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REVIEWS



Theater des Grauens   

Theater des Grauens
    
Original: Theatre of Blood   (GB, 1973)
Laufzeit: 99 Minuten (PAL)
Studio: MGM
Regie: Douglas Hickox
Darsteller: Vincent Price, Diana Rigg, Ian Hendry, Harry Andrews, Coral Browne u.v.a.
Format: 1.66:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD-Mono Deutsch, Englisch, Fr, It, Spa
Untertitel: Deutsch, It, Spa, Fr, Pl
Extras: Trailer
Preis: ca. 16 €
Wertung: 3+/ 4-/ 5- (Bild/Ton/Extras)


"Ich bin der größte Schauspieler aller Zeiten!"

Edward Lionheart (Vincent Price) weiß wovon er spricht. Doch der alternde Mime mit einem schweren Hang zu Shakespeares Dramen wird von der Londoner Theaterkritiker-Clique angeführt von dem selbstgefälligen Peregrin Devlin (Ian Hendry) vollkommen ignoriert und als holzernes Relikt einer längst vergangenen Ära abgetan. Wie totbringend lebendig er aber tatsächlich den Shakespeare inszenieren kann, beweist Lionheart seinen verbalen Peinigern, indem er sie selbst als Opfer in den Stücken des großen englischen Barden auftreten lässt. Unfreiwillig selbstverständlich, aber auf jeden Fall bis zum Tod. Mit einer gut ausgewählten Ensemble-Besetzung für die Kritiker, darunter Harry Andrews, Robert Coote, Robert Morley und Jack Hawkins, macht es einfach Spaß, diese hochnäsigen Naseweise einmal ihrer eigenen Grausamkeit ausgeliefert zu sehen. Auch der Bezug zu Shakespeares Stücken ist wahrlich gut gelungen. Wie brutal es oft in diesen Klassikern zugeht, wird dem Zuschauer mit “Theater des Grauens” erst richtig bewusst. Doch Genre-Regisseur Douglas Hickox (Vater von Anthony “Waxwork” Hickox) lässt seinem Hauptdarsteller all die Freiheiten, die für die selbstverliebte Rolle eines unverfänglichen Shakespeare-Interpreten nötig sind. Mit großem Pathos und erfürchtigem Gehabe zelebriert Vincent Price in diesem Film wirklich jede einzelne Zeile seiner Dia- und Monologe. Wenn der zornige wie schelmische Lionheart über seine Kritiker das Theater-Gericht hält, laufen einem wohlige Schauer den Rücken herunter: er ist einfach die personifizierte Rache eines Künstlers.

BILD

Theater des Grauens

Der non-anamorphe Widescreen-Transfer (1.85:1) von “Theater des Grauens” hat den Vorzug einer relativ guten Vorlage. Verunreinigungen stören den Filmgenuss so gut wie gar nicht. Die Schärfe und der Kontrast haben aber aufgrund des Filmalters und des relativ geringen Budgets nicht mehr ganz mithalten können. Seicht schwammig und im typischen 70-er Jahre Weichzeichner-Look gehalten ist dies sicherlich der bestmögliche Schärfegrad, ohne das Negativ zu restaurieren. Die Farben halten sich natürlich und sind nicht überbetont. Insgesamt hat der Film auch einen eher naturalistischen Look, der nicht auf künstliche Farbeffekte setzt. Der Schwarzlevel ist recht tief und verhüllt in dunklen Passagen auch kleinere Details. Die Kompression ist stabil und verhindert die Bildung digitaler Artefakte. Das Bildrauschen wurde auf ein Minimum zurückgeschraubt. Insgesamt ein durchschnittlicher Transfer.

TON

Theater des Grauens

Der alte Monoton wurde in der deutschen Fassung ein wenig bearbeitet und von den gröbsten Mono-Merkmalen befreut. Trotzdem ist das Grundrauschen immer noch deutlich vernehmbar, aber nicht zu störend. Die Dialoge sind hier deutlich verständlich, während sich die restliche Soundkulisse etwas muffelig und undynamisch darstellt. Noch schlimmer hat es allerdings den englischen Ton getroffen. Verrauscht und nicht sehr gut gemastert sind die Dialoge hier nur schwer zu verstehen. Hier hört es sich so an als hätte jemand die Boxen mit alten Socken verstopft. Der deutsche Ton ist hier eindeutig zu bevorzugen.

EXTRAS

Nur der englische Kinotrailer ist als Extra auf der Scheibe zu finden.

FAZIT

Auch diese Price-Perle ist ein Klassiker, den besonders junge Filmfans wieder entdecken sollten. Besonders empfohlen für Shakespeare-Muffel, die hier mal kompakt sehen können, wieviel blutige Action “Billy der Barde” in seine Stücke wirklich eingebaut hat. Die DVD von MGM bietet abgesehen von der englischen Tonspur eine solide Qualität aber ohne Extras.



Kay Pinno