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REVIEWS



Black Sheep   

Black Sheep
    
Original: Black Sheep   (Neuseeland, 2006)
Laufzeit: 83 Minuten (PAL)
Studio: Ascot-Elite
Regie: Jonathan King
Darsteller: Nathan Meister, Danielle Mason, Tammy Davis, Peter Feeney u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Kommentar, Making of, Deleted Scenes u.m.
Preis: ca. 20 €
Wertung: 1-/ 2 / 2+ (Bild/Ton/Extras)


"Blutige Wolle!"

Als Eröffnungsfilm des Fantasy Filmfest 2007 sorgte “Black Sheep” in Fankreisen bereits für Furore. Ist der seltsame Tierhorror aus Neuseeland doch auch ein waschechter Tribut nicht nur an das spezielle Genre, sondern auch insbesondere an Ober-Kiwi Peter Jacksons berüchtigte Splatter-Farce “Bad Taste”. Abgesehen von den bisher kaum im Tierhorror beachteten Schafen, fährt der Film zusätzlich eine erstaunliche Wendung auf, die auch noch deutlich in eine andere Genre-Ecke verweist. Henry Oldfield (Nathan Meister) hat allerdings noch keine Ahnung, was ihn erwartet, als er nach Jahren zur alten Farm seiner Eltern zurückkehrt. Die wird inzwischen von seinem älterem Bruder Angus (Peter Feeney) geleitet. Henry, von einer schlimmen Schaf-Phobie aus Kindheitstagen geplagt, will seinen Anteil an der Farm nur noch an Angus abtreten. Der Schaf-phile Bruder jedoch inzwischen Gen-Experimente unternommen, um eine Art Über-Schaf zu züchten. Ein Dorn im Auge von einem Duo von Tieraktivisten, die dummerweise eins der Mutantenschafe in die Freiheit entlassen. Schnell verbreitet sich eine Art Zombie-Seuche unter den Wollträgern, die plötzlich vom Gras die Schnauze voll haben und sich lieber auf frisches Menschenfleisch stürzen. Der gebeutelte Henry muss sich so seinen größten Ängsten stellen: bissigen Todesschafen, seinem aggressiven Bruder und einer verwirrten Aktivistin (Danielle Mason), in die er sich natürlich verknallen muss. Jonathan King liefert mit seinem Erstlingswerk einen soliden Fun-Schocker ab, der sich selbst ganz gut auf die Schippe nimmt. Die komplett analogen Effekte stammen aus Peter Jacksons Effekte-Haus Weta und zeigen ganz klar, dass auch die Macher hinter dieser blutigen Wolle richtig Spaß haben wollten. Trotz seiner knappen Laufzeit geht dem Film in der Mitte allerdings ein wenig die Puste aus. Da die Fronten in “Black Sheep” ziemlich schnell geklärt sind, passiert zwischendurch einfach viel zu wenig, um den Zuschauer dauerhaft bei Laune zu halten. Seit “Lake Placid” ist dies allerdings der innovativste wie unterhaltsamste Tierhorror der letzten Jahre.

BILD

Black Sheep

Der anamorphe Widescreen-Transfer (1.85:1) ist erstaunlich gut gelungen. Die Vorlage ist in ziemlich perfekten Zustand und zeigt keine Fehler oder Verunreinigungen. Entsprechend ist das Bild sehr scharf und detailreich. Die Farben und der Kontrast sind ebenfalls sehr gut. Im Gegensatz zum Filmprint auf dem Fantasy Filmfest scheint hier nachträglich nochmals ein wenig farblich nachkorrigiert worden zu sein, so dass der Film deutlich homogener aussieht und sich auch verschiedene Filteraufnahmen besser darstellen. Der Schwarzlevel ist sehr tief, aber trotzdem detailreich. Hier zeigt sich allerdings auch eine kleine Schwäche. Die dunklen Stellen neigen verschiedentlich zu einer leichten Körnung, die sich guten Gesamtbild ein wenig abhebt. Die Kompression arbeitet ebenfalls tadellos. Ein sehr guter Transfer.

TON

Black Sheep

Der DD5.1 Sound liefert auf Deutsch und Englisch eine gute Leistung ab. Das Klangfeld ist insgesamt recht gut verteilt und liefert eine ordentliche Portion Räumlichkeit. Dennoch hätten hier gerade die vielen Schaf-Szenen vielleicht etwas besser in der Soundstage verortet werden können. Die Dialoge sitzen fest und immer gut verständlich im Centerkanal. Die Musik fügt sich gut in das gesamte Klangbild ein und wird vom Aktivbass solide unterstützt. Insgesamt ein solider Standardtrack, der ohne größere Spielereien oder Probleme seinen Zweck erfüllt. Gut.

EXTRAS

Den Film begleitet auf der ersten Scheibe ein Audiokommentar mit Regisseur Jonathan King und Hauptdarsteller Nathan Meister. Das Duo hat wirklich Spaß an der Sache und plaudert frei von der Leber weg über den Film und Details aus einzelnen Szenen. Hier zeigt sich aber wieder die Schwierigkeit, dass Kommentare gerne mal ein wenig ins Leere laufen, wenn kein Moderator vorhanden ist, der die Hintergründe etwas abklopft. Auch wenn das Gespräch nicht ganz so fokussiert ist, bleibt der Track trotzdem unterhaltsam und kommt ohne größere Sprechpausen aus. Insgesamt nett, aber dennoch hätte man sich hier und da ein paar mehr Informationen gewünscht.

Auf der zweiten Scheibe befinden sich schließlich die weiteren Extras. Das halbstündige “Making of” füllt die Lücken des Kommentars gut auf. Hier bekommt man einen sehr guten Einblick in die Arbeit des Weta Workshop und den Schergen von Effekte-Guru Richard Taylor. Neben zahlreichen Behind-the-Scenes Aufnahmen sind hier auch einige tolle Konzeptentwürfe zu sehen. Eine wirklich schicke wie unterhaltsame Dokumentation. Sämtliche Interviews der Dokumentation sind auch noch einmal in verlängerten/ungekürzten Version in einer eigenen Interview-Sektion zu finden.
Bei den geschnittenen Szenen (ca. 4 Min.) befindet sich eigentlich nur Füllmaterial, dass zu Recht den Weg aus dem Film gefunden hat. Die Szenen können optional mit Kommentar von Jonathan King angeschaut werden.
Das Gag-Reel (ca. 3 Min.) zeigt leider nur wenig Lustiges und ein paar Versprecher der Darsteller. Wirklich schade.
Hinter “B-Roll” verbergen sich noch einmal neun Minuten an unkommentiertem Behind-The-Scenes Material, das allerdings auch schon zum Teil im “Making of” zu sehen war. Zum Abschluss ist noch der Kinotrailer zum Film enthalten.

FAZIT

Wenn Shawn das Schaf das wüsste! Die Rache der Wollpelzträger ist blutig, witzig und grotesk. Unverschnittenes Low-Budget-Genre-Kino mit all seinen Vorzügen und Schwächen. Die DVD von Ascot-Elite liefert dazu das entsprechende “määäähr” an Features. Echt Schaf!



Kay Pinno