Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die weitere Nutzung erklären Sie sich damit einverstanden. Mehr Informationen  
DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



Aliens vs. Predator Unrated   

Aliens vs. Predator Unrated
    
Original: Alien vs. Predator   (USA, 2004)
Laufzeit: 96 / 104 Minuten (PAL)
Studio: Twentieth Century Fox
Regie: Paul Anderson
Darsteller: Lance Henrikson, Saana Lathan, Raoul Bova, Ewen Bremner u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DTS Deutsch DD5.1 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Extras: 2 Kommentare, Deleted Scenes u.v.m.
Preis: ca. 15 €
Wertung: 1-/ 1-/ 1 (Bild/Ton/Extras)


"Ausgejagt!"

Mit ihrem schleimigen Doppelkiefer, Säureblut und einem speerartigen Stachelschwanz haben die Aliens seit 25 Jahren Terror im Kino verbreitet. „Ein perfekter Organismus“, stellte Wissenschaftsoffizier Ash auf dem Raumfrachter Nostromo einst fest. Was aber wenn dieser perfekte Alien-Organismus auf den perfekten Alien-Krieger im Rasta-Look trifft? Auf den ultimativen Showdown der Science Fiction Monster „Alien vs. Predator“ warteten Fans ähnlich wie bei den Horrorikonen Freddy Krueger und Jason Vorhees schon seit Ewigkeiten. Das Gipfeltreffen der Space-Giganten geht aber nicht im All sondern in der irdischen Arktis über die Bühne. Dort entdeckt der Großindustrielle Weyland (Lance Henriksen) per Satellitenüberwachung tief unter dem Eis eine mysteriöse Pyramide. Mit einem Team aus Spezialisten dringt er bis ins Innere des Artefakts vor. Dabei lösen die neugierigen Forscher den Mechanismus für ein mörderisches Spiel aus. Wieder einmal schafft es Genre-Regisseur Paul Anderson ein todsicheres Konzept in den Sand zu setzen. Hatten seine Untoten in „Resident Evil“ schon keinen Biss mehr, dürften sich Fans bei „AvP“ lieber Andersons Kopf statt einen Alienschädel an der Trophäen-Wand der Predators wünschen. Die düstere Action der Serien wurde auf ein schlecht zusammengeschnittenes Minimum reduziert. Zudem sind einige bekannte „Alien-Regeln“ für die komprimierte Story und ein bisschen Effekthascherei unsinnig „zurechtgebogen“ worden. Viel schlimmer ist aber, dass Anderson, der auch für das Drehbuch verantwortlich ist, seiner soliden Ensemble-Besetzung (u.a. Sanaa Lathan, Ewen Bremner und Colin Salmon) absolut nichts zu tun gibt. Weylands Team wird einfach nur unangespitzt von den Außerirdischen in den Boden gerammt. Das schlappe Slasherprinzip wird schnell langweilig, da von der tödlichen Action so gut wie nichts auf der Leinwand zu sehen ist – ein Fehler, den das erfolgreiche Leinwandduell „Freddy vs. Jason“ nicht beging. Da die Forscher keine Schnitte im Kampf gegen die bösen Biester haben, dürfen die Überlebenden für den Zuschauer wenigstens die nette Hintergrundgeschichte der beiden „Species“ ausbuddeln. Ansonsten bringt „AvP“ nur eine Erkenntnis: Im Heimkino hört dich jeder fluchen. Die auf der DVD enthaltene Unrated-Fassung (Schnittbericht hier) räumt auch endlich mit Paul Andersons Falschaussage auf, dass ihm das Studio den Film mit dem PG-13 Rating zerstört hätte. Auch diese “ungeschnittene” Fassung macht den Film leider nicht besser, wenngleich etwas guckbarer.

BILD

Aliens vs. Predator Unrated

Basierend auf einer sehr guten Vorlage kann der anamorphe Widescreen Transfer (2.35:1) wirklich erstaunen. Analoge Rückstände sind auf dem glasklaren Transfer nicht existiert. Schärfe und Kontrast sind sehr gut und lassen jedes noch so kleine Detail im inneren der Alien-Pyramide deutlich hervortreten. Die Farben sind sehr kräftig und geben den leicht desaturierten Look des Films gut wieder. Besonders gelungen ist hier der Schwarzlevel, der trotz seiner Tiefe keine Bilddetails verschluckt. Da der Film fast ausschließlich in dunklen Räumen spielt, ist das ein großes Plus. Die Kompression ist ebenfalls sauber und liefert ein stabiles Bild ohne Hintergrundrauschen. Nur in ganz wenigen Szenen lässt sich ein winziges Zeilenflimmern an Konturen ausmachen. Das ist aber letztlich kaum bemerkbar.

TON

Aliens vs. Predator Unrated

Die Soundkulisse kann dank einem deutschen DTS-Track voll auftrumpfen. Das Schnalzen der Predators oder das Fauchen der Aliens wird sehr schön direktional ortbar über die gesamte Soundstage verteilt. Selbst kleine Details wie das Rieseln des Staubs werden schick eingesetzt. Die bombastische Musik verteilt sich ebenfalls über alle Kanäle, aber überdröhnt trotz voluminösem Einsatz keine wichtigen Dialogzeilen. Die sitzen wiederum ordentlich im Centerkanal und tauchen nur Gelegentlich in den Surroundbereich ein. Die DD5.1 Tracks auf Deutsch und Englisch sind definitiv auf Augenhöhe mit der DTS-Spur. Abgesehen vom härteren Basseinsatz - zum Beispiel beim Stapfen der Predators bemerkbar - ist hier kein großer Unterschied auszumachen.

EXTRAS

Die Extras in der Unrated Edition sind identisch mit den schon in der “Extreme Edition” veröffentlichten Doppel-DVD. Auf der ersten Disc kann man zunächst wählen, ob man die originale Kinofassung oder die Unrated-Fassung betrachten möchte. Die beiden Audiokommentare können allerdings nur bei der Kinofassung angewählt werden. Beide Fassungen lassen sich durch Seamless-Branching ohne Ruckler oder Aussetzer abspielen. Alternativ kann man sich einige (nicht alle!) zusätzlichen Szenen auf der ersten Scheibe anschauen und bei der Unrated Version ein Feature anwählen, dass die zusätzlichen Szenen des Films mit einem Symbol markiert.

Der erste Audiokommentar mit Regisseur Paul Anderson und den Schauspielern Lance Henrikson und Saana Lathan gehört eher zu den amüsanten Tracks. In lockerer Atmosphäre unterhalten sie sich über Anekdoten vom Set und über die Dreharbeiten in Prag. Besonders Lance Henriksen ist dabei immer wieder erstaunt, dass “AvP” nicht mehr gekostet hat als “Alien 3”. Paul Anderson nutzt die Gelegenheit, um verschiedene Details und Schwierigkeiten bei der Produktion zu besprechen. Dabei versucht er auch einige der mythologischen Loop-Holes des Films zu erklären, aber schafft es nicht wirklich. Obwohl er sich als absoluter “Aliens”-Fan outet, biegt er sich die aufgebaute “Alien- und “Predator”-Mythologie für seinen Streifen einfach zurecht. Der Track ist definitv hörenswert. Eine Ehrenrettung für “AvP” bleibt aber aus.

Auf dem zweiten Track sprechen die Effekte- und “Alien”-Experten Tom Woodruff jr. , Alec Gillis und John Bruno. Wie man schon ahnt, ist dieser Track sehr techniklastig ausgefallen, aber erstaunt mit einer angenehmen Detailtiefe in Bezug auf die titelgebenden Figuren. Dazu stellen sich die Teilnehmer gegenseitig relevante Fragen, die den Fortgang des Dialogs niemals dröge erscheinen lassen. Für FX-Freaks ein absoluter Muss-Track.

Die zweite Scheibe der SE ist komplett identisch mit der zweiten Disc aus der bereits erschienen “Extreme Edition”. Neben Storyboards, Konzeptzeichnungen und einer geschickten Kompilation aus Behind-The-Scenes Aufnahmen vom Set gibt’s ein dreiteiliges umfassendes “Making of” (zusammen ca. 113 Min.). In der “Pre-Production” erläutert Paul Anderson seine Verbindung zu dem gesamten Franchise und wie seine Idee zu der Geschichte ursprünglich entstand. Hier gibt’s einige erstaunliche Bilder zu sehen, die Anderson vorab in Auftrag gegeben hat, um die Produzenten von seiner Idee zu überzeugen. Das “Produktion”-Segment ist läuft alleine beinahe fast eine Stunde und gibt einen sehr guten Einblick in die Produktionsumstände in Prag, bei denen auch die Schauspieler ausgiebig zu Wort kommen. Das abschließende Segment befasst sich schließlich mit den zahlreichen visuellen Effekten. Wer den zweiten Audiokommentar schon gehört hat, wird hier einiges wiedererkennen.

In der Abteilung “Franchise” lassen sich eine sehr coole, aber kurze Featurette über das “Alien vs. Predator”-Comic und ein sehr schönes Interview mit Comic-Legende und Sammelfiguren-Hersteller Todd McFarlane finden. McFarlane nutzt seine knappe Viertelstunde Redezeit ganz vorzüglich und erläutert enthusiastisch seine Philosophie und Herangehensweise an die Herstellung seiner Spielzeug-Figuren. Großartig.

Neben den üblichen Trailern zum Film befindet sich auch noch ein kurzes “HBO-Promo” (ca. 10 Min.) für den Film auf der Scheibe.

FAZIT

Wer “Alien vs. Predator” haben muss, sollte definitiv zu Fox’ Century³-Edition greifen. Alle Extras sind vorhanden und sowohl Kinofassung als auch Unrated-Version sind abrufbar. Bild und Ton liegen in der Oberklasse - nur eben Paul Andersons Film leider nicht.



Kay Pinno