Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die weitere Nutzung erklären Sie sich damit einverstanden. Mehr Informationen  
DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



Macbeth   

Macbeth
    
Original: Macbeth   (USA, 1971)
Laufzeit: 134 Minuten (PAL)
Studio: Columbia Tristar
Regie: Roman Polanski
Darsteller: Jon Finch, Francesca Annis, Martin Shaw, u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD-Mono Deutsch, Englisch, Fr, IT, Spa
Untertitel: Deutsch, Englisch, Fr, IT, NL, u.v.a.
Extras: Trailer
Preis: ca. 25 €
Wertung: 3-/ 4-/ 5 (Bild/Ton/Extras)


"Die Wunden stehen den Feinden besser!"

Die Tragödie des schottischen Edelmannes Macbeth aus der Feder von William Shakespeare ist ebenso wie ihre Verfilmung durch den Playboy (!!!) und Roman Polanski ein Klassiker. Als der noch gute Macbeth (Jon Finch) nach erfolgreicher Schlacht von drei Hexen den Floh ins Ohr gesetzt bekommt, dass er einst König sein wird, hat er keine Ruhe mehr. Ehrgeiz, Machtgier und vor allem seine noch machtgeilere Frau Lady Macbeth treiben ihn zu einer Bluttat. Während eines Festes auf seiner Burg meuchelt er ziemlich garstig den alten König Duncan aus dem Weg. Schon wird Macbeth zum neuen König ausgerufen, doch die Untat lässt Lord und Lady Macbeth langsam den Verstand verlieren. Paranoid lässt Macbeth Freunde und Gefährten meucheln, während sich von außerhalb schon der Widerstand gegen den Tyrannen regt. Doch wie grausam das Schicksal die Seiten wechselt konnte auch Macbeth nicht ahnen. In düster fast surrealistisch anmutenden Bildern schildert Polanski im Versreim den Aufstieg und Untergang des bessessenen Macbeth. Blutig und krude scheut der Film nicht, die grausamen Geschehnisse der mittelalterlichen Morderei auch Onscreen nachzuzeichnen. Durch die guten Schauspielern und einer kompakten Drehbuch-Adaption wird der Todesreigen nie zu einer spekulativen Splattershow sondern vollzieht schrecklich schön den Wahnsinn Macbeth’ nach. Auch wer sich nicht für den englischen Verseschmied begeistern kann, sollte dieser Verfilmung Aug’ und Ohr leihen. Polanskis Macbeth dürfte auch heute noch für jeden Zuschauer eine große Erfahrung bleiben.

BILD

Macbeth

Das anamorphe Widescreenbild (2.35:1) zeigt leider deutlich die Spuren seines Alters. Der über 30 Jahre alte Streifen wurde anscheinend nur mäßig für den Videotransfer nachbearbeit. Besonders zu Beginn wirkt das Bild stark verrauscht und voll von Kratzern und Defekten. Nach der ersten Viertelstunde bessert sich zwar der Gesamteindruck durch ein klareres Bild, aber der gewollt realitische Look und der Verzicht auf große künstliche Beleuchtung lässt den Film ganz einfach schmuddelig wirken. Die hauptsächlich in pastelltönen gehaltenen Farben werden ordentlich widergegeben und erinnern bei einigen Einstellung sehr stark an zeitgenössische Gemälde. Schärfe und Kontrast schwanken sehr stark. Einige Szenen wirken recht ordentlich während in der nächsten Sekunde wieder alles matschig wird. Dem Alter und Stil entsprechend hätte hier wohl nur eine teure Komplettrestauration mehr bringen können.

TON

Macbeth

Der allgemeine Mono-Ton zieht leider mit der Bildqualität gleich. Auch hier wurde das Material nur wenig bis gar nichts aufgeräumt. Teilweise lässt sich im deutschen Ton sogar ein leicht unangenehmes Knarzen der alten Lichttonspur deutlich hören. Dank dem Einsatz von Rauschfiltern bleibt einem aber eine berauschende “Pink Noise” Erfahrung erspart.



EXTRAS

Als Alibi-Extra gibt es nur den original Kinotrailer zu bestaunen. Hier hätte man sich wirklich die Mühe machen können, ein paar weitere Extras zu produzieren. Etwa über die schwierige Adaption und die Produktion des Films durch Mr. Playboy Hugh M. Heffner.

FAZIT

Da hat es mal wieder ein Filmklassiker in die Liga der digitalen Medien geschafft, schon wird der Filmfan in Sachen Qualität übers Ohr gehauen. “Macbeth” auf DVD ist zwar weit davon entfernt unguckbar zu sein, aber es hätte eben auch viel besser für Shakespeare on DVD ausgehen können. Der Verzicht auf weitere Extras schmälert den Kaufdrang zusätzlich erheblich. Der Film an sich bleibt aber unverzichtbar.



Kay Pinno