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REVIEWS



Star Trek 2 - Der Zorn des Khan   

Star Trek 2 - Der Zorn des Khan
    
Original: Star Trek 2 - The Wrath of Khan   (USA, 1982)
Laufzeit: 112 Minuten (PAL)
Studio: Paramount
Regie: Nicholas Meyer
Darsteller: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelly, Ricardo Montalban u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD 5.1 Englisch DS Deutsch
Untertitel: Deutsch, Englisch, NL, Tr u.m.
Extras: Kommentar, Making of, u.v.m.
Preis: ca. 25 €
Wertung: 2-/ 3 / 1- (Bild/Ton/Extras)


"Er ist tot, Jim!"

Nach dem etwas ruppigen aber optisch üppigen Kinostart des Phänomen "Star Trek" konnte eine Fortsetzung nicht fern sein. Doch irgendwie war die beteiligte Crew nicht sonderlich zuversichtlich. Besonders Leonard Nimoy besser bekannt als Mr. Spock hatte absolut keinen Bock mehr auf spacige Ausflüge in Spitzohren. Sein Ultimatum stand fest: “Wenn ich nochmal mitmache, dann soll Spock sterben!” Harte Worte, die besonders die Trekkie-Welt in Angst und Schrecken versetzten. Das Schicksal fand jedoch eine unerwartete Lösung für das Problem: einen jungen Regisseur, der von Star Trek ungefähr soviel Ahnung hatte wie ein Klingone vom Frieden schließen! Nicholas Meyer sollte in Zusammenarbeit mit Produzent Harve Bennett das ultimative Star Trek Abenteuer schaffen. Nachdem “Star Trek - The Motion Picture” die Crew der Enterprise zwar physisch auf der großen Leinwand wiedervereinte, fehlte der pompösen Materialschlacht aber einfach die Seele der Serie. Dieses Problem löste Harve Bennett schon damit, dass er sich entschloss, thematisch an eine alte Star Trek Folge mit dem Namen “Star Seed” anzuknüpfen. So unbedarft wie sich Regisseur Meyer anschließend an das Star Trek Universum annähern und es zu seinen Gunsten verändern konnte, hätte es wohl kaum ein eingefleischter Liebhaber der Serie geschafft. Ganz konzentriert auf das leitende Dreieck der Enterprise in Form von Kirk, Spock und “Pille” laufen alle Schauspieler zur Höchstform auf. Besonders Ricardo Montalban, der seine Rolle als zorniger Khan aus der Serie selbst wieder aufnimmt, kann die Zuschauer im Sturm begeistern. Die Geschichte um einen Rache-besessenen Wahnsinnigen im Stile Kapitän Ahabs und die entsetzliche Terraform-Waffe Genesis bleibt einfach zeitlos. Wenngleich die damals phänomenalen Effekte ein wenig angestaubt wirken, lenkt der packende Plot immer wieder von kleinen visuellen Patzern ab. Paramount präsentiert auf der DVD ähnlich dem ersten "Star Trek"-Film eine Director’s Edition, die in diesem Fall knapp drei Minuten Material aus der TV-Fassung beinhaltet. Die wichtigste Ergänzung bezieht sich auf die Rolle des sprechenden Bordstatisten Midshipman Peter Preston: In dieser Fassung stellt sich heraus, dass er der Neffe von Chefingenieur Scotty ist. Dies erklärt einige Reaktionen von Kirk und Scotty im späteren Verlauf des Films wesentlich besser.

BILD

Star Trek 2 - Der Zorn des Khan

Das anamorphe Widescreenbild der neuen Director’s Edition zeigt sich verhältnismäßig von seiner besten Seite für einen 20 Jahre alten Film. Ähnlich der Special Edition von “Star Trek - The Motion Picture” ist die Qualität der Vorlage nicht im brilliantesten Zustand. Mit einigem Rauschen versehen hat sich Paramount gegen einen exzessiven Filtereinsatz entschieden. Dies kommt wenigstens der Schärfe zu Gute. Die ist zwar auch nicht immer auf der Höhe aber kann durchaus überzeugen. Objekte und Personen im Hintergrund leiden jedoch an schwammigen Konturen. Der große Pluspunkt sind die warmen und lebendigen Farben, die der Film zu bieten hat. Hier strahlt einem alles entgegen und hebt den Gesamteindruck des Bildes um einiges. Der Schwarzlevel ist tief und hat keine milchigen Momente. Die Kompression meldet sich dankbarerweise auch nicht zu Wort. Wie gut der Abzug vom Original trotzdem geraten ist zeigen einige Effekteshots, die eindeutig als Mattepaintings entlarvt werden können sowie die Matte-Umrandungen von Objekten im All wie bei der Forschungsstation “Regula One”. Gut.

TON

Star Trek 2 - Der Zorn des Khan

Nur für die englische Tonspur wurde ein neuer DD5.1 Upmix ins Leben gerufen. Der leistet allerdings kaum mehr Arbeit als der normale deutsche Surroundton. Die eigentliche Action bleibt ziemlich auf der Frontstage isoliert. Nur die Musik von James Horner findet ihren Weg in die Surroundkanäle. Vereinzelte ambiente Effekte drängen sich hier und da mal dazwischen aber können nur wenig ausrichten. Bei der englischen Fassung fällt die schlechte Qualität der Dialoge auf. Oft sehr muffelig und verrauscht muss man seine Ohren richtig anstrengen um Kirk und Co. deutlich zu verstehen. Dabei kann die deutsche Fassung allerdings gut auftrumpfen. Völlig sauber lassen sich alle Dialoge klar aus dem Center vernehmen. Die Abmischung zwischen Sound, Musik und Dialogen ist überall gut gelungen, so dass keine Elemente überlagert werden.

EXTRAS

Der Audiokommentar von Regisseur Nicholas Meyer bietet eine seltsame Mischung aus persönlicher Regie-Philosophie, Dreh-Erinnerung und analytischer Betrachtung des Phänomen von “Star Trek II”, das die Serie auch im Kino wieder auf den richtigen Kurs brachte. Mit nur wenigen kleinen Pausen versehen bietet der Track eigentlich weniger Informationen als man erwarten könnte. Meyer veranstaltet oftmals eine kleine Personality Show, bei der er sein Handling mit der Materie Star Trek erläutert. Trotzdem findet er auch Zeit für einige nette Anekdoten. Trekkies werden sicherlich den Textkommentar von Star Trek Experte Michael Okuda wesentlich befriedigender finden. Hier wird jedes noch so kleine Detail des Films besprochen. Wie schon auf der DVD “Star Trek - The Motion Picture” gibt es auch für Hardcore-Trekkies noch etwas zu lernen. Auf der zweiten DVD lassen sich zudem noch fünf weitere Dokumentationen finden: “Captain’s Log”, “Designing Khan” und “Visuelle Effekte” (zusammen ca. 70 Minuten) beschäftigen sich mit der Entstehung und Produktion von “Star Trek II”, bei dem von ILM auch zum ersten Mal Computereffekte eingesetzt wurden. Hier gibt es neue Interviews mit Harve Bennet, Nicholas Meyer, William Shatner und Leonard Nimoy zu sehen. Inhaltlich werden hier auch kleinste Details ausgeplaudert, die nichts mit einer Werbeveranstaltung im Sinne einer EPK zu tun haben. Ein Glück! Für die Fans gibt es auch noch eine Sektion mit den Original-Interviews der Besetzung zum Kinostart des Films: Hier kommt auch der schon verstorbene DeForest “Pille” Kelly zu Wort. Diese Sektion wird durch einige wirklich lustige Setbilder beschlossen. Nicht verpassen. Der Titel “Das Star-Trek Universum” ist bei der letzten Dokumentation ein wenig irreführend: Hier dürfen zwei professionelle Super-Trekkies ihr Wissen zum Besten geben, dass selbst Liebhaber der Serie in arge Zweifel über ihren Zeitvertreib treiben dürfte. Wirklich nur für hartgesottene Fans zu empfehlen. Ein Storyboard-Archiv und der Trailer gibt es auch noch zu bewundern.

FAZIT

Paramount darf weiter mit seinem Star Trek Franchise die DVD-Welt in Staunen versetzen: “Star Trek II - Der Zorn des Khan” bietet eine geringfügig längere Fassung des Films in der bestmöglichen Qualität. Die Fülle an Extras macht die Doppelscheibe selbst für Trek-Skeptiker zum “No-Brainer”. Pflichtkauf!!!!



Kay Pinno