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REVIEWS



Kampfstern Galactica - Teil 3   

Kampfstern Galactica - Teil 3
    
Original: Galactica 1980   (USA, 1980)
Laufzeit: ca. 463 Min.
Studio: Koch Media
Regie: Sidney Hayers
Darsteller: Barry van Dyke, Kent McCord, Lorne Greene, Richard Lynch u.a.
Format: 1.33:1 (4:3)
Ton: DD2.0 Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Extras: 'Galacticon'-Dokumentation, Bildergalerie, Trailer
Preis: ca. 26 €
Wertung: 2 / 3-/ 2 (Bild/Ton/Extras)


"Zurück in die Gegenwart"

Die Mutter aller modernen Sci-Fi Serien wurde ihrem ursprünglichen Titel und Konzept "Star Trek" eigentlich nie gerecht. Der vom Western-Konzept abgeleitete "Trek" zu den Sternen wurde schließlich eher zu einer dauerhaften Scoutmission, die eher selten das globale Überlebensthema dieses Western-Motivs vertiefte.
Erst die Kultserie "Kampfstern Galactica" servierte 1978 einen gekonnten Crossover von großer Space Opera und Western-Trek Mentalität auf einem völlig neuen Level, die sogar einige große Motive von "Stargate" bereits lange vorweg nahm. Positiv Schuld an dem Erfolg der "Galactica" war vor allem FX-Pionier John Dykstra, der erst ein Jahr zuvor mit ILM in "Star Wars" für Furore sorgte. Der zweieinhalbstündige Pilotfilm wurde aufwendig realisiert und sogar für eine Kinoauswertung (in einer auf knapp zwei Stunden eingedampften Fassung) genutzt. Leider musste sich die eigentliche Serie auch immer wieder aus den für den Piloten produzierten Effekte-Sequenzen bedienen, um die Kosten niedrig zu halten, was die eigentliche Serie schon damals ein wenig enttäuschen ließ. Dennoch begeistert die Story der letzten Menschen im All, die vor den blutrünstigen Roboterkriegern der Zylonen flüchten, um die letzte verschollene menschliche Kolonie im All suchen: die Erde!
So abrupt die zweite Staffel der Serie endete, so beginnt auch die dritte Staffel eher konfus. Jahrzente nach dem letzten Besuch auf der Galactica haben die Weltraumnomaden ihr Ziel mit der Hilfe des hyperintelligenten Kindergenies Dr. Zee (James Patrick Stuart) endlich erreicht: die Erde. Commander Adama (Lorne Greene) muss allerdings feststellen, dass die vermeintlichen Brüder und Schwestern auf dem kleinen blauen Planeten lange nicht den Zivilisationsgrad erreicht haben, wie sie selbst. So ist vorerst ein vorsichtigfes Herantasten und eine heimliche Infiltration der Erde gefragt. Leider hat der Galactica-Trek jedoch einige Zylonen im Schlepptau, die ebenfalls auf die Erde aufmerksam werden. Die Zeit für die menschliche Spezies wird also knapp.
Warum man die originalen Storylines zugunsten eines großen Zeitsprungs in der Erzählung opferte, bleibt wohl ewig ein Geheimnis des produzierenden Studios. Die Hauptfiguren sind hier die Kampfpiloten Dillon (Barry van Dyke) und der nun erwachsene "Boxy", der sich aber lieber den Namen Troy (Kent McCord) ausgesucht hat. Zwar stimmt die Chemie zwischen den Akteuren, aber das Trio Apollo, Starbuck und Boomer können sie einfach nicht ersetzen. Als Gegenspieler darf kurzzeitig Richard Lynch verschlagen in die Kamera gucken und sogar zurück in die Nazi-Zeit reisen! Ansonsten reduziert sich die Serie auf die kleinen und großen Missverständnisse zwischen Erdbewohnern und Außerirdischen, die vielfach humoristisch ausgeschlachtet werden. Als großes Effekte-Gimmick sind diesmal fliegende Motorräder und Zylonen über Los Angeles zu sehen. Die erste Episode wurde mit Teilen weiterer Folgen zu dem finalen Kinofilm "Kampfstern Galactica 3: Das Ende einer Odyssee" zusammengeschnitten. Als interessante Fußnote darf allerdings die letzte Folge "Das Geheimnis um Starbuck" gewertet werden. Hier handelt es sich eigentlich um eine "Brückenepisode", die ein wenig versucht die inhaltliche Lücke von "Galactica 1980" zur originalen Serie zu stopfen und das Auftauchen von Dr. Zee zu erklären. Zudem spielt diese Episode, die eine Art Flashback darstellt und zeigt wie Starbuck auf einem fremden Planeten abstürzt, mit eindringlichen Motiven, die tatsächlich an Wolfgang Petersens "Enemy Mine" erinnern.
Die Box umfasst insgesamt 10 Episoden der finalen Staffel von "Kampfstern Galactica".

BILD

Kampfstern Galactica - Teil 3

Das originale TV-Ausgangsmaterial (4:3 Vollbild) ist in erstaunlich guten Zustand und noch besser als bei den vorangegangenen Boxen. Nur das wieder einmal benutzte Archivmaterial der alten Effekte-Sequenzen hat im Gegensatz dazu deutlicher gelitten. Bildpunkte und leichte Verunreihnungen gehören hier zum Gesamtbild dazu. Allerdings bietet die Serie hier auch einiges neues Material, da der Spielort Erde nicht mit dem alten Material simuliert werden konnte. Schärfe ud Kontrast der Studioaufnahmen sind gut und bieten einen großen detailreichtum. Die Farben wirken sehr natürlich und ausreichend lebendig. Wer hier und da schon mal eine TV-Ausstrahlung der Serie gesehen hat, wird hier anderes in Erinnerung haben. Der Schwarzwert liegt ebenfalls im soliden Bereich, aber gleitet teilweise in Einstellungen ein wenig ins Milchige ab. Die Kompression bleibt komplett unsichtbar und liefert ein stabiles Bild ohne Artefakte oder Aussetzer. Insgesamt ist der Transfer wieder einmal gut gelungen.

TON

Kampfstern Galactica - Teil 3

Beim Ton hat sich nichts verändert: die Tracks liegen in den originalen Monoformaten vor, die auf ein DD2.0-Format aufgezogen wurden. Sowohl die englische als auch die deutsche Tonspur sind recht gut entrauscht worden und bieten soliden Höreindruck. Die deutschen Dialoge sind sogar sehr gut verständlich und lassen das Alter der Aufnahmen nicht erahnen. Wie üblich sind die deutschen Stimmen allerdings stärker in den Vordergrund gemischt. Die englischen Dialoge klingen hier wie immer deutlich homogener und sind ebenfalls sehr gut verständlich. Auch die Soundkulisse fügt sich gut in das gesamte Klangbild ein. Laserschüsse, Katapultstarts und Zylonen-Geräusche werden gut reproduziert und lassen bei kompletter Aufschaltung des Monosounds auch auf einer Surroundanlage ein erstaunlich gutes Klangerlebnis zu.

EXTRAS

Als einziges großes Extra auf einer separaten Disc befindet sich Richard Hatchs "Dokumentation" über die "Galacticon". Hierbei handelt es sich um eine speziell von Hatch organisierte Fan-Convention zum 25. Geburtstag der originalen Serie, die 2003 in Los Angeles stattfand. Die meisten Mitarbeiter der Serie einschließlich Erfinder Glen A. Larson stehen hier auf der Bühne und plaudern über ihre Erfahrungen während der Produktion, aber auch wie die Serie ihr Leben beeinflusst hat. Auch wenn die Bild- und Tonqualität eher auf Amateurvideo-Niveau liegt, ist doch das Geschehen vor der Linse eine wahre Freude - und nicht nur für Fans der serie. einige der Beteiligten haben sich seit der Produktion der Serie das erste mal wiedergesehen und man sieht den Schauspielern an, dass wirklich großen Spaß an der Sache haben.
Interessant sind auch die vielen Anspielungen auf die neue Serie mit einem krönenden Kommentar von Dirc Benedict über das geschlechtliche Imperativ des Weiblichen in der Serie. Wundervoll und amüsant.
Desweiteren sind noch Trailer zu den beiden "Galactica"-Kinofilmversionen von "Angriff der Zylonen" und "Das Ende einer Odyssee" sowie eine Bildergalerie vorhanden.

FAZIT

Die dritte Staffel von "Kampfstern Galactica" verliert von ihrem innovativen Charme zugunsten einer typischen Serien-Mentalität, die - wie der Titel ahnen lässt - zu stark den Geist früher 80-er Jahre TV-Ware atmet. Der inhaltliche Bruch zum alten Konzept und das Gimmick der "rückständigen" Erde, die von Zylonen bedroht wird, laufen hier schnell ins Leere. Die DVD-Box von Koch bleibt auf dem guten Niveau der ersten beiden Boxen und liefert zudem die besonders für Fans interessante Dokumentation der "Galacticon" mit.



Kay Pinno