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REVIEWS



I Spy   

I Spy
    
Original: I Spy   (USA, 2002)
Laufzeit: 93 Minuten (PAL)
Studio: Columbia Tristar
Regie: Betty Thomas
Darsteller: Owen Wilson, Eddie Murphy, Malcolm McDowell, Famke Janssen u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, NL, Tr
Extras: Kommentar, Making Of, Trailer
Preis: ca. 25 €
Wertung: 1 / 1-/ 2 (Bild/Ton/Extras)


"Mit Tennisschläger und Kanonen!"

Unter diesem phänomenalen Titel lief einst die hervorragende 60-er Jahre Agentenserie mit Bill Cosby und Robert Culp im deutschen Fernsehen. Als Kelly Robinson (Culp) und Alexander Scott (Cosby) brachten die TV-Stars feindliche Agenten ins Schwitzen. Getarnt als weltklasse Tennisspieler reiste Robinson mit Scott als Trainer durch die Welt, um den Bösen das Handwerk zu legen. Leider kann das neue Duo in der filmischen Neuauflage von Betty “Private Parts” Thomas nicht soviel Charme versprühen wie ihre Vorgänger. Auch die Hintergrundgeschichte hat sich verändert: Alexander Scott (Owen Wilson) ist Agentenfrischling und wird mit einem brisanten Auftrag betraut. Der Waffenhändler Arnold Gundars (Malcolm McDowell) hat ein ultramodernes Tarnflugzeug geklaut und will es in Budapest an den höchstbietenden Gauner verkaufen. Da Gundars Box-Fan ist bekommt Alexander eine ganz besondere Tarnung auf’s Auge gedrückt: als Assistent von Boxchampion Kelly Robinson (Eddie Murphy) soll er sich auf Gundars Versteigerungsparty einschleichen. Das Chaos ist bei den ungleichen Partnern vorprogrammiert. Ziemlich vorhersehbar spult sich der ausgelutschte Standardplot vor den Augen des Zuschauers ab. Da helfen weder mittelmäßig spektakuläre Verfolgungsjagden auf den Straßen von Budapest noch das nervige Geplapper von Wilson und Murphy. Den qualitativen Höhepunkt erlebt der Film tatsächlich erst in der Kloake: als sich Alex und Kelly vor ihren Verfolgern in einem Abwassertunnel verstecken, gibt es eine gelungene Verbrüderungsszene zwischen den beiden Großmäulern. Ansonsten hat dieser Agentenklamauk nichts zu bieten, was nicht schon in zig anderen Filmen durchgenudelt worden ist. Für Wilson und Murphy Fans ist “I Spy” - auch dank einer gelungen deutschen Synchronisation - sicherlich ein Fest. Für alle anderen Filmgucker bietet sich sicherlich eher ein richtiger “James Bond”-Film oder “xXx” an.

BILD

I Spy

Mit einem großartigen Transfer kann “I Spy” das Auge beglücken. Die Vorlage des neuen Films ist in tadellosem Zustand und hat weder Dropouts noch kleinere Verunreinungen aufzuweisen. Das Bild ist in jeder Aufnahme rasiermesserscharf und hat einen guten Kontrastumfang, der auch in dunkleren Partien keine Details verschluckt. Die Farben sind sehr satt aber nicht überbetont grell. Der Schwarzlevel ist sehr tief und sorgt für ein kräftiges Bild. Die Kompression weist keine Fehler und Artefakte auf und hält auch in bewegten Momenten das Bild sehr ruhig. Ein Bildrauschen konnte nicht festgestellt werden. Ein wirklich sehr guter anamorpher Transfer (1.85:1), der zeigt wie gut ein Film auf DVD wirken kann.

TON

I Spy

Auch der Sound kann mit der Klasse des Bildes mithalten. In Deutsch und Englisch entfaltet der Track schon zu Beginn seine Aktivität auf der gesamten Soundstage. Mit einer guten atmosphärischen Backstage und reichlich direktionalen Effekten (Schüsse, Motorengeräusche) ist die Soundstage immer offen. Selbst in einzelnen Dialogszenen wird genügend Atmosphäre in den hinteren Kanälen erzeugt, um den Zuschauer direkt in die Welt von “I Spy” zu ziehen. Die Musik wird geschickt von der Frontstage auch in die Surroundkanäle erweitert. Die Dialoge - fest im Center stationiert - sind ebenfalls gut ausgesteuert und immer verständlich. Ein sehr guter Mix, der die Möglichkeiten eines 5.1 Tracks voll ausnutzt.

EXTRAS

Obwohl “I Spy” nicht der Erfolg geworden ist, den sich das Studio gewünscht hat, wurden für die DVD trotzdem einige Extras mitgeliefert. Der laufende Audiokommentar wird von Regisseurin Betty Thomas, der Produzentin Jenno Topping, dem Editor Peter Teschner und den Drehbuchautoren David Ronn und Jay Scherick bestritten. Alle fünf Teilnehmer haben richtig Spaß an der Sache und vermittelm dem Zuhörer, dass das gesamte Projekt wohl eine recht lustige Angelegenheit gewesen ist. Warum sich dies nicht wirklich auf den Film übertragen hat, wird an den zahlreichen Aufzählungen von kleinen Gags am Rande des Films einfach deutlich. Hier haben sich Macher wohl einfach ein wenig verzettelt. Insgesamt bietet der Track eine gute Mischung aus Produktionsanekdoten und Entscheidungserklärungen. Pausen gibt es so gut wie gar nicht und jeder Teilnehmer meldet sich zu Wort. Ein wildes Durcheinandergebrabbel wird allerdings geschickt vermieden. Dies ist sicherlich ein Track, der mehr zufriedenstellt als der eigentliche Film. Das “Making of” besteht aus vier Clips (zusammengefasste Laufzeit 18 Minuten), die sich mit der Ausstattung, den Kostümen, den visuellen Effekten, den Drehorten und Eddie Murphy Boxtraining beschäftigt. Abgesehen von einigen netten “Behind the Scenes”-Aufnahen gibt es hier wenig wichtige Dinge zu hören. Kurz und knapp werden eher unwichtige und uninteressante Details (Ausnahme sind die Effekte) besprochen. Der Bezug zur originalen Serie wird hier komplett außer Acht gelassen. Den Kinotrailer lässt sich auch noch bei den Extras finden.

FAZIT

Als Beispiel eines überflüssigen und ideenlosen Studiofilms ist “I Spy” sicherlich hervorragend geeignet. Wer sich für die Blödeleien von Owen Wilson und Eddie Murphy begeistern kann, wird hier eine Goldgrube finden. Technisch gibt es an der DVD-Umsetzung auch nichts zu kritteln. Bild und Ton sind super. Die Extras sind dem Film entsprechend angemessen. Schade ist nur, dass eine Outtake-Montage von den Patzern der Komiker fehlt.



Kay Pinno