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DVDrome - das Blu-Ray und DVD Online-Magazin

REVIEWS



Ghostbusters   (BLU-RAY)

Ghostbusters
    
Original: Ghostbusters   (USA, 1984)
Laufzeit: 105 Minuten (1080p)
Studio: Sony Pictures
Regie: Ivan Reitman
Darsteller: Bill Murray, Dan Aykroyd, Harold Ramis, Sigourney Weaver, Rick Moranis u.v.a.
Format: 2.35:1 Widescreen (16:9)
Ton: DD-TrueHD 5.1 Deutsch, Englisch, Spa
Untertitel: Deutsch, Englisch, Spa, Tr, Port
Extras: Kommentar, PiP-Feature, Deleted Scenes u.m.
Preis: ca. 25 €
Wertung: 3+/ 2+/ 2 (Bild/Ton/Extras)


"Wen ruft ihr an?"

Anno 1984 waren die "Ghostbusters" der Straßenfeger im Kino. Sowohl der Kinotrailer als auch das clever eingesetzte Musikvideo von Ray Parker Juniors Titelsong sorgten vorab für eine gigantische Erwartungshaltung. Wer waren diese Typen, die anscheinend mit Laserstrahlen auf Geistererscheinungen schossen, seltsame Höllenhunde durch New York jagten - und sich mit Zombie-Taxifahrern auseinandersetzen mussten?!!!
Zombie-Taxifahrer waren als heranwachsender Knirps ein besonders verlockendes Konzept, da diese anrüchigen Untoten ja doch für krasses Schmuddelkino und Rebellion gegen die oppressive elterliche Ignoranz gegenüber verlockenden Unterhaltungsthemen standen.
Doch der vermeintliche Gruselschocker entpuppte sich im Kino "nur" als das ganz große Familien-Entertainment im phantastischen Sektor. Und das, obwohl einige Jokes doch eher nicht ganz jugendfrei sind.
Ursprünglich erdacht von John Belushi und Dan Aykroyd bekam das Script den richtigen Pfeffer von Harold Ramis und schließlich auch von Regisseur Ivan Reitman. Gemeinsam hatten die beiden schon "Stripes" und "Meatballs" auf ihrem Comedy-Konto. Neben Aykroyd und Ramis war deshalb Bill Murray die natürliche Wahl, um das Geisterjäger-Trio, das in New York mit ständig wachsenden Geistererscheinungen zu tun hat, abzurunden. Zusammen mit Sigourney Weaver als Mädchen in Not und dem unvergleichlichen Rick Moranis als schusseligem Nachbar ergab sich eine Onscreen-Chemie, die durch das treffsichere Drehbuch perfekt unterstützt wird. Hinter den Kulissen sorgte schließlich Effekte-Urgestein Richard Edlund für die richtig spukigen Effekte und eine Abschlussexplosion, die schon mal einen knalligen Vorgeschmack auf das Nakatomi-Gebäude in "Die Hard" gab. Bis auf wenige Ausreißer sind die "Ghostbusters" zeitlos geblieben. Dass der Film bis heute so gut funktioniert ist auch dem Können der Hauptdarsteller geschuldet, die übernatürliche Farce völlig direkt und nicht überzogen zu spielen. Wenn die Geisterjäger in ihren parapsychologischen Slang verfallen, nimmt man ihnen den Umgang mit den irrsinnigen Phänomenen voll ab. Ein Geniestreich, der im zweiten Teil leider nicht wiederholt werden konnte.

BILD

Ghostbusters

Der neue anamorphe Widescreentransfer (2.35:1) soll unter der Federführung des "Ghostbusters"-Kameramanns Laszlo Kovacs in Angriff genommen worden sein. Trotzdem wird das Ergebnis sicher nur wenige wirklich erfreuen. Das große Problem mit Filmen aus den 80-er Jahren ist einfach die sehr stark schwankende Qualität des benutzten Filmmaterials. Auch die "Ghostbusters" konnten dem Zahn der Zeit nicht entrinnen. Viele Location-Aufnahmen wirken farblich und vom Kontrast her dünn, fast als wenn sich das Filmmaterial langsam auflöst. Dazu kommt auch noch eine ordentliche Portion Filmkörnung. Dieser ist besonders in den ersten 15 Minuten des Films sehr auffällig und schwankt immer wieder über die Länge des gesamten Films. Bei den Studio-Innenaufnahemn sieht vieles besser aus und in einigen Szenen, wie z.B. auf dem Dach des Geistercenters, bekommt man eine gute Vorstellung davon, wie gut der gesamte Film eigentlich aussehen könnte.
Insgesamt bietet der Transfer trotz allen Schwierigkeiten ein erhebliches Upgrade zur DVD. Besonders die vielen kleinen Hintergrunddetails kommen hier natürlich viel besser zum tragen. Die Schärfe schwankt und ist natürlich nicht mit aktuellen Produktionen zu vergleichen.

TON

Ghostbusters

Im Gegensatz zum Bild ist der Sound in DD-TrueHD wirklich gelungen. Besonders die Titelmusik sowie die zahlreich eingesprenkelten Poptitel kommen auf allen Kanälen voll zur Geltung. Auch die Dialoge wurden ordentlich aufgeräumt und sind gut verständlich. Die Soundkulisse wurde gut aufgebohrt und die Geräusche verteilen sich angenehm im Raum. Dennoch ist hier eher eine leichte Frontlastigkeit festzustellen. Beim Einsatz der Protonenpäckchen wird aber nicht mit Power und räumlicher Auflösung gespart. Gut.

EXTRAS

Der gute Audiokommentar von Ivan Reitman, Harold Ramis und Produzent Joe Medjuck wurde von der DVD portiert. Das visuelle Anzeigenfeature, bei dem man die Beteiligten als Schatten auch sehen konnte, wurde allerdings ausgespart. Der Track ist informativ und unterhaltsam. Ramis und Reitman sind nicht zu scheu, um auch die kleinen Patzer und Pannen im Film herauszustellen. Von der langen Entwicklung des Projekts bis hin zu zahlreichen Anekdoten vom Set wird hier viel Grund beackert, der die Hintergründe des Films sehr gut beleuchtet.
Neu auf der Blu-Ray ist das Bild-im-Bild-Feature "Slimer Mode". Hier finden sich neue Interviews mit fast allen Beteiligten außer Bill Murray und Rick Moranis. Dazu werden auch zahlreiche bisher nicht veröffentlichte Videos sowie unterschiedliche Artworks und Fotos gezeigt. Ein wirklich gelungenes Feature, das nur wenig Leerlauf hat.
Neu ist auch ein auführliches Feature über die Restauration des Ghostbusters-Einsatzfahrzeugs "Ecto 1". Gearheads und Autofreunde dürfen sich über diese spezielle "Pimp my Ride"-ähnliche Episode freuen.
Weiterhin von der alten DVD portiert - und leider im schodderigen 4:3 Standardauflösungsbild belassen - wurde der Szenenfriedhofmit den geschnittenen/verlängerten Szenen, die 1984-er Promo-Featurette über den Film sowie die Storyboard und Spezialeffekt-Vergleiche.

Verpasst wurde hier leider die Chance, eine Featurette über den kulturellen Einschlag der "Ghostbusters" sowie ein Feature über "reale" parapsychologische Phänomene anzufertigen.

FAZIT

Sie sind wieder da: die "Ghostbusters" in HD. Leider kann die Bildqualität nicht wirklich "begeistern", was jedoch an den leider stark gealterten originalen Filmelementen liegt. Dafür rockt der Sound ganz ordentlich und auch das neue PiP-Feature ist wirklich gelungen. Wer ein stellares Bild erwartete, muss seine Ansprüche hier etwas zurückschrauben. Dennoch sahen die "Ghostbusters" selten besser aus. Immer noch ein geistreicher Genuss.



Kay Pinno