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REVIEWS



Gravedancers, The   

Gravedancers, The
    
Original: The Gravedancers   (USA, 2006)
Laufzeit: 95 Minuten (PAL)
Studio: Universum
Regie: Mike Mendez
Darsteller: Dominic Purcell, Josie Maran, Clare Kramer, Tchéky Karyo u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Trailer
Preis: ca. 20 €
Wertung: 2 / 2 / 3+ (Bild/Ton/Extras)


"Auf des toten Mann's Kiste!"

Genre-Regisseur Mike Mendez hat eigentlich selbst unter Fans keinen guten Ruf. Mit seinen schwachen Feature Filmen “Killers” und “The Convent” konnte er bisher keinen Erfolg verbuchen. Für seinen aktuellen Genre-Beitrag bedient er sich wenigstens großzügig bei größeren Vorbilder. Von “Poltergeist” über “Bis das Blut gefriert” und “Children shouldn’t play with Dead Things” reicht das Spektrum an gekonnter Kolportage, die einem Mendez mit seinen “Gravedancers” vorsetzt. Auf der Beerdigung eines Freundes treffen sich die alten College-Kumpel Harris (Dominic Purcell sieht aus wie das muskulöse Stunt-Double von Steve Carell), Kira (Josie Maran) und Sid (Marcus Thomas) wieder. Um die wilde Zeit von einst nochmal aufleben zu lassen, wird im Post-Begräbnis-Rausch vom Leichenschmaus beschlossen, abends auf dem Friedhof nochmal so richtig die Schwarte krachen zu lassen. Und zwar direkt auf ein paar Gräbern. Das macht die Geister der dort Verstorbenen so richtig sauer, was sich fortan in eskalierenden Geistererscheinungen bei den Partymäusen rächt. Zu allem Unglück finden die schon bald gerufenen Geister-Experten der lokalen Universität (Tchéky Karyo und Megahn Perry) heraus, dass es sich um besonders heikle Gräber handelt, auf denen die College-Freunde gesteppt haben. Mit einem kindlichen Pyromanen, einer Axtmörderin und einem professionellen Folterknecht werden alle Beteiligten viel Spaß bekommen. Obwohl die Hintergrundgeschichten der Geister fabelhaften Anlass zu schicken Erlösungsszenarien geben könnten, lässt Mike Mendez alles in bekannten Fahrwassern verlaufen. Das erste Drittel des Films - bis zum Eintreffen der Geisterjäger - ist schließlich derart dröge, dass einem der Aus-Knopf an der Fernbedienung immer sympathischer erscheint. Sobald jedoch die Karten gemischt sind und die Geister richtig in Aktion treten, kommen die “Gravedancers” etwas in Fahrt. Schauspielerisch bleibt der Film allerdings genauso tot wie seine rachsüchtigen Geister. Die einzige Ausnahme ist Tchéky Karyo, der dem paranormalen Wissenschaftler wenigstens etwas amüsantes Leben einhaucht. Eine halbwegs mulmige Atmosphäre und ein wirklich toller Einfall, seine Protagonisten in ein Haus einzusperren, bleiben ansonsten die einzigen Pluspunkte dieses eher faden Begegnung der dritten Art.

BILD

Gravedancers, The

Der anamorphe Widescreen-Transfer (1.85:1) basiert auf einer guten Vorlage, die gänzlich frei von Altersspuren oder Verunreinigungen ist. Schärfe und Kontrast sind gut, aber konnten besser sein. Insgesamt wirkt der Transfer etwas dunkel und leicht matt. Zudem ist der Look des Films sehr videoartig. Dies zeigt sich auch in den Farben, die ein wenig lebloser wirken als üblich. Dies könnte aber auch als Stilmittel des Films gewertet werden. Der Schwarzlevel ist tief aber trotzdem detailreich. Obwohl es sehr viele dunkle Szenen im Film gibt, werden jedoch keine Details verschluckt. Die Kompression ist solide und hält das Bild stabil. Artefakte oder Hintergrundrauschen treten nicht auf. Gut.

TON

Gravedancers, The

Ganz im Sinne klassischer Spukhausfilme wird die DD5.1-Tonspur auf Deutsch und Englisch gut ausgereizt. Es gibt zahlreiche Knarz- und Ächz-Effekte, die gut in die Surroundkanäle gelegt wurden. Auch die üblichen Schreckmomente wurden wohl abgestimmt und verfehlen ihre Wirkung nicht. Die Dialoge sitzen fest im Centerkanal und sind immer gut verständlich. Ein treffsicherer Surroundtrack, der dem Film zusätzlich eine gute akustische Atmosphäre verleiht.

EXTRAS

Als Extras gibt es ein recht informatives wie kurzes (13 Min.) “Making of” in dem alle Schauspieler, der Produzent, der Kameramann und Regisseur Mike Mendez kompakt wie amüsant über den Ursprung des Projekts und (jedem seine persönliche) Erfahrung beim Dreh erzählen.
Das “Making of the Ghosts” ist ebenfalls 13 Minuten lang und besteht aus einem kontinuierlichen Kommentar von Mike Mendez. Darunter sind verschiedene Behind-the-Scenes Aufnahmen der Special Make-Up-Effekte und Design-Entwürfe der Geister geschnitten, die den Entwicklungsprozess erklären. Schön und wieder einmal kompakt.
Die geschnittenen Szenen zeigen 12 Minuten an verlängerten Szenen und erweiterten Szenen, die aber nicht grundlos geschnitten oder gekürzt wurden. Spannendes oder Wichtiges gibt’s hier nicht zu entdecken.
Zum Abschluss ist auch noch ein Trailer vorhanden.

FAZIT

Auch mit “The Gravedancers” bekleckert sich Mike Mendez nicht mit Ruhm. Dennoch liefert er eine solide aber letzlich enttäuschende Geister(haus)-Geschichte ab. Hier wurde Potential verschenkt. Für Genrefans ein Gelegenheits-Guck. Technisch ist die Scheibe auf guten Niveau und liefert einige Standard-Extras mit.



Kay Pinno