfehde in seiner kleinen Westernstadt hat. Die Bakers und die Mitchells zanken sich bereits seit Jahren um ein Stück Land - ein Streit, der mehr und mehr zu eskalieren droht. Mittendrin - mal im Saloon und mal im Knast - sitzt Profi-Zocker Doc West, der eigentlich auf der Suche nach ein paar Banditen ist, die regelmäßig die Geldtransporte in der Region überfallen. Um das Chaos noch perfekt zu machen bahnt sich auch Liebesromanze zwischen den Sprößlingen der verfeindeten Familien an, während der Chefaufseher der Mitchells, Garvey (Alessio di Clemente), für immer mehr Stunk sorgt. Schließlich müssen sich der grantig erscheinende Sheriff und Doc West zusammenraufen, um die heikle Lage unter Kontrolle zu bringen.
"Doc West" atmet tatsächlich mehr den Geist von Hills "Lucky Luke" Episoden, aber verzichtet auf den Kinder-Klamauk. "Doc West" wird so zu einem klassischen Familienwestern, der auch ganz im Sinne Hills die richtige Moral verbreitet und nicht auf Zynismus oder harte Figuren setzt. Als angenehmer Nostalgietrip für die Fans und harmlos solider Western für die ganze Familie kann sich "Doc West" sehen lassen. Allerdings handelt es sich hier nur um die erste Episode des ursprünglichen TV-Zweiteilers. Ob auch die zweite Episode veröffentlicht wird ist bisher nicht bekannt.

BILD

Doc West

Der anamorphe Widescreentransfer (1.85:1) basiert auf einer sehr guten Vorlage, die keinerlei Rückstände oder Dreckspuren erkennen lässt. Schärfe und Kontrast sind durchgängig gut und lassen auch kleinere Details im Bild gut erkennen. Die Farben sind durchgängig kräftig wie lebendig ohne dabei künstlich überbetont zu wirken. Der Schwarzlevel ist ordentlich tief und ausreichend detailreich. Die Kompression bliebt unsichtbar. Gut.

TON

Doc West

Auch wenn der Film sicherlich kein klassisches Surroundmaterial hergibt, so nutzt der DTS-Track doch wenigstens die vorhanden Möglichkeiten gut aus. Schusswechsel und Ambiente (z.B. in den Saloon-Szenen) sind sehr gut verteilt und liefern ein geräumiges Hörgefühl. Die Dialoge sind ebenfalls ein wenig aufgesplitted und wandern auch mal in die Seitenkanäle. Die Musik nutzt ebenfalls die gesamte Soundstage und legt sich prominent über den Sound. Gut.

EXTRAS

Als Extra gibt es nur einen Trailer.

FAZIT

Als "Doc West" darf Terence Hill noch einmal die Stiefel und den langen Mantel überstreifen, um - wie im deutschen Titel angedeutet - ein wenig "Nobody"-Feeling aufkommen zu lassen. Ähnlich wie in seinen Lucky Luke Inkarnationen setzt der Film aber nicht auf Italowestern üblichen Zynismus, sondern auf charmante aber seriöse Westernunterhaltung. Die Scheibe von Sunfilm liefert solide Qualität. Spencer-Hill Fans dürfen zugreifen.



Kay Pinno