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REVIEWS



Star Trek 7 - Treffen der Generationen   

Star Trek 7 - Treffen der Generationen
    
Original: Star Trek 7 - Generations   (USA, 1994)
Laufzeit: 113 Minuten (PAL)
Studio: Paramount
Regie: Rick Berman
Darsteller: Patrick Stewart, Jonathan Frakes, William Shatner, James Doohan, Walter Koenig u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS Deutsch DD 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, NL, Tr u.m.
Extras: Kommentar, Dokus u.v.m.
Preis: ca. 24 €
Wertung: 3+/ 2+/ 2+ (Bild/Ton/Extras)


"Bringen Sie uns raus!"

Zum letzten Mal darf Captain Kirk in diesem “Star Trek”-Kapitel diese magischen Worte als Befehl an die Crew einer neuen Enterprise geben. Abgelöst wird dies durch das schneidige “ENERGIE!” des glatzigen Jean Luc Picard (Patrick Stewart), dem doppelbödigen Moral- und Disziplinfaschisten, der über 70 Jahre später an das Ruder des Raumschiff Enterprise befördert wird. Dass diese beiden Starfleet-Titanen tatsächlich aufeinanderprallen ist einem intergalaktischen Phänomen namens Nexus zu verdanken. Dieses Energieband donnert unbehelligt von einem bis zum anderen Ende der Galaxis und transportiert Wesen, die sein Feld geraten, an einen paradiesischen Ort, an dem die Zeit nicht existiert. Um wieder dorthin zu gelangen, bringt der ruchlose Dr. Soran (Malcolm McDowell) ganze Sonnensysteme in Gefahr. Ein klarer Fall für Picard und seine Mannen, die den Weltenzerstörer dingfest machen wollen. Doch auch eine Bande Klingonen ist an Sorans Arbeit interessiert, da sie natürlich eine mächtige Waffe für die kriegerischen Außerirdischen darstellt. Leider wächst in “Generations” nicht das zusammen, was eigentlich auch gar nicht zusammen gehört. Star Trek Nr. 7 ist eindeutig ein “Next Generation”-Vehikel, dass seiner großen Crew aber letztlich zu wenig Platz einräumt. Auch wenn Picard mal so etwas wie Emotionalität vorgaukelt (Die Heul-Szene wirkt auch heute noch lächerlich und holperig!!!) und Brent Spiners Data tatsächlich amüsante Emotionen bekommt, bleibt das zu bestehende Abenteuer eher zweitklassig. Besonders das Finale im und um den Nexus herum ist derart konstruiert und einfach gnadenlos hirnrissig, dass die berüchtigte “Dallas”-Wiederauferstehung von Bobby Ewing dagegen wie ein ausgeklügelter Geniestreich wirkt. Eine derart dreiste Einfallslosigkeit und Beliebigkeit sucht schon seinesgleichen. Dennoch hat das “Treffen der Generationen” ein solides Unterhaltungspotential und einige hübsche visuelle Effekte zu bieten. Einen würdigen Abgang für die Legende von Captain Kirk gibt’s hier aber leider nicht.

BILD

Star Trek 7 - Treffen der Generationen

Ebenso wie der Film wirkt der anamorphe Transfer (2.35:1) ein wenig verunglückt. Wenngleich die Vorlage in einem guten Zustand ist und nur winzigste Partikel sich manchmal blicken lassen, sieht das Bild wie von einem NTSC-Master hochgerechnet aus. Deutliches Zeilenflimmern lässt sich ein vielen Szenen erkennen, die zudem an einigen Stellen auch noch etwas verrauscht wirken. Schärfe und Kontrast leiden deshalb sporadisch darunter. Insgesamt bleibt der Eindruck dabei aber hinter den Erwartungen zurück. Die Farben sind dagegen äußerst kräftig und sorgen für einen hübsch futuristischen Look. Der Schwarzlevel ist sehr tief aber noch genügend detailreich, wobei einzelne Szenen trotzdem etwas milchig wirken. Die Kompression verhindert gerade noch schlimmere Ausrutscher. Für einen “Star Trek”-Transfer jüngeren Datums eher enttäuschend.

TON

Star Trek 7 - Treffen der Generationen

Wo das Bild patzt, wurde der Ton wenigstens voll aufgedreht. Erstmalig ist auf einem “Star Trek”-Titel ein deutscher DTS-Ton vorhanden. Die Abmischung ist dabei hervorragend gelungen und liefert ein ausgewogenes Spektrum an Effekten und Musikaussteuerung. Selbst kleinere Geräusche werden sauber und gezielt reproduziert. Dabei wurde auch auf den “Knalleffekt” des Tiefbass geachtet. Da wird die Räumlichkeit deutlich spürbar. Phaser-Geräusche bahnen sich ihren Weg spürbar aus verschiedenen Ecken ihren Weg durch den Raum. Dazwischen fädelt sich immer wieder sauber die voluminöse Musik von Dennis McCarthy ein. Die Dialoge bleiben zudem immer deutlich verständlich und integrieren sich sauber in die restliche Klangkulisse. Im Vergleich können die DD5.1 Tracks da nicht ganz mithalten. Da fehlt es einfach an Punch!

EXTRAS

Auf der ersten Filmdisc befindet sich neben dem für die Star Trek Special Editions obligatorischem wie ausführlichem Text-Kommentar der Experten Michael und Denise Okuda ein Audiokommentar mit den Drehbuch-Autoren Brannon Braga und Ron Moore. Beide sind schon im Vorfeld von “Generations” Veteranen im “Next Generation”-Universum gewesen, wenngleich - wie selbst zugeben - ihnen die Erfahrung für einen Kinofilm fehlt. Dementsprechend sind Braga und Moore sehr offen in der Diskussion um die Schwachpunkte und Schwierigkeiten ihres Star Trek Films. Aufgrund ihrer Set-fernen Tätigkeit haben sie nur wenig Anekdoten von der direkten Produktion zu berichten. Denoch gibt es einige herrliche Berichte über verschiedene Meetings mit dem Regisseur, Produzenten und natürlich Captain Kirk. Ein sehr gelungener Track, der besonders Fans der Serie ordentlich Stoff zur inhaltlichen Diskussion des Films bietet.

Auf der zweiten Scheibe des Sets befinden sich wie üblich die verschiedenen Dokumentation. Im Bereich “Produktion” ist “Die Vereinigung zweier Legenden” ist ein ausführliches “Making of” (ca. 25 Minuten), das geschickt einige PR-Clips mit On-Set-Interviews und Behind the Scenes Aufnahmen verbindet. Trotzdem bleibt am Ende ein etwas hohles Gefühl zurück. Zwar darf die “Next Generation”-Crew ihre Gedanken übder die Serie und ihren ersten Film äußern, aber dennoch bleibt zu wenig Substanz zurück. Für Technik-Fans gibt’s deshalb zwei weitere Featurettes: “Stellare Kartographie” (9 Min.) schaut hinter die Entwicklung des virtuellen Kartenraums und “Fremde, neue Welten” (22 Min.) beschäftigt sich ganz mit der Inszenierung des Finalkampfs zwischen Kirk und Soran. Hier kommt Shatner auch mal etwas freier zu Wort und liefert einen interessanten Einblick in seine Arbeitsweise. In den Kapiteln “Visuelle Effekte” und “Rekonstruktion der Szenen” kommen schließlich Effekte-Fans auf ihre Kosten. (SPOILER) Von der Zerstörung der Enterprise bis zur Entstehung des Energiebandes werden alle Geheimnisse über Modell-Aufnahmen und Digitaleffekte mit Behind-The-Scenes Aufnahmen, Multi-Angle Features und Kommentaren beleuchtet (SPOILER-ENDE). Die “Deleted Scenes” bestehen aus einem alternativen Anfang, der Kirk bei einem Sky-Dive aus dem Weltraum zeigt, zwei unnötig verlängerten Szenen (Whorfs Beförderung und Picard bei seiner Familie) und dem berüchtigten alternativen Ende. In diesem Finale hauen sich Kirk und Soran deutlich mehr auf die Glocke und die Auflösung des Konflikts ist ebenfalls etwas anders ausgefallen. Alle Szenen liegen in etwas dürftiger Qualität (Widescreen (4:3), teilweise mit Timecode) vor und sind teilweise Video-kommentiert. Das “Star Trek Universum” liefert wieder einmal den überraschensten Einblick hinter die Kulissen der Serie: in “Tribute to Matt Jeffries” wird der Mann, der den ultimativen Look von “Star Trek” definierte, vorgestellt. Besonders spannend sind hier Aufnahmen der Original-Zeichnungen und Modelle von Jeffries, die Fans sicherlich hysterisch zum kichern bringen werden. “Die Linie der Enterprise” schlägt eine Verbindung zwischen dem Phänomen “Star Trek” und den irdischen Vor- und Nachläufer der “Enterprise”. “Captain Picards Familienalbum” enthüllt die Entstehung der Requisite und was sich wirklich in dem Buch befand! Gil Hibben erzählt schließlich in “Erschaffung von Waffen des 24. Jahrhunderts” über seine Arbeit als Waffendesigner für klingonische Klingen. Die Archive beinhalten zudem noch eine extensive Bildergalerie und Storyboards zu drei Szenen des Films. Kino-Trailer zum “Treffen der Generationen” fehlen leider.

FAZIT

Auch wenn der Staffelstab in “Treffen der Generationen” nicht wirklich sauber übergeben wird, hält das Weltraumabenteuer der neuen Enterprise-Crew immer noch ein gewisses Unterhaltungsniveau. Die üppige Ausstattung des 2-er Disc Set von Paramount ist äußerst zufriedenstellend, wenngleich die Bildqualität des Films hinter den Erwartungen zurückbleibt. Dass dürfte Fans aber kaum vom Kauf abhalten.



Kay Pinno