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REVIEWS



Krokodil und sein Nilpferd SE, Das   

Krokodil und sein Nilpferd SE, Das
    
Original: Io sto con gli ippopotami   (Italien, 1979)
Laufzeit: 104 Minuten (PAL)
Studio: e-m-s
Regie: Italo Zingarelli
Darsteller: Bud Spencer, Terence Hill, Joe Bugner, May Dlamani, Ben Masinga u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD2.0 Deutsch DD1.0 Italienisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer, Biographien
Preis: ca. 12 €
Wertung: 2 / 4+/ 4 (Bild/Ton/Extras)


"Heia Safari"

Ja, so ist das mit der schäbigen Verwandtschaft. Erst drücken sich die Tagediebe pflichtvergessen in der Weltgeschichte herum, nur um dann plötzlich aus heiterem Himmel auf die Erde und ins müßige Leben der Anderen zu fallen. Safari-Spezialist “Nilpferd” Tom (Bud Spencer) wird deshalb so richtig sauer, weil sein Cousin und Tierfreund “Krokodil” Slim (Terrence Hill) wieder in Südafrika auftaucht - und ihm natürlich die Tour mit seinen gut zahlenden Touristen vermasselt. Gemeinsam müssen sich die beiden Streithähne nun unter der Fuchtel von Mama Leone (May Dlamani) zusammenraufen. Doch die dunklen Machenschaften des örtlichen Fieslings Jack “Hammer” Ormond (Joe Bugner), seines Zeichens Ex-Boxer, Großgrundbesitzer und mieser Tierhändler, lässt das ungleiche Paar schnell zusammenrücken.
Spencer-Hill Produzent Italo Zingarelli nimmt diesmal auf dem Regiestuhl Platz, um eines der sicher archetypischsten Abenteuer von Bud Spencer und Terrence Hill auf die Leinwand zu zaubern. Vornehmlich in Südafrika gedreht fehlen hier leider die klassischen Hauklötze wie Riccardo Pizzuti oder Claudio Ruffini. Dennoch darf sich Joe Bugner über eine herrliche Galerie von Prügelknaben erfreuen, deren markante Gesichter (“Kopp wie’n Hauklotz”) einem im Gedächtnis bleiben. Auf dem Soundtrack sprudeln diesmal nicht die de-Angelis-Brüder sondern Walter Rizzati, der auch Buddy persönlich die Worte für den unvergesslichen Song “Grau, Grau, Grau” auf die Lippen komponiert. Ebenfalls großartig ist auch wieder mal die Synchronisationsarbeit von Rainer Brandt geraten, der für Klassiker wie “Fett verklebt die Klumpozütien” oder Begrüßungsfloskeln wie “Man bist du fett!” sorgt. Inhaltlich verfährt sich der Streifen zwar ein wenig in der Gag-Savanne, aber liefert dennoch komplett familientaugliches Entertainment. Unvergesslicher Höhepunkt bleibt hier unter anderem ein (relativ sinnfreies) Fressgelage mit Ormonds Bande, bei dem Terrence Hill einen kompletten Hummer samt Panzer sowie einen besonderen Kaviar-Drink verputzt. Besonders die demonstrierte tierliebe Retter-Mentalität lässt den Film bis heute erfreulich zeitlos wirken. “Das Krokodil und sein Nilpferd” ist wirklich ein großer Spencer-Hill-Klassiker, den e-m-s hier erstmals in seiner ungekürzten Fassung präsentiert (Schnittbericht siehe hier).

BILD

Krokodil und sein Nilpferd SE, Das

Für den neuen anamorphen Transfer wurde gegenüber der ersten Auflage nun die korrekte Aspect-Ratio von
1.85:1 gewählt. Die Vorlage ist in einem recht guten Zustand, aber dennoch nicht ganz sauber. Gegenüber der Neuauflage von “Zwei außer Rand und Band” sieht das “Krokodil” allerdings doch ein wenig schwächer aus. Das zahlreiche Locationmaterial zeigt doch deutliche Spuren des Alters und der eher durchschnittlichen Qualität des Filmmaterials. Bildpunkte und einige Verunreinigungen lassen sich hier immer noch aus-
machen. Trotzdem zeigt sich der Film hier erstmals so, wie das originale Material eben beschaffen ist. Schärfe und Kontrast sind auf einem guten Niveau, was aber in unterschiedlichen Szenen etwas schwankt. Die Farben des neuen Transfers sind allerdings durchgängig lebendig und kräftig geraten. Der Himmel erstrahlt auch hier in sattem Blau, während sich die Wildnis in satten Grün- und Ockertönen auf dem Bildschirm zeigt. Der Schwarzlevel bleibt auch solide und zeigt kaum milchige Tendenzen. Die Kompression arbeitet sehr sauber und stabil. Artefakte, Bildrauschen oder Ruckler treten nicht auf. Auch bei dieser Neufassung kann man sagen, dass der Film wahrscheinlich seit seiner Premiere nicht mehr so gut ausgesehen hat.
Einen Bildvergleich zur alten Fassung gibt's hier.

TON

Krokodil und sein Nilpferd SE, Das

Von der Tonqualität tut sich auf der Audiospur im Vergleich zu den bisher erschienen Spencer-Hill fast nichts. Für die Neuauflage wurde allerdings der italienische Mono-Ton zusätzlich aufgespielt, der qualitativ dem deutschen Ton in nichts nachsteht. Aus diesem Grund kommt hier noch einmal das bekannte Resümee: Der deutsche Ton liegt im Dolby Digital 2.0 Monoformat auf der Scheibe vor, während die Italotonspur nur im 1.0-Format vorliegt. Sehr gut aufgeräumt zeigt sich der Mono-Ton von seiner besten Seite. Mit wenig Rauschen und gut verständlichen Dialogen, lässt der Track fasst vergessen, dass der Ton schon so alt ist. Surround-Aktivität findet natürlich nicht statt. Im normalen Stereomodus kann der Film gut angehört werden. Die deutschen Untertitel orientieren sich an den italienischen “Originaltexten” und liefern dadurch auch in verschiedenen Szenen ein etwas anderes Bild des Films. Wer da zwischen deutscher Synchro und O-Ton vergleichen will, sollte die UT zur deutschen Tonspur einblenden. Ein echtes Vergnügen.

EXTRAS

Das eigentliche Extra der Neuauflage besteht darin, dass hier erstmals in Deutschland die komplette Fassung von “Das Krokodil und sein Nilpferd” vorhanden ist. Die nicht synchronisierten Stellen sind hier im originalen Italo-Ton belassen und mit deutschen Untertiteln versehen worden. Besonders schön ist dabei eine Szene, in der Krokodil mit seinem Freund Jason am Fluss einen Schmetterling fängt, nur um ihn anschließend wieder frei zu lassen.
Ansonsten enthält die Scheibe den originalen deutschen Kinotrailer und Biographien von Bud Spencer und Terence Hill.

FAZIT

Die Neuauflage von “Das Krokodil und sein Nilpferd” ist auf jeden Fall ein Upgrade wert. Neben der deutlich verbesserten Bildqualität ist der Film erstmals ungeschnitten und mit dem italienischen Ton vorhanden. Definitiv eine Kaufempfehlung.



Kay Pinno