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REVIEWS



Godzilla, Mothra and King Ghidorah   

Godzilla, Mothra and King Ghidorah
    
Original: Gojira, Mosura, Kingu Gidora...   (Japan, 2001)
Laufzeit: 101 Minuten (PAL)
Studio: Splendid
Regie: Shusuke Kaneko
Darsteller: Chiharu Niiyama, Ryudo Uzaki, Masahiro Kobayashi, Shiro Sano u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch DD2.0 Japanisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer
Preis: ca. 14 €
Wertung: 2 / 2-/ 5- (Bild/Ton/Extras)


"Giant Monsters All-Out Attack!"

Diesen Titel muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen: “Godzilla, Mothra and King Ghidorah - Giant Monsters All-Out Attack”. Für einen solch genialen Einfall würden manche Produzenten töten. Wahrlich erstaunlich ist aber, dass Shusuke Kanekos Monster-Schlachtplatte richtig gut funktioniert und zudem die Godzilla-Mythologie erfolgreich auf den Kopf stellt. In “GMK” (so die beliebte Kurzform des Titels) wird zunächst Mal die Kenntnis aller bisherigen Gozi-Filme geleugnet. Es gibt zwar einen Verweis auf eine Riesenechse, die kürzlich New York verwüstete, aber nicht mit Godzilla zu verwechseln sei. Seit seinem ersten Auftauchen vor fast 50 Jahren herrschte also Funkstille in Nippon-Country. Doch jetzt ist Schluss mit lustig: besessen von den Seelen sämtlicher toten Soldaten des Pazifik-Kriegs (!) macht sich Schuppi wieder auf ins Erzeugerland, um ordentlich die Funken sprühen zu lassen. Schließlich haben die Einwohner inzwischen vergessen, welches Leid der Krieg über die toten Menschen brachte - also Zeit für eine totale Erinnerung. Mit dämonisch weißen Augen macht Godzilla zünftig auf “Evil Dead” und zeigt im absoluten Bad-Ass-Stil, wer die Echse im Haus ist. Kaneko zelebriert hierbei nicht nur die übliche Lego-Apokalypse, sondern lässt auch Menschen und Material ordentlich durch die Gegend fetzen. Der Stinkefinger zeigt dabei wieder mal in Richtung Roland Emmerich, da in “GMK” auch einige bekannte Motive aus dem US-Godzilla sehr effektiv und viel preiswerter nachgestellt werden. Als Gegner für die grüne Gefahr melden sich gleich drei mythologische Fabelwesen freiwillig, die - abgesehen vielleicht von Mothra - sonst eher der bösen Monsterfraktion zugeordnet waren. Neben der kessen Riesenmotte nehmen auch Baragon und der dreiköpfige Drache King Gidorah den Kampf auf. Den ganzen Schlamassel deckt in “GMK” die TV-Reporterin Yuri (Chiharu Niiyama) für einen kleinen Schmuddelsender auf. Schließlich hat Yuri Zugriff auf Insider-Informationen: der Herr Papa ist schließlich General Tachibana (Ryudo Uzaki) und hat mit Godzilla selbst noch eine alte Rechnung offen. Die Gradwanderung zwischen leichter Selbstironie, amüsanten Subplots und einem Generationenkonflikt-Drama, dass sowohl Vater und Tochter als auch Kriegs- und Nachkriegsgeneration umschließt, ist wirklich gelungen und liefert ein mehr als solides Gerüst für die ausgiebigen und effektvoll inszenierten Monsterkeilereien. Godzilla war niemals böser und besser als hier. Shusuke Kaneko vollbringt die Meisterleistung, dem japanischen Suit-Mation Monsterfilm ein modernes und würdiges Denkmal zu setzen. “GMK” ist wirklich ein Kracher in jeder Beziehung.

BILD

Godzilla, Mothra and King Ghidorah

Das anamorphe Widescreenbild
(2.35:1) sieht hier wesentlich besser aus als bei “Godzilla 2000 Millenium”. Auch bei “GMK” ist die Filmvorlage sehr gut und hat keine analogen Beeinträchtigungen zu beklagen. Schärfe und Kontrast sind ziemlich gut, aber immer noch nicht auf dem Stand aktueller DVD-Transfere, was sich besonders in Wideshots zeigt. Konturen bleiben dort immer noch leicht matschig. Auffälliges Hintergrundrauschen oder Grieselerscheinungen treten aber nicht mehr auf. Die Farben sind sehr kräftig und geben dem Film den passend spielzeugartigen Look. Der Schwarzlevel ist diesmal gelungen tief und hat trotzdem Raum für genügende Detaildarstellung. Die Kompression hält ebenfalls stand und verhindert Ruckler und Zeilenflimmern wie bei “Godzilla 2000 Millenium”.

TON

Godzilla, Mothra and King Ghidorah

Der deutsche DD5.1-Track ist diesmal etwas frontlastiger ausgefallen. Dennoch wird die gesamte Soundstage bedient und vor allem der Tiefbass bei den Kämpfen ordentlich gefordert. Die Dialoge sitzen fest im Centerkanal und sind diesmal etwas besser auf die Soundkulisse abgestimmt worden. Dennoch ist auch hier keine Synchronmeisterleistung abgeliefert worden. Störende Überlappungen konnten nicht festgestellt werden. Der japanische Ton ist leider nur im Stereo-Surroundformat gehalten, aber klingt deutlich homogener als der deutsche Track. Dennoch ist der Surroundsound hier absolut frontlastig und liefert nicht die Räumlichkeit der deutschen Tonspur. Zudem ist der japanische Track nur mit festen deutschen DVD-Untertiteln (entsprechen der deutschen Synchro) anwählbar.

EXTRAS

Als Extra gibt’s eine Trailer-Sektion, in der Vorschauen für alle Millienium-Godzilla-Filme zu finden sind.

FAZIT

Mit “Godzilla, Mothra and King Ghidorah - Giant Monsters All-Out Attack” ist Regisseur Shusuke Kaneko der ganz große Wurf gelungen. Dieser Film hat einfach alles, was man sich von einem japanischen Monsterfilm wünschen kann. Wer glaubt, dass “Godzilla”-Filme von übervorgestern sind, dürfte mit dieser Granate wieder zum richtigen Glauben bekehrt werden. Die Scheibe von Splendid ist auch ohne Extras ganz dringend empfohlen. Ein definitiver Pflichtkauf für jeden, der das Wort Monster in seinem lebendigen Sprachgebrauch wähnt.



Kay Pinno