Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die weitere Nutzung erklären Sie sich damit einverstanden. Mehr Informationen  
DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



Godzilla vs. Mechagodzilla 2   

Godzilla vs. Mechagodzilla 2
    
Original: Gojira tai Mekagojira   (Japan, 1993)
Laufzeit: 108 Minuten (PAL)
Studio: Marketing
Regie: Takao Okawara
Darsteller: Masahiro Takashima, Ryoko Sano, Megumi Odaka, u.v.a.
Format: 1.85:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch DS Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: Entstehung des Monsters 1, Making of, u.m.
Preis: ca. 20 Euro
Wertung: 3-/ 2-/ 3- (Bild/Ton/Extras)


"Ambivalente Monster"

Mit seiner 3-DVD-Godzilla-Box (“Godzilla vs. Mechagodzilla II”, “Godzilla vs. Spacegodzilla”, “Godzilla vs. Destroyah”) schließt das Label Marketing Film eine erste Lücke um die Abenteuer des sympathischen Riesenmonsters, indem es noch nie in Deutschland veröffentlichte Werke herausbringt. Im 1993 gedrehten “Godzilla vs. Mechagodzilla II” entdecken japanische Forscher auf einer Insel ein merkwürdig großes Ei. Sogleich taucht der Flugsaurier Rodan auf, um die Menschen daran zu hindern, das wertvolle Stück für Untersuchungen abzutransportieren. Doch bevor es richtig gefährlich wird entsteigt Godzilla dem Meer und attackiert Rodan. Während die beiden Giganten sich einen ordentlichen Kampf liefern, bringen die Menschen unbemerkt das Ei per Schiff von der Insel weg. Auf dem Festland schlüpft zur Überraschung aller ein kleiner Godzilla aus dem Ei. Sein großer Bruder befindet sich ebenfalls bereits auf dem Weg, um den Kleinen aus der Hand der Menschen zu befreien. Gleichzeitig versucht die G-Force, eine Einheit, die sich um die Bedrohung der Menschheit durch Godzilla kümmern soll, mit Hilfe einer neuen Superwaffe, dem Mechagodzilla II, gegen das Monster vorzugehen. Der Mechagodzilla II ist eine lebensgroße Nachbildung von Godzilla mit einem hitzebeständigen Schild gegen die gefährlichen Strahlen sowie einem Diamant ausgestattet, der die Strahlen bündeln und mit doppelter Energie zurückwerfen kann. Für Puristen wird es sicher ein Frevel sein, dass Godzilla nicht wie all die Jahre zuvor, radioaktive, grüne Strahlen ausstößt, sondern stattdessen rote. Hat man sich mit solchen Kleinigkeiten aber abgefunden kann man einen Film bewundern, der erstaunlich ambivalent mit der Zeichnung der Monster umgeht. Es gibt hier keine klare Grenze zwischen guten und bösen Kreaturen. Vielmehr erweist sich Godzilla, von der Menschheit hier als gefährlich eingestuft, lediglich als treusorgender Papi, der seinem Nachwuchs zu Hilfe kommt. Damit ist er weder echte Bedrohung noch eindeutig gut, sondern ein Wesen mit nachvollziehbaren Instinkten. Dieser ernste Ton paart sich mit einer zum Teil sehr verworrenen Geschichte, in der es nicht an wunderbar gefilmten Action-Sequenzen und faszinierenden technischen Einfällen auf Seiten der Menschen mangelt. Da die Effekte ebenfalls sehr gelungen sind, erweist sich “Godzilla vs. Mechagodzilla II” als würdiger Vertreter der Monsterfilmreihe, in dem ein berührend fürsorglicher Godzilla als Hauptdarsteller mit eigener Lebenswelt in Szene gesetzt wird. Lediglich das Telpathie-Medium Miki Saegusa kann auf menschlicher Seite in punkto Sympathie mit Godzilla mithalten.

BILD

Godzilla vs. Mechagodzilla 2

Weitgehend liefert die Marketing-DVD ein akzeptables Bild. Die Farben erstrahlen in stimmungsvollen Tönen. Die Schärfe lässt zwar ein bisschen zu wünschen übrig kommt aber noch in einen brauchbaren Bereich. Die Vorlagen sind bis auf einige wenige Bildpunkte in Ordnung. Problematisch bei den DVDs ist die Kompression. Über weite Strecken ist das Bild – vor allem in den Hintergründen - von einer ständigen Unruhe geprägt. Teilweise kommt es sogar zu deutlich sichtbaren Wacklern. Außerdem hat die DVD mit der Konturdarstellung zu kämpfen, so dass immer wieder Flimmern zu sehen ist. Während das in den Action-Sequenzen nicht auffällt, wirkt es sich auf die ruhigeren Szenen störend aus.

TON

Godzilla vs. Mechagodzilla 2

Die drei Tonformate auf der DVDs sind jeweils rauschfrei und gut verständlich. Während die zwei 2.0-Spuren in den Dialogen ohne große Patzer und in der Musikwiedergabe solide rüberkommen, ist der 5.1-Upmix deutlich voller geraten. Auch besitzt er eine bessere Raumwirkung sowie eine größere Dynamik, welche sich vor allem in den dramatischeren Szenen positiv auswirkt. Sehr bedauerlich ist, dass der japanische Originalton nicht enthalten ist. Dazu teilte Marketing-Film mit, das die Firma Toho aus Angst vor Re-Importen nach Japan nicht bereit war, den japanischen Ton zu lizenzieren. Während Marketing dafür also keine Schuld trifft gibt es bei der DVD (“Godzilla vs. Mechagodzilla II”) ein Menüproblem. Hier ist es nicht möglich den englischen Ton anzuwählen. Dies geht nur über das Setup-Menü des DVD-Players. Ein bedauerlicher Patzer, der aber nicht weiter ins Gewicht fällt. Wesentlich erstaunlicher ist, dass die eigentlich festeingestellten deutschen Untertitel beim englischen Ton auf der DVD bei einigen älteren Playern (z.B. Panasonic A-150) überhaupt nicht gelesen werden. Da hat man dann noch einmal Glück gehabt.

EXTRAS

Auf “Godzilla vs. Mechagodzilla II” fällt als einziges wirklich nennenswertes Extra eine 38-minütige “Dokumentation” über Die Entstehung von Musik und Film. In dem leider nur teilweise untertitelten Film sieht man zum einen Filmmusikkomponist Akira Ifukube mit seinem Orchester die Musik einspielen, während dazu der Film projiziert wird, zum anderen erhält man einen Einblick in einige der Trickaufnahmen. Der schöne Nebeneffekt des Ganzen ist, dass man auf diese Weise einen großen Teil der Filmmusik besitzt. Ansonsten gibt es noch einen Trailer, eine Slideshow, eine magere Texttafel zu Akira Ifukube und zu Rodan, einen etwas längeren und informativeren Text zur Geschichte von Godzilla (wird auf der DVD “Godzilla vs. Spacegodzilla” fortgesetzt) sowie zwei Werbetrailer zu den beiden anderen Godzilla-Filmen der Box.

FAZIT

Mit einem guten Ton und einem Bild, das sich knapp im befriedigenden Bereich behauptet, kann man als echter Godzilla-Fan, ohne Anspruch auf Original-Ton durchaus zugreifen. Da das Bonus-Material auf der DVD immerhin mit einem wirklich sehenswerten Film in Ordnung ist, kann man nur wünschen, dass die Firma den damit beschrittenen Weg weitergeht.



Stefan Dabrock