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REVIEWS



Netz, Das   

Netz, Das
    
Original: The Net   (USA, 1995)
Laufzeit: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Studio: Columbia Tristar
Regie: Irwin Winkler
Darsteller: Sandra Bullock, Jeremy Northam, Dennis Miller, u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch, Französisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, NL,Fr, u.v.a.
Extras: 2 Kommentare, Making of, Interviews, u.m.
Preis: ca. 25 €
Wertung: 2 / 3+/ 1- (Bild/Ton/Extras)


"Ich bin Angela Bennett!!!"

Ach ja, das Internet. Anno 1995 war dies eine seltsame neue Technik, von der noch niemand so richtig wusste, wozu sie eigentlich gut ist und welche Gefahren sie berherrbergen könnte. Heute sieht dies jedoch anders aus! Wie bei vielen Filmen, die sich mit Computertechik beschäftigten, wirkt auch “Das Netz” inzwischen ziemlich veraltet. Als die vereinsamte Computerexpertin Angela Bennett (Sandra Bullock) durch Zufall auf einen Internetvirus stößt, der ihr Zugang zu höchst gesicherten Daten verschafft, kommt sie ins Kreuzfeuer einer geheimen Hacker-Bande. Die Bösewichter löschen ihre komplette Identität per Computer aus. Doch “Jane Doe” gibt nicht auf und setzt zum Gegenschlag an. Das einzig Positive, was man über “Das Netz” heute noch sagen kann, ist die Tatsache, das dieser Film zuerst das Internet als großes Thema aufgenommen hat. Ansonsten regiert ein überaus stumperhaftes Drehbuch mit Klischees, wie sie wirklich nur Hollywood erfinden kann. Sandra Bullock ist in der deutschen Synchronfassung außerdem mit einer Stimme gesegnet, die selbst eine Band wie “Motorhead” zum einschlafen bringen würde. AUTSCH! Als Nostalgiefilmchen der 90-er Jahre Generation wird der Film vielleicht wieder in 15 Jahren interessant.

BILD

Netz, Das

Wie gewohnt hat sich Columbia mit dem Bildtransfer von “Das Netz” keine groben Schnitzer geleistet. Die Vorlage ist frei von Dreckspuren oder anderen Abnutzungsspuren. Kontrast und Schärfe überzeugen im anamorphen 1.85:1 Bild bei Nahaufnahmen und Wideshots. Die Farben werden ordentlich reproduziert und geben auch in dunkleren Bereichen und beim Schwarzlevel keinen Grund zur Klage. Schwächen in der Kompression konnten kaum ausgemacht werden. In kleinen Momenten gibt es im Hintergrund ein seichtes Bildrauschen, das aber nur bei sehr genauer Betrachtung auffällt.

TON

Netz, Das

Der 5.1 Dolby Digital Mix gibt auch keinen Anlass zum meckern. Richtigen Grund zum jubeln hat der Zuhörer aber auch nicht. Hauptsächlich dominiert der gelungene Score von Mark Isham und das Titelthema von Annie Lennox das Geschehen in den Surroundkanälen. bei einigen Büroszenen offnet sich die Soundstage leicht, bleibt aber sonst eher Frontbereich tätig. Die Verständlichkeit zwischen Dialog und Soundtrack ist ordentlich. Ein Verschwimmen der Ebenen findet nicht statt. Da “Das Netz” nur wenig Anlass für Action bietet, sorgt der vorhandene Ton eben “nur” für eine ordentliche Kulisse.

EXTRAS

Warum Columbia Tristar ausgerechnet diesen Titel aus vollgepackte Special Editionen präsentiert, weiß wahrscheinlich nur der Agent von Sandra Bullock. Mit gleich zwei Audiokommentaren wird der Hauptfilm begleitet. Auf Track 1 sprechen Regisseur Irwin Winkler und Produzent Rob Cowan hauptsächlich über die Produktion des Streifens. Enthusiastisch werden hier Anekdoten und Ideen preisgegeben. Auf Track 2 unterhalten sich die Drehbuchautoren John Brancato und Michael Ferris über die Konzeption der Story. Das ihr Kommentar mit den Worten “Hey, diese Szene haben wir gar nicht geschrieben” beginnt sagt schon viel über den eigentlichen Film aus. Hier wird das Ideenpuzzle der Autoren ordentlich dargelegt und die Konventionen beim Filmemachen angerissen. Beide Tracks sind hörenswert, desillusionieren den Zuschauer allerdings noch mehr ob der Qualität des eigentlichen Streifens. Weiterhin gibt es ein 20-minütiges “Making of”, das viele Filmschnipsel beinhaltet, aber ein klein wenig besser ist, als die üblichen EPKs. Ein weiterer 15-minütiger Interview-Zusammenschnitt, der etwas gelunger als das “Making of” ist, beschäftigt sich mit der Entstehung des Drehbuchs. Trailer und Filmographien runden das Programm ab. Trotz der gemischten Qualität der Extras hat sich Columbia für diesen eher mauen Titel ganz schon ins Zeug gelegt.

FAZIT

Für Sandra Bullock Fans gibt es bei “Das Netz” wohl kaum Bedenken. Die technisch gelungene Special Edition überzeugt voll. Der Film selbst ist jedoch erheblich gealtert. Wer nicht unbedingt im Sammelwahn ist, sollte vielleicht lieber in der Videothek oder nach der nächsten Wiederholung im TV Ausschau halten.



Kay Pinno