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REVIEWS



Star Trek 10 - Nemesis SE   

Star Trek 10 - Nemesis SE
    
Original: Star Trek 10 - Nemesis   (USA, 2002)
Laufzeit: 112 Minuten (PAL)
Studio: Paramount
Regie: Stuart Baird
Darsteller: Patrick Steward, Jonathan Frakes, Brent Spiner, LeVar Burton, Michael Dorn u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS Deutsch DD 5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, NL, Tr u.m.
Extras: 2 Kommentare, Making of, u.v.m.
Preis: ca. 20 €
Wertung: 1-/ 1 / 1 (Bild/Ton/Extras)


"Khaaaaaan!!!!!"

Mit diesem Aufschrei entrüstete sich einst Admiral James T. Kirk nicht über den deutschen National-Torhüter sondern über seinen genetisch aufgemotzten Erzfeind Khan (Ricardo Montalban). Das Duell zwischen den beiden Anführern glänzte durch seine emotionale Dynamik und fiese Kompromisslosigkeit. Kahn war eben richtig böse und Kirk wurde deswegen richtig sauer. Als Klon des einzigartigen zweiten Teils der Star Trek Saga funktioniert deshalb “Star Trek Nemesis” ziemlich gut. Ein Umsturz im Romulanischen Reich ruft die Enterprise-Crew auf den Plan. Der neue romulanische Oberbefehlshaber Shinzon (Tom Hardy) möchte mit der Förderation endlich Frieden schließen. Doch hinter dieser verlockenden Offerte verbirgt sich natürlich ein fieses Komplott, bei dem Captain Picard (Patrick Steward) eine wichtige Rolle spielt. Shinzon entpuppt sich nämlich als exakter wenngleich jüngerer Klon des Sternenflotten Kapitäns. Vordergründig glänzt “Star Trek Nemesis” mit einer gut gelaunten Enterprise-Crew und einem interessanten Doppelgänger-Phänomen. Sowohl Picard als auch Data begegnen einem anderen “Ich” und müssen sich dadurch mit einer bisher unberührten Seite von sich selbst auseinandersetzen. Die Gespräche zwischen Shinzon und Picard sind die Höhepunkte des Films. Beide Picards sind neugierig aufeinander und wollen mehr über sich erfahren. Doch die Interpretationen der gegensätzlichen Zwillinge gehen auseinander. Der Rahmen für dieses interessante Motiv hält allerdings kaum einem Photonentorpedo stand. Warum Shinzon schließlich zum Angriff gegen die Enterprise und die Föderation bläst, bleibt einfach unbegründet (Ja, ja! Wir sind die Bösen und müssen alles plätten, um die Galaxis zu beherrschen. (Diabolisches Lachen)). Dafür hätte man sich mehr Szenen mit den Romulaner gewünscht, um die innere Dramatik des romulanischen Konflikts besser zu verdeutlichen. Ansonsten hat der Film eigentlich alles zu bieten, was man sich von einem Star Trek Film erhoffen kann: Dramatik, Action, Humor und eine Prise nachdenklicher Momente. Nachdem mageren “Aufstand” des letzten Trek-Films bringt “Nemesis” die Enterprise-Crew wieder auf den richtigen Kurs.

BILD

Star Trek 10 - Nemesis SE

Als neuster Eintrag in der Star Trek Serie kommt “Nemesis” mit einem sehr guten Transfer daher. Die Vorlage ist makellos und entblößt keine störenden Defekte oder Dreckspuren. Hochauflösend und sehr scharf sind auch kleine Details in den dunkleren Szenerien von Romulus zu erkennen. Die Farben sind alle frisch und kräftig, um nicht zu sagen außerirdisch gut. Der Schwarzlevel ist außerordentlich tief und sorgt für ein gutes Kontrastverhältnis. Nur auf den Planeten-Szenen an der Neutralen Zone, bei denen fleißig gefiltert wurde, sind die Kontraste viel zu harsch. Dies ist zwar auch so vorgesehen, aber die Weißtöne wirken auf der DVD außerordentlich gleißend. Da hätte ein bisschen weniger Kontrast auch geholfen. Der einzige Minuspunkt der alten Edition wurde hier gut bereinigt: die Kompression arbeitet diesmal sehr sauber und lässt keine Artefakte aufkommen. Nur ein winziges Zeilenflimmern ist noch in einigen Szenen zu beobachten, dass aber wohl nur dem aufmerksamsten Adlerauge auffallen dürfte.

TON

Star Trek 10 - Nemesis SE

Für die Special Edition wurde zusätzlich zum obligatorischen DD5.1 Track auch ein deutscher DTS-Track spendiert. Neben einem volleren Basseinsatz kann die DTS-Spur auch bei feineren Effekten wie dem “Giftregen” zu Beginn des Films eine höhere Auflösung im gesamten Soundfeld erreichen. Ansonsten bleibt das Urteil der alten Scheibe bestehen: beide Tonspuren ziehen alle Register eines guten Science Fiction Soundtracks. Die üblich großangelegte orchestrale Musik von Jerry Goldsmith verteilt sich über die gesamten Surroundkanäle. Dazu gesellen sich zahlreiche ambiente und kollosale Raumschiffeffekte. Mit tiefem Bass brummen die romulanischen Greifvögel über die Enterprise hinweg. Die Dialoge bleiben bei all der Aktivität trotzdem sauber und verständlich im Center verankert. Ohne technische Macken erfüllt dieser Track voll und ganz seine Anforderungen.

EXTRAS

Die neue Special Edition von “Star Trek Nemesis” legt in allen Bereichen nach, in denen die Erstauflage (Test hier) noch verbessert werden konnte. Neben dem schon auf der alten Scheibe vorhandenen, etwas schwachen Kommentar mit Regisseur Stuart Baird gibt es einen zweiten Kommentar mit Produzent Rick Berman, sowie den schmerzlich vermissten Infotrack der “Star Trek”-Spezialisten Okuda. Berman füllt auf dem zweiten Track tatsächlich sehr gut die Lücken aus, die Baird in seinem eher sachlichen Kommentar offen lässt. Sowohl übergreifende “Star Trek”-Zusammenhänge als auch eine gute Portion an Produktionsanekdoten bringt der Produzent bei seinem Vortrag mit ein. Leider ist aber auch seine Sprechweise ein wenig langsam und zurückhaltend, was ein wenig Durchhaltevermögen erfordert. Dennoch bekommt die Special Edition durch den zweiten Track erst den richtigen Pfiff. Der Text-Kommentar von Michael Okuda ist wie bei allen “Star Trek”-SEs ein sehr guter Quell an speziellem “Trekkie”-Lore und technischen Hintergrundinformationen, die selbst eingefleischten Fans immer noch etwas Neues zu bieten haben.

Auf der zweiten Scheibe befinden sich wie üblich der Hauptteil der Extras, die diesmal in bezug auf den Film wirklich nichts mehr ungeklärt lassen. Das alte “Making of” der Erstauflage wurde durch ein sechsteilige Dokumentation (ca. 64 Min.) ersetzt, die diesmal sehr persönlich geraten ist. Alle Schauspieler schwärmen davon, letztlich doch noch einmal für einen “Star Trek”-Film zusammengekommen zu sein und wie eine Familie das Großereignis vor und hinter der Kamera zu feiern. Trotzdem legt die Dokumentation einen Schwerpunkt auf die interessanten Interpretationen des Films seitens der Schauspieler und des Regisseurs. Die wichtigen Produktionsaspekte wie visuelle Effekte, Storyboards und Bauten werden aber auch nicht vergessen. Besonders interessant ist auch ein siebenminütiger Screentest mit dem wirklich brillanten Shinzon-Darsteller Tom Hardy und Patrick Steward. In dieser gemeinsamen Übung wird schon klar, warum sich die Produzenten für Hardy in der Rolle des komplexen Bösewichts entschlossen haben. In “Das Star Trek Universum” gibt’s 37 Minuten an Material zu sehen, dass eigentlich schon mit dem “Making of” beackert wurde. Die Schauspieler und der Regisseur lassen sich hier nochmals über ihre Erfahrung aus, den vermeintlich letzten “Trek”-Film zu machen. Besondere Beachtung findet hier allerdings das Drehbuch und einige besondere Storykniffe. Zusätzlich wird hier auch ausführlich über das Design der “Enterprise E” gesprochen. Interessanter wird’s wieder in der Abteilung “Das Romulanische Imperium” (ca. 53 Min.). Ausführlich wird hier nicht nur die “Trek”-Historie der Romulaner verfolgt, sondern ebenfalls die komplette Story- und Hintergrundentwicklung dieser außerirdischen Zivilisation verfolgt. Besondere Beachtung finden dabei natürlich auch die Hauptbösewichte aus “Star Trek Nemesis” und das neue Design der Romulaner. Dies ist ein wirklich gelungener Einblick in die “Star Trek”-Welt - ganz besonders für SciFi-Novizen. Trek-Fans können sich ebenfalls über noch mehr “Geschnittene Szenen” als auf der alten “Nemesis”-Scheibe freuen. Diesmal sind 13 Szenen mit einer Laufzeit von 27 Minuten (einschließlich kurzer Einführungen seitens Regisseur und Schauspieler) zu bestaunen. Alle Szenen sind eine gute Ergänzung, aber für die Hauptgeschichte des Films nicht wirklich von belang. In den Archieven sind schließlich noch drei Bildergalerien mit Storyboards, Fotos und Produktionszeichnungen zu bewundern. Im Gegensatz zur alten Disc wurden diesmal auch nicht die Kino-Trailer zu “Star Trek Nemesis” vergessen. Diese befinden sich logischerweise in der “Trailer”-Sektion.

FAZIT

Die neue Doppeldisc Special Edition von “Star Trek Nemesis” ist wirklich eine angenehme Verbesserung gegenüber der alten Single-Disc von 2003. Trek-Fans sind sich hier definitiv ein Upgrade schuldig. Und wer den Film bisher noch nicht besitzt, sollte jetzt unbedingt zuschlagen, da “Nemesis” in die Top Vier der Trek-Filme gehört. Empfohlen.



Kay Pinno