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REVIEWS



Inside the Darkness - Ruhe in Frieden   

Inside the Darkness - Ruhe in Frieden
    
Original: Beneath The Darkness   (USA, 2011)
Laufzeit: 96 Min. (PAL)
Studio: EuroVideo
Regie: Martin Guigui
Darsteller: Tony Oller, Dennis Quaid, Aimee Teegarden
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: ---
Preis: ca. 10 Euro
Wertung: 2-/ 3 / 5 (Bild/Ton/Extras)


"Gute Idee reißt nicht vom Hocker"

„Inside The Darkness – Ruhe in Frieden“ gehört zu jener Art von Filmen, die zwar mit einer originellen Grundidee aufwarten, am Ende aber nur sehr bedingt begeistern können. Die Grundidee ist wirklich gemein: Stell dir vor, vor deinen Augen wird dein bester Freund ermordet und niemand glaubt dir, weil du in das Haus, in dem er sein Leben verlor, eingebrochen bist. Mehr noch als das: Da du eingebrochen bist, zeigt man mit den Fingern auf dich und der Mörder wird noch dafür bewundert, dass er auf eine Anzeige verzichtet, da du ja durch den Tod deines Freundes mehr als genug bestraft bist.

Warum der Film nicht rockt? Weil die Darsteller schwach sind. Und dass, obschon Hauptdarsteller Dennis Quaid wahrlich gegen sein Image besetzt wurde und sich den Hintern abspielt. Dennis Quaid ist Ely. Der ist eigentlich ein angesehener Bestattungsunternehmer in einem kleinen Städtchen in Texas. Gut, bereits im Prolog zwingt er einen Mann dazu, dass dieser sich sein eigenes Grab schaufelt, in dem er ihn dann verrecken lässt. Aber das weiß außer Ely ja niemand. Nach Außen ist Ely ein sympathischer Witwer, dessen Frau viel zu früh verstorben ist.
Schnitt auf Tony, Abby, Brian und Danny. Die sind Highschool-Kids und Freunde. Allein Tony ist seit einiger Zeit etwas depressiv drauf. Seine Schwester ist vor einigen Jahren gestorben und nun, da er so alt wird wie sie als sie starb, erinnert er sich an ihr Sterben und daran wie er glaubte, ihren Geist aus ihrem Körper entschwinden zu sehen. Tony arbeitet neben der Schule bei Ely, mäht seinen Rasen, macht Handreichungen. Und er findet Ely seltsam. Überhaupt: Sein Haus wirkt unheimlich. Und da dies ein amerikanischer Teen-Horrorfilm ist, kommen die Freunde auf die Idee, dem Herren mal einen Besuch abzustatten. Abends. Um zu sehen, ob da Geister auftauchen.
Als Ely im Haus (allerdings nur in Umrissen) tatsächlich mit einer Frau (auch nur in Umrissen) zu sehen ist, wird die Neugierde der Freunde geweckt.

Sie brechen in das Haus ein und entdecken Elys tote Ehefrau. Wunderbar konserviert, aber eben nicht mehr unter den Lebenden weilend. Da taucht Ely auf, schmeißt einen der Jungs die Treppe hinunter - und weil ihn das nicht tötet, bricht ihm der rabiate Bestatter kurzerhand mit einem Fußtritt das Genick.

Dennis Quaid spielt diesen Ely zwar mit Hingabe, aber er übertreibt sein Spiel auch, verfällt in ein Overacting. Was man von den Jungdarstellern nicht behaupten kann, die brav ihre Texte herunterspulen, aber doch Klischeebilder bleiben. Auch die Geschichte fällt immer wieder aus ihrem Rahmen, weiß oft nicht, wohin sie möchte. Vor allem der Versuch ein übersinnliches Element in die Geschichte zu integrieren (durch das Sterben der Schwester), der will nicht funktionieren und bleibt ein Fremdkörper im Thriller, der erst zum Ende hin Bedeutung erlangt. Eine Bedeutung, die jedoch keinen wirklichen Sinn ergeben will und gewollt wirkt.

Auch scheut sich der Film vor Härten von Seiten der Jugendlichen. Ely ist ein Mann, dem mit dem Gesetz nicht beizukommen ist. Ihn zu besiegen bedeutet das Gesetz brechen zu müssen. Aber hier traut sich die Geschichte nicht, wirklich böse zu werden. Jede Idee bleibt an der Oberfläche, keine Idee wird wirklich vertieft.

Der Film schielt aufs „Disturbia“-Publikum, wo „Disturbia“ aber als clevere Synthese aus Hitchcock-Hommage und Teen-Thriller überzeugen kann, bleibt „Inside the Darkness“ nur eine Ansammlung von Ideen und Genreversatzstücken, die ein recht inhomogenes Gesamtbild abgeben.

BILD

Inside the Darkness - Ruhe in Frieden

Auch das ist gediegen, allerdings stellt die Produktion keine allzu hohen Ansprüche an die farbliche Bildgestaltung. Immerhin: Obschon viele Szene am Abend und in der Nacht spielen, gehen diese nicht in irgend welchen Blockbildungen unter oder wirken hoffnungslos unterblendet. Nein, das Bild ist in Ordnung.



TON

Inside the Darkness - Ruhe in Frieden

Der amerikanische Originalton ist recht anhörbar abgemixt worden. Er wirkt recht ausgewogen. Sicher ist es keine Meisterarbeit, aber gediegene Mittelklasse. Im Vergleich wirkt die deutsche Tonspur etwas mau. Die Stimmen stehen sehr im Vordergrund, manchmal fehlen Nebengeräusche, der Film verliert auf dieser Ebene viel von seiner Atmosphäre. Überhaupt wirkt die Synchronisation etwas „kostengünstig“. Ein wenig wurde nach dem Motto sitzt/passt/hat Luft synchronisiert.

EXTRAS

Außer dem O-Ton und dem Trailer gibt es keine weiteren Extras.

FAZIT

„Inside The Darkness“ hätte das Zeug zu einem wirklich bösen Thriller gehabt. Allein traut er sich nicht, die in ihm schlummernde Bösartigkeit / Boshaftigkeit auszuspielen und verschenkt sein Potenzial in Nebensächlichkeiten und scheitert an der Angst vor der eigenen Courage. Er tut nicht weh, man muss ihn aber nicht sehen.



Christian Lukas