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REVIEWS



Blob - Schrecken ohne Namen   

Blob - Schrecken ohne Namen
    
Original: The Blob   (USA, 1958)
Laufzeit: 93 Minuten (PAL)
Studio: e-m-s
Regie: Irvin S. Yeaworth
Darsteller: Steve McQueen, Aneta Corseaut, Earl Rowe, Olin Howlin, Steve Chase u.v.a.
Format: 1.66:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD-Mono Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: 2 Kommentare, Bildergalerie, Trailer
Preis: ca. 12 €
Wertung: 2 / 3-/ 1- (Bild/Ton/Extras)


"Kritische Masse!"

Preiswerte Horror- und Science Fiction-Geschichten waren in den 50-er Jahren der große Renner in den US-Kinos und etablierten den Horror auf der Leinwand als perfekte “Dating-Movies”. Schließlich schleppten Jungs die schreckhaften Mädchen ihrer Wahl in die oft in Spätvorstellungen gezeigten Gruselschocker, auf das sich die Annäherung dort etwas “sprunghafter” ereignete, wenn sich die Mädels im Dunkeln feste an sie klammerten. Der “Blob - Schrecken ohne Namen” (nebenbei ein herrlich unsinniger deutscher Zusatztitel!) glibberte da eigentlich schon etwas zu spät in die auslaufende Monster-Manie und war selbst im Vergleich zu anderen Produktionen aus der Zeit extrem billig wenngleich innovativ in der Tricktechnik gemacht. Aber sowohl der sympathische Steve McQueen in seiner ersten großen Hauptrolle als auch das schaurige Monsterkonzept eines alles aufressenden Gallertklumpen aus dem Weltall zogen die Kinogänger zu Scharen in die Filmtheater. Als der junge Steve Andrews (McQueen) bei einem Date mit seiner Flamme Jane (Aneta Corseaut) einen Meteoriten herabstürzen sieht, ahnt er noch nicht, das schon bald das Leben in seiner kleinen Stadt in Gefahr ist. In dem Meteor befindet sich nämlich der Blob, ein außerirdischer Schleimbeutel, der alles Lebende als Nahrungsmittel mißbraucht. Erstes Opfer ist ein neugieriger Einsiedler, der unvorsichtigerweise an dem Gesteinsbrocken aus dem All herumkaspert. Durch Zufall sammeln Steve und Jane den Eingeschleimten auf und bringen ihn zum ortsansässigen Mediziner. Der ist aber eben so ratlos wie die Kids und schickt sie nochmals auf die Suche nach der Ursache für die seltsame Verletzung des alten Mannes. Bei ihrer Rückkehr hat der Blob aber schon neue Opfer gefunden, aber den beiden Teenie-Turteltauben will niemand Glauben schenken. Erst als der Blob ein vollbesetztes Kino natürlich während einer Horrorspätvorstellung erreicht, bricht die große Panik im Ort aus. Der “Blob” zeichnet sich neben seinen ungewöhnlichen Hauptdarstellern durch seine interessante Zeit-Betrachtung aus. Der Mikrokosmos aus einer jungen wie sorglosen Nachkriegsgeneration und den Eltern, die den Krieg erlebten und aktiv daran beteiligt waren, wird deutlich in den Vordergrund gesetzt. Erzählerisch ist der Film allerdings äußerst langatmig und durch seine limitierten Produktionsmittel auch deutlich beeinträchtig. Nostalgisch gesehen mag einem Cineasten da noch das Herz aufgehen, aber stilsichere Monster-Produktionen wie die Filme von Jack Arnold (u.a. “Der Schrecken vom Amazonas” und “Tarantula”) haben hier deutlich die Nase vorn.

BILD

Blob - Schrecken ohne Namen

Der anamorphe Transfer (1.66:1) ist sehr hübsch anzusehen und zeigt nur noch wenige Spuren des hohen Alters seines Films. Die Vorlage ist nämlich weitesgehend aufgeräumt und nur an wenigen Stellen sind noch ein paar deutliche Bildschäden zu erkennen. Schärfe und Kontrast sind in Anbetracht des Alters sehr gut. Eine leichte Körnigkeit schleicht sich in einigen Szenen ein, die aber nicht wirklich ablenkend ist. Die Farben sind sehr kräftig und lassen den schönen 50-er Jahre Look des Films, aber leider auch einige gestellte Studiobildr deutlich erkennen. Der Schwarzlevel ist sehr tief und nur wenig detailreich. In einigen dunklen Szenen sind die Gesicher der Schauspieler sehr verdeckt. Die Kompression arbeitet tadellos und zeigt keine Artefakte oder Hintergrundrauschen. Gut.

TON

Blob - Schrecken ohne Namen

Der Sound ist in aufgeräumten Monotonspuren auf Deutsch und Englisch vorhanden. das Grundrauschen wurde hier auf ein kaum hörbares Minimum reduziert. Die Dialoge sind deshalb auch auf dem englischen Track sehr gut verständlich. Musik und Geräusche fügen sich ebenfalls harmonisch in das durchaus passable Klangbild ein, ohne ausgelutscht oder hohl zu klingen. Eine Surroundaktivität findet natürlich nicht statt. Fazit: zwei sehr solide Monotracks.

EXTRAS

Als Extras gibt’s gleich zwei Audiokommentare zum “Blob” zu hören. Auf dem ersten Track sprechen Regisseur Irvin “Shorty” Yeaworth und der Schauspieler Tony Fields (als einer der Rowdys im blauen Hemd oben im Bild-Hintergrund zu sehen), die separat aufgenommen und später zusammengeschnitten wurden. Yeaworth erinnert sich sehr gut an alle Produktionsumstände und resümiert auch über seine persönliche Freundschaft zu Steve McQueen während und nach den Dreharbeiten. Fields spricht über seine erste Erfahrung als Schauspieler auf dem “Blob”-Filmset und natürlich ebenfalls über seine Zusammenarbeit mit McQueen. Da beide Sprecher relativ identisch klingen, ist es manchmal schwer sie auseinander zu halten, da ein Hinweis auf den wechselnden Textanteil gegeben wird. Trotzdem ein sehr schöner Track, der viele kleine und große Anekdoten bereithält. Dezididerter um die Produktion, Vermarktung und die Filmanalyse des “Blob” geht’s im zweiten Track, auf dem der Produzent Jack H. Harris und Filmhistoriker Bruce Eder zu hören sind. Sehr detailliert beschreibt Harris die Vorbereitungen zu den Dreharbeiten und wie dieser kleine Independend-Horrorfilm schließlich bei Paramount landete. Dazwischen kommentiert Eder, der separat aufgenommen wurde, einige Aussagen von Harris und gibt interessante Informationen und Analysen rund um das “Blob”-Phänomen preis. Harris erwähnt auch eine gefilmte aber letztlich nicht genutzte “Blob”-Sequenz, die aber leider nicht bei dem Extramaterial vorhanden ist. Allerdings ist hier natürlich nicht klar, ob diese Szenen tatsächlich noch irgendwo existieren. Neben dem originalen Kinotrailer ist auch ein alter deutscher Trailer mit dem Titel “Angriff aus dem Weltall” vorhanden, der ein irrsinniges Artwork für den Film hat. Alternativ ist auch der alte deutsche Videotitelvorspann vorhanden. Weiterhin gibt’s noch eine Bildergalerie mit alten Aushangfotos und eine Bio- und Filmografie zu Steve McQueen. Lobend hervorgehoben muss auch noch das zwölfseitige Booklet mit einem informativen Text von Ralf Hopf und zahlreichen schönen Bildern einschließlich einer doppelseitigen Replik des oben schon erwähnten “Angriff aus dem Weltall”-Poster-Motivs.

FAZIT

Der “Blob - Schrecken ohne Namen” ist im wahrsten Sinne des Wortes ein billiger Genre-Klassiker. Für schlappe zwölf Euro sollte sich niemand diese schöne Scheibe aus dem Hause e-m-s entgehen lassen. Schleimigstens empfohlen!!!



Kay Pinno