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REVIEWS



Road to Perdition   

Road to Perdition
    
Original: Road to Perdition   (USA, 2002)
Laufzeit: 112 Minuten (PAL)
Studio: Twentieth Century Fox
Regie: Sam Mendes
Darsteller: Tom Hanks, Paul Newman, Jude Law, Jennifer Jason Leigh, Daniel Craig u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Extras: Kommentar, Making of, geschn. Szenen u.m.
Preis: ca. 25 €
Wertung: 1 / 2+/ 2- (Bild/Ton/Extras)


"Wir kommen alle in die Hölle!"

Gangsterboss John Rooney (Paul Newman) hält sich und seine Handlanger für verdammt. Zu seinen gewaltätigen Schergen zählt auch Michael Sullivan (Tom Hanks), den Rooney als Straßenjungen aufgesammelt und zu einem ehrbaren Verbrecher gemacht hat. Sullivan hält seine Arbeit vor seinen Kindern geheim, während seine Frau versucht, die Normalität aufrecht zu erhalten. Eines Abends schmuggelt sich jedoch sein ältester Sohn, Michael Jr., in seinen Wagen, um herauszufinden was sein Dad wirklich treibt. So wird er Zeuge einer hässlichen Exekution bei der John Rooneys Sohn Connor den Finger am Abzug hatte. Als der Junge schließlich entdeckt wird, kommen Michael Sullivan Zweifel an seinem Job. Schlimmer noch: er und seine Familie werden als Gefahr für die Organisation eingestuft. Nachdem auch bei ihm Zuhause ein Killerkommando anklopfte, begibt sich Sullivan samt seinem Sproß auf einen finsteren Rachefeldzug, von dem es keine Rückkehr mehr geben kann. Großartig fotografiert (Oscar für den inzwschen verstorbenen Kameramann Conrad L. Hall) erzählt “Road to Perdition” sowohl eine klassiche Gangstergeschichte als auch ein “Familiendrama” über Väter und Söhne. Minimalistisch in ihren Gesten schaffen besonders Paul Newman und Jude Law als kranker Auftragskiller eine unangenehme Atmosphäre. Auch Tom Hanks gibt sich als ausgebrannter Gangster alle Mühe geknickt in die Kamera zu stieren. Trotz großer Bedeutung hinter einzelnen Bildern verlangt Sam Mendes seinem Publikum inhaltlich aber nicht viel ab. “Road to Perdition” ist eben kein wirklich großer dafür aber ein sehr gut inszenierter Film geworden.

BILD

Road to Perdition

Wie es sich für einen Film mit einem Oscar für die beste Kameraarbeit gehört, hat Fox mit “Road to Perdition” ganze Arbeit geleistet. Die Vorlage ist in exzellentem Zustand und zeigt keine Spuren von Verunreinigungen oder Altersschwäche. Nur einige wenige Bildpunkte lassen hier und da mal bei sehr genauer Betrachtung blicken. Bei normaler Betrachtung fallen sie nicht auf. Die Schärfe ist außergewöhnlich gut und lässt auch kleine Details in den zumeist recht dunklen Zimmern deutlich hervortreten. Zudem wird der geschickte Einsatz von bewussten Unschärfen im Film betont. Um etwas über die Farben zu sagen, muss erstmal der Schwarzlevel erwähnt werden. Da “Road to Perdition” sehr viel mit dunklen Farbtönen herumspielt, hat man sich damit anscheinend besonders viel Mühe gegeben. Der Schwarzlevel ist wirklich absolut Schwarz und bietet eine unglaubliche Palette an Abstufungen mit sich. Dies ist für die zahlreichen dunklen grauen und braunen Dekors sowie für die ebenfalls fast außschließlich düster gekleideten Menschen vor der Kamera ein echter Gewinn. Nur in vereinzelten Szenen fällt dadurch richtig auf, wie gut die Farben des Films getroffen sind. In der Nachtclub-Szene kommen z.B. die kräftigen blauen und roten Lichteinflüsse richtig gut zur Geltung. Die Kompression sorgt für ein stabiles Bild ohne Artefakte. Hervorragend.

TON

Road to Perdition

Wieder einmal zeigt es sich, dass ein Soundtrack mit einer ordentlichen Abmischung auch ohne bombastische Knalleffekte auskommen kann. Neben der gelungenen musikalischen Betonung der Szenen,strotzt der DD5.1-Track von “Road to Perdition” von gelungenen atmosphärischen Elementen. Der Raum mit den Beerdigungsgästen füllt die Surroundkanäle mit deutlichem Geschwafel, während die Straßenszenerie von Chicago auch sehr lebendig wirkt. Außer ein paar Schusswechseln gibt es allerdings kaum echte direktionale Momente im Soundtrack. Die Dialoge sind gut verständlich und die Abmischung verhindert hässliche Überlappungen. Trotz seichter Frontlastigkeit macht der Track seine Arbeit kompromisslos gut wie Michael Sullivan.

EXTRAS

Auch dieser Sam Mendes Film ist mit einem laufenden Audiokommentar des Regisseurs ausgestattet. Sehr enthusiastisch wie intellektuell gibt Mendes einen guten Überblick über Ideen und Konzepte, die er von der “Graphic Novel” (=aufwendiges Comic) übernommen oder verändert hat. Gleichzeitig gibt es auch genug Hintergrundinformationen zu den Dreharbeiten und der minutiös gestalteten Ausstattung. Im knapp 25 minütigen “Making of” bekommt man davon aber sehr wenig mit. Zwar ist die Dokumentation keine komplette PR-Vorstellung, aber bleibt insgesamt ziemlich oberflächlich. Zahlreiche Filmausschnitte und das nervige Wiederholen der Story wird ziemlich in die Länge gezogen. Behind the Scenes Aufnahmen gibt es nur wenige. Richtig weh tut diese Doku nicht, aber relativ überflüssig ist sie trotzdem. Elf geschnitte Szenen geben einen weiteren Einblick in das Universum von “Road to Perdition”. Hier gibt es einige interessante Ergänzungen und vor allem Al Capone zu sehen. Die Szenen sind in anamorphen Widescreen und bester Qualität auf die Scheibe gepresst worden. Zusätzlich gibt eine Fotogalerie, eine Werbung für die Soundtrack-CD und relativ ausführliche Produktionsnotizen, die sich über 24 Bildschirme ziehen. Ein Trailer zu “Road to Perdition fehlt leider.

FAZIT

Auch wenn “Road to Perdition” sicherlich von mancher Kritik überbewertet wurde, ist der Film ein gutes Zeugnis, wie man eine “Graphic Novel” verfilmen sollte. Mit richtig guten Bildern führt der Film in eine düstere Gangsterwelt, aus der es kein Entrinnen gibt. Die Fox DVD bietet zudem eine saubere Qualität und einen guten Audiokommentar. Empfohlen.



Kay Pinno