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REVIEWS



Fair Haired Child   

Fair Haired Child
    
Original: Fair Haired Child   (USA, 2005)
Laufzeit: 56 Minuten (PAL)
Studio: Splendid
Regie: William Malone
Darsteller: Lindsay Pulsipher, Lori Petty, Jesse Haddock, William Samples u.a.
Format: 1.78:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Extras: Behind the Scenes, Interviews, Biographie
Preis: ca. 15 €
Wertung: 2 / 2+/ 3 (Bild/Ton/Extras)


"Kellerkinder!"

Als Außenseiter hat man es an amerikanischen Schulen nicht leicht. Das bekommt auch Tara zu spüren, die an ihrer Penne anscheinend nicht mal einen einzigen Freund hat. Vom Pech und einem Entführer verfolgt, wird sie auf dem Heimweg auch noch ohne ersichtlichen Grund gekidnappt. Ihre Peiniger - ein anscheinend durchgeknalltes Paar von Musiklehrern (Ex-Tank-Girl Lori Petty und William Samples) - schmeißen sie in einen dunklen Keller, aus dem kein Entkommen möglich zu sein scheint. Doch Tara ist nicht allein in ihrem Gefängnis. Ein stummer Junge namens Johnny (Jesse Haddock) ist ebenfalls dort und hat auch keine Ahnung, wie er dort hingekommen ist. Eine seltsame Inschrift (“Beware the fair haired Child”) und eine blutverschmierte Badewanne lassen zudem ahnen, dass die beiden nicht allein im Keller sind. Regisseur William Malone hat schon vor Jahren für die “Freddy’s Nightmares”-TV-Serie und “Tales from the Crypt” Folgen produziert. Im Kino dürfte er jüngeren Zuschauern durch sein halbwegs solides Remake von “House on haunted Hill” noch im Gedächtnis sein. Mit Hilfe von Kameramann Brian Pearson zaubert Malone eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre, die visuell bisher sogar die beste der Serie ist. Allein Tara Fahrt mit ihrem Fahrrad durch den Wald und der gelungene Schockmoment bei der Entführung setzen den richtigen Ton für die Folge. Das Szenario im düsteren Keller der Entführer erinnert zudem positiv an Wes Cravens “People under the Stairs”. Der Auftritt des sich ruckartig bewegenden “Monsters” ist ebenfalls sehr gelungen und sorgt für eine ordentliche Gänsehaut. Die Auflösung der Folge bleibt aber eher in einem “Tales from the Crypt”-Sinne konventionell. Dass Malone damit aber den Befreiungsschlag der Jugend gegenüber einer Elterngeneration feiert, die sich entweder gar nicht oder aber zu viel um ihren Nachwuchs kümmert, ist mehr als lobenswert.

BILD

Fair Haired Child

Das anamorphe Bild (1.78:1) basiert auch hier wieder auf einer guten Vorlage, die keine analogen Rückstände wie Spratzer, Bildpunkte oder Dreckspuren erkennen lässt. Ein leichtes Hintergrundgrieseln ist jedoch an einigen Stellen zu bemerken. Schärfe und Kontrast sind sehr gut und lassen Details auch in Wideshots gut erkennen. Die Farben sind sehr kräftig und wirken durch die hohe Stilisierung schon fast ein wenig unnatürlich. Der Schwarzlevel ist ordentlich tief, aber hat in einigen Szenen auch einen leicht milchigen Touch. Dennoch werden keine Details in den zahlreichen dunklen Szenen verschluckt. Die Kompression ist absolut sauber und lässt keine Artefakte oder Ruckeleien auftreten.

TON

Fair Haired Child

Der Dolby Digital 5.1 Track leistet auf Deutsch wie Englisch solide Arbeit und nutzt auch für bestimmte Surround-Momente wie das Rumpeln im Keller oder die zirpenden Bewegungen des Dämons die Soundstage sehr gut aus. Die prominent eingesetzte Musik verteilt sich ebenfalls gut über alle Kanäle. Die Dialoge sind auf Deutsch natürlich mal wieder stärker in den Vordergrund gemischt, aber auf beiden Tonspuren gibt es keine störenden Überlappungen. Insgesamt ein sehr solider Track, der nicht nur sporadisch durch eine gute Surroundausnutzung auffällt.

EXTRAS

Bei den Extras handelt es sich um fünf Interviews mit dem Regisseur und seinen Schauspielern (zusammen ca. 60 Min.). William Malones Gespräch ist dabei sehr fragmentiert, da die Interviewer sehr oberflächlich bleiben und ihren Standardfragen-Katalog abrattern (“Wie kamen sie zu der Folge?”, “Worum geht es darin? usw.). Dennoch gibt sich Malone Mühe einen größeren Bogen zu spannen, aber kann aufgrund der Fragen nicht viel machen. Auch bei den vier Hauptdarstellern gibt’s nur wenig spannendes zu hören. Lori Petti erzählt recht gelangweilt von ihrem Schauspielansatz, während Lindsay Pulsipher und Jesse Haddock zugeben, tatsächlich auf Horrorfilme zu stehen. Einzig William Samples geht etwas ausführlicher auf die Besonderheiten der Folge ein und interpretiert das Geschehen der Folge ein wenig weiter.

Eine Kurzbiographie zu William Malone (die fälschlicherweise im Menü als “Lucky McKee”-Biografie ausgezeichnet ist!) ist ebenfalls noch vorhanden.

FAZIT

Mit “Fair Haired Child” liefert William Malone eine äußerst stimmungsvolle wie gelungene Folge der Serie ab. Bild und Ton sind ziemlich gut, wenngleich die Extras mal wieder reduziert (kein Audiokommentar) bleiben. Dennoch eine Folge, die man nicht verpassen sollte. Empfohlen.



Kay Pinno