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REVIEWS



51st State, The   

51st State, The
    
Original: The 51st State   (USA, 2002)
Laufzeit: 90 Minuten (PAL)
Studio: Highlight
Regie: Ronny Yu
Darsteller: Samuel L. Jackson, Robert Carlyle, Emily Mortimer u.v.a.
Format: 1.78:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS Deutsch DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Interviews, Behind the Scenes u.m.
Preis: ca. 20 €
Wertung: 3+/ 1 / 4 (Bild/Ton/Extras)


"Ein Amerikaner rockt schottisch"

Ronny Yu, der Regisseur von Hongkong-Filmklassikern wie “Bride with white Hair” oder “Phantom Lover” hat mit “The 51st State” eine launige Gangster-Komödie gedreht. Im Zentrum der Handlung steht ein begnadeter amerikanischer Chemiker, der eine Wunderdroge entwickelt hat. Anstatt sie seinem Boss zu überlassen, sprengt er lieber das Labor in die Luft und macht sich auf nach Liverpool, um dort die Formel für sein Produkt meistbietend zu verkaufen. Da sein Chef bei der Explosion des Labors jedoch nicht ins Jenseits befördert wurde, hat er ein Problem, das ihn in Form der attraktiven Profikillerin Dakota jagt. Gemeinsam mit einem britischen Kleingangster, der ihn im Auftrag eines potentiellen Käufers vom Flughafen abgeholt hat, hetzt er durch ein zunehmend feindlicheres Liverpool seinem Traum vom Reichtum entgegen. Samuel L. Jackson spielt den Chemiker als ausgebufften Profi, der immer noch ein As im Ärmel hat, wenn er es braucht. Ausgezeichnet ist auch seine Kleidung. Den ganzen Film über läuft Jackson im Schottenrock (!) herum, was ihm einen recht eigenwilligen Charakter verpasst und ihn gespenstisch erscheinen lässt. Der Amerikaner kleidet sich mit der nationalen Textilikone des schottischen Nationalstolzes, um den Engländern eine kämpferische Überlegenheit zu signalisieren. Die symbolische Verbrüderung mit dem Volk der High- und Lowlands ist somit mehr, als nur ein modischer Gag. Neben dem aggressiven Individualismus erzählt sie uns auch von einem Spiel mit der optischen Realität, wirft die Frage auf, was hinter dem scheinbar Eindeutigen steckt. “The 51st State” enthüllt im Laufe der Handlung immer weitere Details aus dem Leben seiner Figuren. Vor allem Robert Carlyles Figur, die Jackson unfreiwillig durch Liverpool begleitet, gewinnt einige überraschende Züge hinzu. Ronny Yu inszeniert das Geschehen mit wunderbarem Tempo, lässt es nicht an guten Schießereien fehlen und beweist auch einen gemeinen Humor. So bekommt eine Bande von Rechtsradikalen, welche Jackson zur Herausgabe der Droge zwingen will, ein aggressives Abführmittel zu schlucken, das den gesamten Darmbereich verkrampft.

BILD

51st State, The

Die DVD fällt durch eine uneinheitliche Bildqualität auf. Immer wieder zeigen sich Hintergrundrauschen, Rauschmuster bei Schwenks oder Konturenflimmern. Das Problem besteht aber nicht durchgehend. Vielmehr werden Bilder von mittlerer Qualität durch Bilder von ordentlicher Qualität abgelöst. Kontrast und Bildschärfe sind ohnehin weitgehend in Ordnung. Dasselbe gilt für die Vorlage, an der es kaum etwas auszusetzen gibt.

TON

51st State, The

Die 5.1-Abmischung ist wirklich gelungen. Zum einen sind die Dialoge jederzeit verständlich, zum anderen gibt es in den Actionszenen einen feinen dynamischen Raumklang zu bestaunen. Vor allem in den Schießereien kommt das zur Geltung. Dabei fällt auf, dass der englische Ton bei den Einschussgeräuschen einen satteren Sound herüber bringt als die deutsche Spur, aber auch die ist noch im guten Bereich. Alles in allem eine sehr gute Tonqualität.

EXTRAS

Das Bonusmaterial ist sehr enttäuschend. Hinter den 35 Minuten, die das Cover ankündigt, verbergen sich unter anderem ca. 20 Minuten Interviewschnipsel. Dabei handelt es sich um original amerikanische Electronic Press Kits, die sogar noch den Vorspann EPK besitzen. Dementsprechend erzählen die Darsteller und der Regisseur die üblichen Promotionfloskeln. Der “Blick hinter die Kulissen” ist eine ganz nette B-Roll von 6 Minuten Länge und die “Stadtansichten Liverpools” sind mit 1 Minute so kurz, das man darauf problemlos verzichten kann. Das interessanteste Extra ist der 9minütige Kurzfilm “Stirb ganz langsam”, der mit dem Hauptfilm zwar überhaupt nichts zu tun hat, aber ganz nett ist.

FAZIT

Ronny Yus unterhaltsame Actionkomödie sollte man sich als Freund des Genres auf jeden Fall ansehen. “The 51st State” bietet eine runde Mischung aus grimmigem Humor, peppigen Actionszenen und wunderbaren Darstellern. Die DVD-Edition selbst bietet eine durchwachsene Qualität mit Stärken beim Ton und Schwächen bei Bild und Bonus-Material.



Stefan Dabrock