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REVIEWS



Grudge, The - Der Fluch   

Grudge, The - Der Fluch
    
Original: The Grudge   (USA, 2005)
Laufzeit: 88 Minuten (PAL)
Studio: Constantin / Highlight
Regie: Takashi Shimizu
Darsteller: Sarah Michelle Gellar, Jason Behr, William Mapother, Clea du Vall, Bill Pullman u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS Deutsch DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Extras: Director’s Cut, Del. Scenes, Interviews u.m.
Preis: ca. 20 €
Wertung: 2+/ 1-/ 2+ (Bild/Ton/Extras)


"Die bösen Toten!"

So heißt frei übersetzt Sam Raimis Debüt-Schocker “Tanz der Teufel” im Original. Treffenderweise beschreibt der Titel aber auch den Inhalt von “Der Fluch - The Grudge”, den Sam Raimi mit seiner Firma Ghosthouse Pictures produziert hat. Das Remake des japanischen Horrorhits “Ju-On” wird sogar von keinem geringerem als dem Regisseur des Originals, Takashi Shimizu, inszeniert. Die Geschichte um ein Haus, in dem ruhelose Mächte am Werk sind, ist immer noch in Tokio angesiedelt - nur die Hauptdarsteller wurden durch US-Gesichter ausgetauscht. Trotzdem kann der Film immer noch ordentlich schocken. Als die mobile Krankenpflegerin Karen (Sarah Michelle Gellar) bei ihrem ersten Job, den sie allein erledigen muss, nur eine verstörte alte Frau im Haus antrifft, denkt sie sich zunächst nichts dabei. Doch schon bald merkt sie, dass in der Wohnung der Verwirrten etwas nicht stimmt. Als sie daraufhin die Polizei einschaltet, machen die Beamten eine grausliche Entdeckung. Doch damit fängt der Schrecken für Karen erst so richtig an. Über den Inhalt von “Der Fluch” sollte man eigentlich so wenig wie möglich wissen, um den Film richtig auf sich wirken lassen zu können - deshalb werden hier weitere Ausführungen ausgespart. Ganz allein um die erschreckende Wirkung geht’s schließlich auch Regisseur Shimizu, der seine kleine wie unscheinbare Geschichte so genial inszeniert, dass selbst die klassischen Jump-Scares ordentlich unter die Haut gehen. Doch eigentlich funktioniert “Der Fluch” sehr stark über seine tief düstere Atmosphäre, die nicht durch Splattereffekte sondern durch die gezielte Manipulation des Zuschauers mittels nervenaufreibender Motive und Soundeffekte erreicht wird. Ein Kind, das unerträgliche Katzenschreie ausstößt, und weit aufgerissene Augen im Dunkeln sind dabei noch die harmlosesten Schockmomente. Genau wie John Carpenters “The Fog” ist “Der Fluch” ein Film, der unbedingt im Dunkeln angeschaut werden muss. Kenner des originalen Films werden hier allerdings keine große Überraschung mehr erleben.

BILD

Grudge, The - Der Fluch

Auch diese Premium Edition von Constantin ist mit einem sehr guten Transfer ausgestattet. Die Vorlage ist absolut klar und weist keine störenden Rückstände. Schärfe und Kontrast sind sehr gut und lassen die unterschiedlich dunklen Grau und Schwarzabstufungen des Films gut zur Geltung kommen, ohne dabei Details zu verlieren. Trotzdem ist das gesamte Bild mit einem sehr fernkörnigen Bildrauschen durchzogen. Der Schwarzlevel ist extrem tief und lässt besonders die Geisterattacken im Dunkeln zu einer nervenaufreibenden Angelegenheit werden. Die Kompression arbeitet sauber, aber kann das oben genannte Rauschen nicht unterdrücken. Artefakte oder Bildruckler gibt’s aber nicht. Beinahe sehr gut.

TON

Grudge, The - Der Fluch

Der Sound macht bei “The Grudge” tatsächlich die Musik. Sowohl der DTS-Track als auch die DD-Spur können dabei voll überzeugen. Dennoch ist der DTS-Track ein wenig besser ausgesteuert und liefert einen kräftigeren Basseinsatz. Insgesamt sind beide Tracks äußerst dynamisch und sorgen für ein großartiges 360-Grad-Surrounderlebnis. Quietschende Balken, dämonisches Stöhnen und die gut eingesetzte Musik liefern ordentliche Schockmomente auf allen Kanälen. Die Dialoge liegen sicher im Centerkanal und sind immer gut verständlich. Störende Überlappungen gibt es nicht. Sehr gut.

EXTRAS

Die Premium Edition von Constantin begeistert natürlich wieder mit einer großen Anzahl an Extras. Der größte Bonus ist die Director’s Cut Fassung (Widescreen anamorph, DD5.1) von “The Grudge”, die allerdings nur auf Englisch vorliegt (Deutsche Untertitel sind zuschaltbar!). Die Qualität liegt auf dem gleichen Niveau wie die Kinofassung auf der ersten Scheibe. Der Film selbst ist knapp 7 Minuten länger (einen Schnittbericht gibt’s hier) und schocktechnisch noch wesentlich intensiver - definitiv zu bevorzugen! Zusätzlich gibt’s noch 15 geschnittene Szenen, die ein paar kleinere Handlungslöcher stopfen und einen weiteren kleinen Subplot um die neue Familie des Hauses zeigen. Außerdem bekommt auch der Studenten-Freund von Sarah Michelle Gellar ein wenig mehr Raum, was aber für die Geschichte des Films einfach nicht von belang ist. Die “Insider Tour durch das Grudge Haus” ist ein vierminütiger Clip, in dem die leeren Sets des Hauses mit der Videokamera zur Filmmusik gezeigt werden. Irgendwie überflüssig, da die Räume des Hauses schon im Film sehr gut in Szene gesetzt worden sind. Zwei weitere Kurzclips zeigen die Storyboards des Regisseurs und die Set-Design-Entwürfe von Iwao Saito. Während man die Storyboards getrost vergessen kann, sind die detaillierten Bleistiftzeichnungen von Saito ein echter Hingucker. Die Zeichnungen vermitteln einem schon sehr gut die Stimmung, die der Film später bekommen hat. Das “Videotagebuch von Sarah Michelle Gellar” (ca. 9 Min.) zeigt den Star am Set von “The Grudge”. Dabei fragt sie ein paar Leute aus, blödelt mit dem Regisseur und macht ein paar Faxen. Nicht umwerfend aber immerhin erheiternd. Schauspielkollegin KaDee Strickland fand wohl “Lost in Translation” sehr lustig und begibt sich deshalb in ihrem “Videotagebuch” (ca. 14 Min) auf einen Trip durch die Megacity Tokio. Dieser Spaziergang ist nicht uninteressant, aber hat nur leider gar nichts mit dem Film zu tun. Beim “Blick hinter die Kulissen” (ca. 19 Min.) darf der Zuschauer nochmals Mäuschen am Set von “The Grudge” spielen. Unkommentiert werden hier Aufnahmen von der Arbeit beim Dreh gezeigt. In der “Interview-Galerie” bekommt man dazu kurze Statements der Schauspieler und Filmemacher präsentiert. Abgesehen von der üblichen Lobhudelei gehen die Antworten hier auch ein wenig darüber hinaus. Zum Abrunden gibt’s auch noch die zwei auf Video gedrehte Kurzfilme “Ju-On 4444444444” und “Ju-On in a Corner”. Beide zeigen sehr stimmungsvoll, dass der Fluch sehr lebendig ist. Zusätzlich gibt’s auch noch Kurzbiographien von Schauspielern und Filmemachern sowie verschiedene Filmtrailer einschließlich dem Kinotrailer zu “The Grudge”.

FAZIT

Mit dem Remake seines eigenen Japanschockers liefert Regisseur Takashi Shimizu ein solides Spukfest ab, dass ganz auf die traditionelle Kunst des Erschreckens setzt. Die Premium Edition liefert dazu noch den ungeschnittenen Director’s Cut und ein paar weitere nette Extras. Genrefreunde können hier bedenkenlos zuschlagen.



Kay Pinno