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REVIEWS



xXx   

xXx
    
Original: xXx   (USA, 2002)
Laufzeit: 119 Minuten (PAL)
Studio: Columbia Tristar
Regie: Rob Cohen
Darsteller: Vin Diesel, Asia Argento, Marton Csokas, Samuel L. Jackson u.v.a.
Format: 2.40:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
Extras: Kommentar, Deleted Scenes, Making of u.m.
Preis: ca. 25 €
Wertung: 3+/ 2-/ 1 (Bild/Ton/Extras)


"Geht doch nichts über frischen Pulverschnee!"

Die Vorspänne der James Bond-Filme sind Legende: Zur aufwendig gestylten Videoclip-Ästhetik räkeln sich sanfte Frauenkörper zu schmusiger Popmusik auf der Leinwand. Schon in dieser Abteilung zeigt “XXX” dem Bond-geprägtem Agentenfilmgenre den Stinkefinger: “Feuer frei!!!”, dröhnt Rammstein zu Beginn des Films von der Bühne eines Prager Nachtclubs, in dem ein gutaussehender Agent im klassischen Bondaufzug erschossen wird. Hinter dieser misslichen Tat steckt eine wilde Truppe mit dem Namen “Anarchy ‘99”, die mit ihrem Anführer Yorgi (Marton Csokas) nichts geringeres als den Zusammenbruch der Zivilisation plant. Anstatt weiterhin seine eigenen Leute zu verheizen, kommt NSA-Spezialagent Gibbons (Samuel L. Jackson) auf die Idee, Feuer mit Feuer zu bekämpfen: Die fähigsten Topspinner aus der Verbrecherkartei sollen jetzt für diesen Auftrag rekrutiert werden. Ganz oben auf dieser Fahndungsliste steht Extremsportler Xander Cage (Vin Diesel), der gerne mal einem Senator die Nobelkarosse klaut, um sich damit von einer Brücke zu stürzen. Nach einigen unfreiwilligen Tests wird der ewige Rebell schnell in Gibbons neues Agentenprogramm aufgenommen und auf die Spur von “Anarchy ‘99” gesetzt. Ab diesem Moment folgt “XXX” leider schon wieder dem klassischen Bond-Schema: eine undurchdringliche Festung muss infiltriert werden, um dem Superschurken auf die Schliche zu kommen. Dabei helfen das Super-Agenten-Girl (die wunderbare Asia Argento als “beauty and the bitch” in einer Person !) und ein etwas dusseliger Technikexperte. Der Oberfiesling weiß aber natürlich von vornherein über alles Bescheid. Was den tätowierten Topagenten wider Willen wirklich zu einem Gewinner macht sind die kleinen Unterschiede: So kommt es zwischen Triple X und seinem Gegner Yorgi zu einer kurzweiligen echten Freundschaft. Ein Mr. Bond hätte wohl nie mit Ernst Stavro Blofeld über gemeinsame Vorlieben für bestimmte Metal-Songs gequatscht. Zudem ist Vin Diesel einfach die Coolness pur. Ob im knappen Pelzmäntelchen ballernd oder auf dem Snowbord vor einer Schneelawine surfend - die Diesel-Power kommt beim Publikum richtig an. Und nach zwei Stunden Dauer-Adrenalinschub dürfte klar sein: Triple X will return.

BILD

xXx

Obwohl die anamorphe Vorlage (2.40:1) dieses Blockbusters kaum Zweifel am jungen Alter des Materials lässt, ist der eigentliche Transfer sehr wankelmütig. Das größte Problem ist der auffällig schwankende Schwarzlevel, der dunkle Szene oft sehr milchig und dünn aussehen lässt. Dabei lässt sich ebenfalls ein seichtes Bildrauschen in den dunklen Partien feststellen. Ansonsten sind die Farben kräftig und aber nur an wenigen Stellen etwas überbetont. Dies kommt dem etwas comichaften Look des Films zugute. Die Schärfe ist generell in Ordnung. Nur den verwascheneren Dunkelszenen wird das Bild etwas schwammiger. Die Kontraste sind insgesamt etwas zu harsch gewählt. In den sehr hellen Szenen werden die Konturen sehr überstrahlt. Die Kompression hält hässliche Artefakte fern. Gegen den sporadisch-grieseligen Eindruck in dunklen Szenen kann sie aber nichts ausrichten. Insgesamt ist der Transfer von “xXx” eher eine Enttäuschung. Bei einem neuen Blockbuster-Titel dürfte etwas mehr Sorgfalt erwartet werden.

TON

xXx

Auch der Dolby Digital 5.1 Ton kann nicht voll überzeugen. Trotz einer enormen Direktionalität von einzelnen Effekten (wie z.B. der Pfeilschuss zu Beginn des Films) verhagelt hier die unbeständige Abmischung der Komponenten. Die Dialoge sind zur restlichen Soundkulisse zu leise ausgesteuert. Dabei werden auch schon mal einzelne Dialoge ein wenig verschluckt. Die musikalischen Einsätze machen den Eindruck, als hätte der Tontechniker absichtlich den “Silent Mode” aktiviert. Rammstein’s “Feuer frei” kommt sehr dünn und reduziert an das Ohr des Zuschauers. Auch der orchestrale Score bleibt eher zurückhaltend. Einzig die Soundeffekte donnern laut und mit viel Bass durch alle Surroundkanäle. Daran hätte man die anderen Elemente einfach vernünftig anpassen sollen. So bleibt auch hier nur ein zwiespältiges Erlebnis übrig.

EXTRAS

Wie jeder gute Agentenfilm ist auch “xXx” mit einem Haufen an Xtras gesegnet. Wie auch schon bei der ersten Zusammenarbeit von Regisseur Rob Cohen und Vin Diesel in “The Fast and the Furious” hat sich Cohen Gedanken um die DVD gemacht. Der Audiokommentar von Cohen ist wieder einmal ein großartiger Ausflug in die Ideen hinter dem Film und vielen Produktionsanekdoten. Ohne Pause und mit viel Humor vermittelt Cohen mehr als eine Faktenansammlung sondern einen vollständigen Einblick in seine Welt von “xXx”. Ein absolutes Muss. Das 40-minütige “Making of” ist ein sehr persönliches Produktionstagebuch, das mehr von der Atmosphäre des Drehs vermittelt als zahlreiche lahme Interviews es je könnten. Auch wenn einige interessante Details dabei unter den Tisch fallen ist dieses “Making of” eine erfrischende Abwechslung zu den üblichen EPKs, die sich auf solchen Scheiben finden lassen. Drei Stück davon haben es aber trotzdem in die Extras Sektion geschafft. Zwischen 5 und 10 Minuten laufen “Die Fahrzeuge in xXx”, “Die Welt von xXx” und “Vin Diesel ist Xander Cage”. Hier gibt es PR-lastige Lobhudelei aber auch noch ein paar zusätzliche Infos aufzuschnappen. Insgesamt bleibt hier aber nichts Weltbewegendes hängen. In der “Visuelle Effekte”-Abteilung sind drei Effekteszenen (Berglawine, Snowboarder, Explosion der Berghütte) mit optionalem Kommentar des Effektsupervisors von Digital Domain zu sehen. Die kurzen Clips (jeweils ca. 1 Minute) werden in verschiedenen Stadien und mit unterschiedlich eingefügten Elementen gezeigt. Insgesamt sieben längere/alternative Szenen gibt es in bescheidener Videoqualität zu sehen. Hier handelt es sich wirklich nur um belanglose Kleinigkeiten, die dem Film nichts gebracht hätten. Amüsant ist auf jeden Fall der zuschaltbare Kommentar von Rob Cohen, den man sich auch hier nicht entgehen lassen sollte. Abschließend gibt es noch das Musikvideo “Adrenaline”, den Kinotrailer zu “xXx” und ein paar Filmographien.

FAZIT

Auch wenn “xXx” nicht ganz so viel Neuland betritt, wie gerne behauptet wird, bietet der Film zwei Stunden satte Popcorn-Unterhaltung. Die überraschend “schwache” Qualität des Bildes wird aber durch den reichen Segen an guten Extras ausgebügelt. Pflichtkauf für Actionfans. Ansonsten empfohlen.



Kay Pinno